•Kapitel 88•

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Taehyung

Als wir im Sekretariat vor dem Schulleiter saßen und gerade fertig waren mit erzählen, was in der Pause schon alles passiert war, platzte mit einem Mal jemand herein. Erschrocken drehten wir uns um und erkannten Kookie und Yoongi. Beide sahen ziemlich aufgeregt aus, was mir sofort Sorgen bereitete.

Ich sah zum kleinen Keks, der sich unsicher umsah und als er dann meinen Blick auffing, sah er mich fragend an. Ach richtig, ich war ja nicht der Einzige, der sich wunderte, warum die anderen hier waren.

„Wir bitten um Verzeihung, Sir, aber gerade wurden wir von einem Schüler bedrängt, der meinen Bruder auch beleidigt hat. Und da er schon öfters mal handgreiflich geworden ist, habe ich das gerade eben auch aus Angst getan. Das tut mir wahnsinnig leid, aber es war wie ein Reflex, denn ich wollte nur den kleinen Kookie hier beschützen.", sagte Yoongi und mit einem kleinen Schmollen umarmte er seinen jüngeren Bruder. Dieser fasste sich überdramatisch an die Brust und nickte heftig, während er versuchte so auszusehen, als müsse er weinen. Es sah zwar ziemlich witzig aus, aber die Tatsache, dass Tyler meinen Kookie bedrängt haben soll, brachte mich auf 180 und ich wäre am liebsten aus dem Raum gestürmt, um mich danach auf diesen Dreckskerl zu stürzen!

Ich hörte eigentlich gar nicht mehr richtig zu, was der Schulleiter, dessen Namen ich immer vergaß, obwohl es wahrscheinlich so etwas wie Fischer oder Richter war, sagte. Meine ganze Aufmerksamkeit lag auf den anderen Braunhaarigen im Raum, der mir den Verstand raubte, so wie er sich das Haar zurückstrich oder auch nur eine nachdenkliche Miene zog.

Aish, ich war echt verknallt.

Der Schulleiter stand auf und ging zur Tür, dort öffnete er diese und entließ uns aus seinem Sekretariat.

„Keine Sorge, ich werde mich um alles kümmern.", waren seine letzten Worte, bevor er die Tür wieder schloss.

„Ja wer's glaubt.", meinte Hobi mit verschränkten Armen.

Yoongi nickte. „Ja, das wird nicht lange halten. Aber sagt mal, was habt ihr da drin gemacht?"

Unsicher, wegen der Reaktion der anderen und vor allem von Yoongi, sahen Hobi, Jimin und ich uns an, wobei es natürlich auffiel, dass wir etwas versuchten zu verstecken.

„Naja...", fing ich schon an, doch Jimin sprach weiter.

„Philippe geht auf unsere Schule."

„Was?!", fragte Yoongi laut.

„Mhm. Er hat mich vorhin aufgefunden und ist sofort über mich hergefallen.", sagte Jimin leise und sah beschämt zu Boden. Der arme dachte wahrscheinlich, dass Yoongi ihn jetzt böse sein würde, dabei war es absurd. Yoongi-Hyung war einfach zu sehr verliebt in Jimin, als dass er so hätte sein können.

Und natürlich trat er nach Hobis Aussage hin auf den Rosahaarigen zu und nahm seine Hand. Diese liebe Geste konnte man von ihm eigentlich nur bei Jimin sehen und was immer auch der kleine Mochi gemacht hat, er hatte das Richtige getan, denn mir wurde schon erzählt, dass Yoongi-Hyung lange nicht mehr glücklich war. Und das war er jetzt mit Jimin auf jeden Fall.

„Naja und dann kamen Hobi und Taehyung und haben mir geholfen dieses Arschloch fertig zu machen.", erzählte Jimin mit einem stolzen Grinsen, woraufhin sich Yoongi kein eigenes verkneifen konnte. Ich sagte es ja! Er konnte ihm nicht böse sein! Und beide sollten aufhören so etwas voneinander zu denken.

Yoongi sah noch einmal zu uns und nickte und dankend zu, bevor er sich mit Jimin umarmte.

Hobi, Kookie und ich belächelte die Szenerie einige Sekunden lang, bevor wir uns dann leise davon schlichen und um die nächste Ecke verschwanden.

Vor der Cafeteria angekommen, rannte Hobi schon rein zu seiner Freundin und ich blieb mit dem Malnae zurück. Es war nicht schlecht, aber ich bekam wieder schwitzige Hände und auch mein Herzschlag kam wieder auf Hochtouren. Da brauchte es nicht viel, sondern einfach seine Nähe, um solche Symptome in mir hervorzurufen.

Es war schon erstaunlich genug, als mir Yoongi-Hyung damals gesagt hatte, dass er mich in Ordnung findet und ich mit seinem Bruder zusammen sein dürfte, wenn der Jüngste es denn auch erlauben würde. Das war mein schönstes Geburtstagsgeschenk aller Zeiten, auch wenn ich Kookie davon nichts erzählen konnte.

Der Jüngere sah mich an und fast hätte ich mich in seinen Augen verloren, hätte er mich nicht ganz plötzlich umarmt.

Vollkommen perplex stand ich da, ließ mich dann aber auch die Umarmung ein.

„Was ist los?", fragte ich vorsichtig nach und streichelte seinen Hinterkopf, während er sein Gesicht noch mehr in meiner Halsbeuge versteckte. An jeder Stelle, an der er meine Haut berührte, durchfuhr mich ein unglaublich schönes Kribbeln. Ich genoss es, in dem ich die Augen schloss und ihm weiter zuhörte.

„Ich möchte nur gerne mit dir knuddeln.", meinte der Jüngere dann, was mich schmunzeln ließ.

„Lass uns das aber zuhause machen, ja? Wir müssen noch etwas essen und dann zum Unterricht.", sagte ich dann aber, weswegen wir uns lösten. Lächelnd und mit niedlich rot gefärbten Wangen nickte er.

•~•~•~•~•~•~•~•~•~•~•~•~•~•~•~•~

Tja um den Schultag zu überspringen und wie wir Zuhause ankamen: Kookie folgte mir in mein Zimmer und sofort schmissen wir uns zusammen auf mein Bett. Wir drehten uns auf die Seite und sahen uns an, bevor er mich strahlend anlächelte. Und dieses Lächeln, war alles was ich brauchte. Es ließ meinen Tag besser erscheinen, als dieser es wirklich war. Ich konnte mich glücklich schätzen, diesen Jungen zu haben - und sei es auch nur als Freund.

„Worüber denkst du nach, TaeTae?", fragte er leise und riss mich somit aus meinen Gedanken. Oh Gott, hoffentlich hatte ich nicht gestarrt! Aber wie er meinen Namen so sagte, war einfach zu niedlich.

„Nur darüber, dass ich froh bin dich kennengelernt zu haben.", gab ich ehrlich zur Antwort und sofort wurde er wieder rot.

Aber noch bevor er irgendetwas sagen konnte, kam ich ihm ein Stück näher und schmiegte mein Gesicht an seine Brust. Er war so warm und meine ganzen Sorgen waren wie vergessen. Es kümmerte mich nichts mehr, nur noch dieser Junge, mit dem ich nun so daliegen durfte.

„Hyung, was wird das?", fragte der Kleine unsicher, weswegen ich ihn beruhigte und meinen Arm um ihn schlang.

„Du wolltest knuddeln und gerade bin ich Knuddelbedürftig.", antwortete ich müde und zog ihn somit noch ein Stück näher an mich heran.

Das letzte was ich noch mitbekam konnte, bevor ich eingenickt bin, war dass Kookie mir durch die Haare fuhr und mir den Rücken streichelte.

Serendipity [YOONMIN]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt