•Kapitel 36•

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Es vergingen zwei Tage, in denen Jimin nicht mehr er selbst war. Er beteiligte sich nicht mehr an Gesprächen, auch wenn er dabei saß. Er sah müde aus, obwohl er normal wie immer schlafen ging. Und allgemein wirkte sein Wesen traurig.

Der kleine Sonnenschein war verschwunden.

Ich arbeitete an diesem Tag im Café und auch Jimin half aus, wobei seine etwas depressive Art nicht unbedingt von Vorteil war.

Die Gäste beschwerten sich schon, dass er immer mal etwas verwechselte und ich beschloss ihn kurz darauf anzusprechen.

Ich winkte ihn zu mir hinter den Tresen und er schlurfte zu mir heran.
Er sah mir ja nicht mal mehr in die Augen und auch auf keinen Witz reagierte er mehr. Es brach mir das Herz ihn so zu sehen, doch ich wusste nicht, ob es mir zustand ihn danach zu fragen.

Ich beschloss es aber zu tun, doch erst wenn alle weg waren.

„Jimin, du nimmst dir mal noch frei, ich bekomm das hier schon alleine hin. Sind ja nicht viele da."

„Aber-"

„Nichts ‚aber'!", meinte ich und verschränkte die Arme. Ich sah ihn aber mit einem weichen Blick an und versuchte ein Lächeln. „Du gehst nach oben und ruhst dich aus und heute Abend kannst du mir dann beim aufräumen helfen, ja?"

Er nickte nur und verschwand sofort. Ich hoffte nur er machte sich nicht zu viele Vorwürfe, denn es war ja gar nicht mal seine Schuld.

Wenn es einem schlecht ging, dann sollte man sich ausruhen.

Ich bediente noch den restlichen Nachmittag, bis ich dann hinter dem letzten Kunden die Türe schloss.
Danach wollte ich schon Jimin holen, aber belehrte mich eines Besseren. Er sollte sich nicht überanstrengen und deswegen räumte ich alleine auf.

Ich fegte gerade den Boden, da hörte ich, wie jemand die Treppe herunter kam. Ich drehte mich um und sah in das wohl schönste Gesicht, das ich je sehen durfte und lächelte sofort.

„Hey, na. Wie geht's dir?", fragte ich gerade heraus, doch er kam mit einem Stirnrunzeln auf mich zu.

„Hyung, warum hast du mich denn nicht geholt? Du bist ja schon fertig!" Er schien aufgebracht zu sein.

Schnell stellte ich den Besen weg und sah ihm in die Augen. Diese wundervollen- halt! Einfach beim Thema bleiben!

„Ist okay, ChimChim. Du sahst echt nicht gut aus, deswegen hab ich es einfach gemacht."

„Nein, aber - ich wollte doch helfen. Ich meine, ich wollte...", stotterte er verzweifelt und ich meinte Tränen bei ihm gesehen zu haben, weswegen ich ihn sofort in meine Arme zog.

Wie gut es tat ihn wieder so nah bei mir zu haben, seine Wärme spüren und seinen Duft einatmen zu können. Mein Herz schlug wie verrückt. Ich hatte ihn so vermisst.

„Shh. Schon gut, ChimChim.", versuchte ich beruhigend auf ihn einzureden und wagte es sogar ihm über den Rücken zu streicheln.

„Nichts ist gut. Ich wollte Zeit mit dir verbringen."

Ich ließ von ihm ab und sah in seine Augen. Eine kleine Träne floss ihm die Wange runter und ich wischte sie ihm sofort mit meinem Daumen weg.

„Warum weinst du denn?"

„Yoongi...ich mag dich doch so sehr.", flüsterte er und mich durchfuhr ein angenehmer Schauer. Doch ich wusste es besser.

Ich lächelte leicht, doch brach es ab. Kurz schloss ich die Augen und presste meine Lippen aufeinander um Mut zu finden. Okay es musste nun einfach sein. Schluss mit Versteck spielen!

Serendipity [YOONMIN]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt