12. Kapitel

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Jace' Sicht:

Ich lief mit zügigen Schritten auf Kiyomi und Gracy zu. Als sie sich schon wieder mal an mich drücken wollte, schubste ich sie unsanft von mir weg. Sie schnaubte empört und wackelte dann auf Leon zu, der sich aber sofort vom Acker machte. Die anderen Jungs unserer Gang, die hier auf die Schule gehen, folgten ihm und schauten die anderen Schüler kühl an.

Kurz schaute ich ihnen nach ehe ich mich an Kiyomi wandte. „Alles okay bei dir?", fragte ich sie vorsichtig. Als von ihr keine Reaktion kam, legte ich meinen Arm um ihre Schulter und führte sie sanft zu meinem Auto. Wir beide stiegen ein und ich fuhr los.

Normalerweise würde ich jetzt über die Straßen sausen, aber ich wusste, dass Leon mich dafür jetzt umbringen würde.

Als ich an einer roten Ampel haltmachte, schaute ich zu dem Mädchen, welches neben mir saß und immer noch schwieg. „Was bedrückt dich? Sag mir die Wahrheit. Ich finde es früher oder später sowieso raus", meinte ich.

Sie blinzelte kurz und die Leere aus ihrem Blick verschwand allmählich. „Als sie mich geschlagen hat, musste ich an meinen Bruder denken", sagte sie leise. Fragend schaute ich sie an. „Jayden? Was ist mir ihm? Wenn du willst mache ich jeden fertig, der ihm wehgetan hat." Kiyomi lachte kurz verbittert auf und schüttelte den Kopf. „Es geht nicht um Jayden." Wieder schaute ich sie fragend an. Dann blickte ich kurz nach vorn und sah wie die Ampel auf Grün sprang. Sofort fuhr ich los. „Es geht um meinen anderen Bruder. Demon. Er hat schon früh meiner Mutter geholfen und war für mich mehr oder weniger die Vaterrolle, die ich nie richtig hatte. Mein Vater ist abgehauen als ich 3 war. Er..er..", erzählte Kiyomi, doch ihre Stimme brach. Mitfühlend schaute ich sie an. „Erzähl es mir später", meinte ich leise und ruhig, worauf sie nur nickte.

Wenige Minuten später kamen wir an unserem Treffpunkt an. Die Autos der anderen Jungs standen schon vor der Halle. Doch dort standen nicht nur die Autos von Leon, Killian, Alex und David. Auch einige von den anderen Jungs waren dort.

Ich musste leicht grinsen. War doch klar, dass die zu faul waren um ihrer Arbeit nachzugehen. Kiyomi und ich stiegen aus und ich lief mit ihr zum Eingang.

Plötzlich blieb sie stehen. „Ich muss noch zu ende erzählen", meinte sie und schaute mich mit einer Mischung aus Trauer, Angst und Entschlossenheit an. Ich nickte leicht und bedeutete ihr, dass ich ihr zuhörte.

„Mein Vater ist abgehauen als ich 3 war", begann sie zu erzählen. „Ich habe bis heute nicht erfahren weshalb. Aber das ist nicht schlimm da ich sowieso kaum Erinnerungen an ihn habe. Außerdem will ich ihn auch gar nicht kennenlernen. Jedenfalls habe ich, als ich 9 Jahre alt war, viele kleine Narben an Demons Armen und an seinem Rücken entdeckt. Natürlich wollte er mir nicht sagen woher sie stammen und meinte, dass er es mir in 5 Jahren sagen würde. Ich habe nie vergessen, was er mir damit versprochen hatte. Kurz nach meinem 14. Geburtstag habe ich ihn nochmal darauf angesprochen. Er hat mir alles erzählt. Er erzählte mir, dass unser Vater ihn oft geschlagen hatte, wenn er nicht genau das tat was Vater wollte. Manchmal hat er auch meine Mutter geschlagen und damit gedroht mich und Jayden ebenfalls zu schlagen" erzählte Kiyomi.

Ich sah wie sie versuchte ihre Tränen zu unterdrücken und umarmte sie. „Er wird dir aber nichts tun. Das verspreche ich dir." Sie nickte leicht.

Plötzlich kam Leon aus der Halle und schaute uns überrascht an. Langsam löste ich mich von Kiyomi. Ich wusste wie diese Situation gerade für meinen Freund aussehen musste. „Es ist nicht so wie du jetzt vielleicht denkst", sagte ich beschwichtigend.

Leon lachte sarkastisch auf. „Ja na klar. So ist es doch nie." „Du weißt genau, dass ich nichts von ihr will. Nur bist du einfach nur zu stur um das wirklich einzusehen", meckerte ich leicht wütend. Leon sah aus als würde er mir gleich eine reinhauen wollen. Er machte einige Schritte auf mich zu.

Da meldete sich Kiyomi plötzlich zu Wort. „Es ist wirklich nichts zwischen mir und Jace. Er wollte mich nur trösten", sagte sie so, dass Leon es geradeso hören konnte.

Erst jetzt schaute Leon das Mädchen richtig an und entdeckte die Tränen, welche ihre Augen verlassen hatten und nun ihre Wangen hinunterliefen.

Mit schnellen Schritten lief Leon an mir vorbei und schloss Kiyomi in seine Arme. „Wer auch immer es war der dich zum Weinen gebracht hat, ich werde ihn finden und dafür leiden lassen", murmelte Leon leise. Dann schaute er mich an. „Tut mir leid. Ich hätte es dich erklären lassen sollen." Ich nickte nur und lächelte. Wenn Kiyomi ihn so reagieren ließ, war alles in Ordnung.

Ich war noch nie einer von denen, die es gut fanden mit den Gefühlen von Mädchen so zu spielen. Ich hoffte für Leon, dass er es ernst mit dem schwarzhaarigen Mädchen meinte, sonst würde ich IHN leiden lassen.

Kiyomi beruhigte sich und wir liefen zu dritt in die Halle, wo die anderen Jungs schon warteten. Sofort schauten Killian, David, Liam, Oskar, Alex, Nils, Julian und Cole zu uns. Doch nur Liam und Julian schauten uns wirklich alle drei an. Die Anderen schauten beziehungsweise starrten eigentlich nur Kiyomi, die sich etwas unwohl unter den ganzen Blicken fühlte, an.

Ich musste leicht schmunzeln. Das waren wirklich die Jungs wie ich sie schon seit Jahren kannte. Ich begrüßte die Jungs kurz mit einem knappen Nicken ehe ich mich auf eines der Sofas auf den Platz zwischen Killian und Nils quetschte. Die beiden Jungs lachten.    

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Ich hab versprochen, dass heute noch ein Kapitel rauskommt und Tadaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa! Hier ist es.

Ich bin irgendwie stolz auf mich. Ich werde vielleicht heute noch oder auch erst morgen noch ein Kapitel hochladen. 

Im übernächsten Kapitel werde ich mal die wichtigsten bisher genannten Charaktere mit Bildern wie ich sie mir vorstelle machen. Natürlich dürft ihr sie euch weiterhin anders vorstellen.

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