•Kapitel 84•

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Hektisch lief ich in das Café und dann die Treppen hoch zu unserem Wohnbereich. Als ich Hoseok sah, fragte ich ihn, wo mein Bruder war und er zeigte auf unser Zimmer. Schnell lief ich darauf zu und öffnete die Tür, bevor ich diese wieder schloss und Jin zusammengekauert auf seinem Bett fand.

Er musste geweint haben, da seine Augen ganz rot waren und überall Schokoladenpralinen in seinem Bett verteilt waren.

Als er mich sah erschreckte er heftig und machte große Augen, so wie ich auf ihn zukam. Ich setzte mich gleich neben ihn und schloss ihn in meine Arme. Perplex ließ er es zu, woraufhin auch schon sein Kopf Platz auf meiner Schulter fand.

Ich streichelte ihm vorsichtig über den Rücken, als ich sprach. „Du kannst ruhig weinen."

„Das will ich aber nicht mehr.", meinte er nur und wir lösten die Umarmung, um uns ansehen zu können.

„Warum bist du hier?", fragte Jin verwirrt, weswegen ich schmunzelte.

„Du, meine liebe Prinzessin, bist mein Bruder und deswegen bist du mir auch wichtig. Ich hab noch genug Zeit für meinen Freund, doch du hast jetzt ein Problem, bei dem ich dir helfen will. Jimin versteht es doch, er ist schließlich auch ein Freund von dir und will auch nur, dass es dir gut geht. Also: wo drückt der Schuh?"

Zum Dank für meine aufbauenden Worte bekam ich ein warmes Lächeln von dem Brünetten geschenkt, bevor es sich wieder in eine traurige Miene verwandelte, die mir einen leichten Stich versetzte.

„Jin...du siehst so aus, als hättest du wieder etwas wie damals erlebt.", sagte ich leise, als der Ältere weg sah. Ich meinte selbstverständlich die Zeit in der er gemobbt wurde und dann auch noch...genau dieses Gesicht zog, weil es zu viel wurde.

„Ich...Nam-Namjoon und ich haben uns gestritten.", gab Jin letztendlich zu.

Total verwirrt blickte ich ihn an. „Weshalb? Bitte, erzähl es mir."

Besorgt legte ich meine Hand auf Jins Schulter, der dann ausatmete und mich wieder ansah, als er mit zittriger Stimme zum Reden ansetzte.

„Wir waren auf dem Weg nach Hause, weil wir im Park spazieren waren. Und als wir fast raus waren, da hielt er mich auf und küsste mich!"

Manche würden jetzt sagen: Ja und? Ist doch nur ein Kuss, auch wenn es zwischen Mann und Mann ist. und mit den Schultern zucken. Doch so könnte man diese Situation nicht sehen. Jin ist durch wirklich viel Scheiße durch. Er war der erste Schwule an unserer Schule und auch wenn ich nicht mal daran Gedanken verschwende oder diese Worte erwähne - einfach weil es mir so vor kommt als würden wir dadurch in Kategorien gesteckt und danach bewertet werden - gab es noch andere, die es abstoßend fanden. Sie haben ihn verprügelt und deswegen hatte Jin auch nie einen öffentlichen Schritt gewagt, selbst mit Namjoon nicht.

Deswegen war es auch so schockierend, dass der Blonde so etwas getan haben soll.

„Warum?", fragte ich leicht überrascht und leicht wütend. Niemand sollte Jin zum weinen bringen!

„Er meinte es wäre eine spontane Entscheidung gewesen und da hab ich ihn weggestoßen. Ich hab ihn gefragt, was er sich dabei gedacht hatte und da fiel ihm wieder ein, dass ich Angst davor habe so etwas öffentlich zu zeigen! Er hat es vergessen, Yoongi!"

Weinend ließ mein Bruder sich wieder in meine Arme fallen und sofort versuchte ich ihn zu beruhigen. Ich sagte zwar nichts, doch ein paar Streicheleinheiten für den Rücken taten immer gut.

„Jin...ich weiß nicht was ich sagen soll, nur dass du dich nicht zu lange beschweren solltest. Du bist glücklich mit Namjoon, das sehe ich und deswegen möchte ich auch, dass ihr euch wieder verträgt. Es gibt kaum ein besseres Paar, auch weil er seine Wünsche respektiert.", meinte ich und bevor er zum letzten Satz etwas sagen konnte, sprach ich weiter. „Ich denke, dass er es wirklich vergessen und vermutlich auch die ganze Umwelt vergessen hat. Vielleicht hat er dich gerade in einem besonderen Licht gesehen und hat sich deshalb geküsst. Ich kenn das von Jimin, bei ihm geht es mir genau so."

Schmollend nickte Jin, sah dabei aber auf seine Hände.

Eine Weile sagte niemand etwas und mit einem Mal flog die Tür auf. Vollkommen erschrocken fuhren Jin und ich hoch und blickten zur Tür. Dort stand sein Freund, der sofort mit einem traurigen Gesicht zum Bett kam und Jins Hände in seine nahm.

„Jin, es tut mir so leid. Ich wollte dich nicht verletzen! Ich dachte nur an so viele schöne Dinge, die wir zusammen erlebt hatten und hab nicht weiter darüber nachgedacht. Es tut mir so leid, Principessa!", entschuldigte sich Joonie und mir schien, als würde jede Last von den Schultern meines Bruders fallen.

„Ich lass euch dann mal alleine. Ihr scheint das schon zu klären.", sagte ich noch und klopfte beiden kurz aufmunternd auf den Rücken, bevor ich den Raum verließ.

Da ich mein Taxi weggeschickt hatte, rief ich mir ein neues und wartete noch bis es kam. Ich ging kurz zu Kookie, der fröhlich mit Taehyung und Hoseok auf seinem Bett saß und mit Mochi spielte. Als ich rein kam schmunzelte ich über die Szenerie. Kookie sah auf und winkte mich grinsend zu ihnen.

Ich setzte mich vors Bett und tätschelte kurz den Kopf der Schildkröte, bevor mir Tae ein Salatblatt gab, ich mich bedankte und es Mochi reichte. Sofort biss er genüsslich herein und fraß das grüne Ding.

„Na, schon Spaß mit Jimin gehabt?", fragte Hobi dann mit einem Zwinkern, weswegen ich die Augen verdrehte und hörte, wie die andern beiden kicherten.

„Ja, aber davon verstehst du glaube ich noch nichts.", sagte ich nur knapp und nun lachten Tae und Kookie laut auf.

Ich gluckste und bekam dann eine Nachricht, dass mein Taxi in der Nähe war. Also stand ich auf, verabschiedete mich wieder und ging zum Auto, welches mich wieder zu meinem Sonnenschein führen sollte.

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Passt sogar mit den braunen Haaren, das Bild. 🤗

Na gut, das war es für heute - 4 Kapitel trotz Zeitmangels...naja zumindest hat es bis vor 2 Uhr morgens geklappt - das zählt einfach zum letzten Tag jetzt dazu!

Serendipity [YOONMIN]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt