Becker fuhr herum, in dem schwachen Licht war fast nichts zu erkennen, dazu noch seine Müdigkeit.
Doch bei dem Anblick des riesigen Schemens, war selbst die verflogen.
Das Ding kam direkt auf sie zu.
Becker spürte bereits wie der Boden unter den Pranken erschüttert wurde.
Das war keiner dieser kleinen Gorgonopsiden auf dem ARC.
Das hier war um Weiten größer.
Und selbst die Kleinen waren schwer zu erledigen gewesen.
Verstecken war aussichtslos, töten schloss er ebenfalls aus.
Weglaufen, möglichst leise und schnell, die einzige Lösung.
Becker spürte wie sich all seine Poren auf einmal öffneten und trotz der kalte war ihm auf einmal heiß. Er versuchte nach jess zu tasten, ohne sich besonders zu bewegen. Als seine Tast-Fähigkeiten ihn mal wieder im Stich ließen, hatte er kurz wieder Angst sie könnte nicht da sein.
Das Tier brüllte erneut, und zu allem Pech was die beiden schon hatten, bekam es eine Antwort in Form weiteren Geschreis seiner Kumpanen.
Schaben ertönte und ein weiteres Monster schoss um die Ecke des Steinbrockens.
Beckers Hand fand die Jess' und er rannte einfach los, sie leicht hinter ihm, mit gezerrt von seinen ausgelaugten Kräften. Er keuchte schon nach wenigen Metern, da er versuchte noch schneller zu laufen als vor ein paar Minuten. Die Echse war schnell, so scheißen schnell.
Becker fiel ein, dass Jess keine Schuhe anhatte, und es würde das Biest hinter ihnen nicht gerade von ihrer Spur abhängen, solange sie blutige Fußabdrücke hinterließ.
Außerdem würde es andere Jäger anlocken, falls diese Viecher nicht die dominierende Fleischfresser-Spezies des gesamten Zeitalters war.
Er würde sie tragen, wollte sie schon fast wieder auf seinen Rücken werfen, doch sein Verstand und sein Selbsterhaltungstrieb hielten ihn davon ab.
Die Tiere waren schwerfällig, so, das dumpfe Stampfen hinter ihnen welches zu allem Überfluss immer näher kam.
Er musste sie geweckt haben, mit dem dritten Stein, der in der Finsternis verschwunden war.
Jess keuchte ebenfalls, ihre Kondition ließ sehr zu wünschen übrig.
Er zerrte sie weiter, doch blieb immer wieder an den Spitzen des hängen.
Stapfen des Tiers. Jess nackte Füße auf den Steinen, seine Armeestiefel. Ihr Keuchen, sein Herzschlag. Das Brüllen und Fauchen der Reptilien.
Die Geräuschkulisse war perfekt.
Nur ein Befehl schallte durch seien Kopf.
//Rennen!//
//Rennen! Nur noch rennen!//
Der Schmerz in ihren Sohlen pochte und breitete sich mit jedem Schritt, wenn ihre nackten Zehen auf das Riff trommelten, höher in ihre Beine aus.
//Egal. Egal, einfach weiter laufen.//
Ihr kam der Gedanke mit der Fährte, die sie hinter sich herzog, nicht.
Die Tiere heulten auf. Sie hörte das Getrappel vieler Beine.
Sie waren nahe.
Jess lief noch schneller, zwang ihre Beine Becker zu überholen. Noch immer hielt sie seine schwitzige Hand. Er ließ sich etwas zurückfallen und sie lief vorne.
Jess' Atem rasselte, wie zuvor seiner. Alles tat ihr weh und die Kälte saß noch immer in ihren Knochen.
Sie versuchte den kreischenden Schmerz zu übertönen, indem sie noch schneller lief. Mittlerweile atmete sie so schnell, dass sie den rasenden Puls in ihren Schläfen schmerzhaft spürte.
Sie glaubte zu merken wie ihre Beine langsamer wurden. Sie sträubte sich dagegen. Sie durfte nicht stehen bleiben, soweit hatte sie es doch schon geschafft.
Aber ihr ausgelaugter Körper machte ihr einen Strich durch die Rechnung, sie blieb hängen, schmerzhaft mit dem großen Zeh.
Der Schmerz pulste durch ihren Schädel. Dann fühlte sie die Messerscharfen spitzen des versteinerten Riffs unter sich und alles wurde für einen Moment schwarz.
Sie hörte sie heisere Stimme des Soldaten wie durch Watte.
Jess hatte die Augen geschlossen, ihr Gesicht war blutig, aber sie atmete.
Er riss sie hoch, schüttelte sie und rannte gleichzeitig weiter. Sie dämmerte kurz hoch, ihre Augen ausdruckslos.
Er warf sie über die Schulter, bedacht darauf sie nicht zu verletzten und stolperte weiter, die Reptilien im Nacken. Er schaffte es bis zu einer großen Ansammlung an Felsbrocken, wie die, die hier überall in der Wüste rumlagen.
Hier sah alles gleich aus. Alles so gleich.
Er hatte nicht darauf geachtet in welche Richtung sie eingeschlagen hatten. Sie konnten genauso gut wieder in Richtung Küste gelaufen sein.
Er hatte die Orientierung komplett verloren. Das war ihm neu. Nicht zu wissen wo Norden war, ließ ihn sich noch hilfloser zu fühlen als er es schon war.
Er wünschte sich Wasser, Wasser und seine Sig Sg 552.
Der Himmel hatte sich unterdessen weiter aufgehellt und die Sonne kitzelte die Wüste mit den ersten Strahlen, die einen heißen, ewig sich wiederholenden Tag, erwarten ließen.
Becker hechtete in die Schatten der Felsen und versuchte keinen Laut zu machen.
Leider konnte Jess ein Husten nicht unterdrücken.
Das Grollen des Tieres war zu nahe für eine Verschnaufpause.
Jess stellte er wieder auf die Füße, da sie anfing zu zappeln und so wohl wieder voll bei Bewusstsein war. Ihre Hand erneut in seiner, zwang er seine Füße über den Stein und schlug sich mit Jess seinen Weg durch das Labyrinth aus Steinblöcken.
//Ob sie wohl gut sehen können?// fragte er sich, da ihr Gehör wohl nicht die größte Schwachstelle war, obwohl Jess' Husten nicht gerade leise war.
//Können sie klettern?//
Becker befand, dass es ausprobiert werden müsse.
Die Tiere waren von Jess' Blut total in die Irre geführt und liefen nun genau wie sie zwischen den Blöcken hin und her.
//Hinter dem nächsten Brocken rechts// dachte Becker und raste auf die Beiden Felsen vor ihnen zu.
Kurz bevor sie abbogen versperrte ein dunkler Schemen den schmalen Weg.
Im Dämmerlicht konnte Becker riesige Reißzähne erkennen, die eher schlanken Säbelzähen glichen. Es hatte Ähnlichkeit mit den Tieren aus dem ARC.
Doch der Gogonopsied hier war gewaltiger. Das Tier musste Tonnen wiegen, denn es es überragte selbst Becker, der eigentlich immer einer der Größeren war.
Jess Augen waren vor Angst geweitet, als Becker den Blick von dem Reptil losriss und kurz in ihre Richtung schaute. beide wichen langsam an den Fels zurück, der sie inzwischen um Weiten überragte.
Zwischen den anderen Steinen hörten sie ihre Verfolger. Sie kamen, von Jess' Blut angelockt, direkt auf sie zu.
Beinahe wünschte Becker, sie würden den Gorgonopsiden ablenken, wenn sie von allen Seiten kamen und das musste auch Jess getan haben als sie einen spitzen Schrei ausstieß.
Der Kopf des Monsters drehte sich endlos langsam den beiden zu. Dann stürzte er sich auf sie.
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Make It Rain (Primeval FF)
CasualePrimeval - Jess fällt durch eine Satellitenanomalie und Becker unternimmt einen Verzweifelten und ungeplanten Rettungsversuch. Dabei umgeht er eine Menge seiner selbst aufgestellten und angebeteten regeln und Grenzen für das Leben der Team Koordinat...