One-hundred: Sweet Gift

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Meine Hand, die in seiner lag, fing an zu schwitzen und ich wollte mich ihm wieder entziehen. Doch in seinem Blick lag etwas, welches mir das Gefühl gab ihn Vertrauen zu schenken. Trotzdem wollte ich mich von Royce lösen. Nachdem er mich freigab, wollte ich meine Tasche um mich legen. »Ich bin es nicht gewesen.«, platzte er damit heraus und ich hielt inne. Mein Körper verharrte in seiner Bewegung und mit geweiteten Augen sah ich ihn an. Royce machte den Schritt auf mich zu und presste die Lippen zusammen. »Alles was in der VOGUE stand, hatte nichts mit mir zu tun. Ich bin unschuldig, Chardonnay, denn Winney hatte sich an meinen und an deinen Sachen bedient und sie an die VOGUE verkauft.«, Erleichterung kam in ihm auf »Glaube mir, ich würde dir niemals etwas antun. Erst recht nicht nachdem, was wir durchgemacht haben.« Meine Augen sahen unsicher in seine Richtung, denn ich wusste nun nicht was mir mehr Angst einjagen sollte. Etwa das ich wieder abgehauen war oder das Winney dahinter steckte. Ich tippte auf beides. Royce blieb weiterhin hartnäckig und auf Abstand. Trotz das jeder uns zuhören konnte, ließ er es sich nicht nehmen es mir direkt zu sagen. »Du hast mit meinen Gefühlen gespielt und mir das Herz gebrochen. Einmal war es als du abgehauen bist...«, er setzte den Schritt an. »Das zweite Mal war wieder nachdem du abgehauen bist.«, und erneut zog er den nächsten Schritt. »Und beim dritten Mal war es erneut, dass du abgehauen bist...«, er senkte den Blick. »Beim vierten Mal war es wegen ihn und am Ende war es wieder dass du weg warst. Mein Herz lebt noch, es erholt sich langsam, aber mittlerweile fürchte ich mich vor Türen und Türschwellen, denn aus jeder Tür hast du dich aus dem Staub gemacht.«

Ich wollte den Mund aufmachen, aber er ließ mich nicht. »Ich habe nicht die Wochen verstreichen lassen um wieder zu gehen. Nein, ich bin hier weil ich es dir sagen will, Chardonnay.«, er haderte mit sich »Ich will dir liebend gern sagen, was für ein Weib du sein kannst. Du bist die größte Sadistin, die mir je untergekommen ist und es immer bleiben wird! Von allen Menschen bist du die Schlimmste und zugleich die Gefühlvollste und Emotionalste. Du bist die anstrengendste und zugleich glückliche Frau, die mein Leben geprägt hat. Ja du hast mein Leben geprägt. Schon als du in mein Haus geplatzt bist, weil dich die Musik störte, bist du mir seitdem im Kopf geblieben. Hast du eine Ahnung wie qualvoll die letzten Wochen ohne dich waren? Nicht zu wissen das das Licht nebenan angeht. Nicht zu sehen wie die Frau sich auf die Terrasse niederließ und sich sonnt? Nicht mehr zu sehen wie sie tanzend ihre Hüften beim Kochen schwingt, weil das Lied sie erfasst hatte?«, Royce senkte die Stimme »Und trotz dass du so ignorant und selbstsüchtig sein kannst, habe ich dich gern. Mehr als gern...scheißegern! Chardonnay ich habe gesagt, dass ich dich nicht aufgeben werde und ich halte mein Wort. Ich werde uns nicht aufgeben.« Ein Seufzer entwich ihm und er setzte ein trauriges Gesicht auf »Ich hatte meine Gründe gehabt, warum ich es dir nicht sagen konnte, dass ich berühmt bin. Sie alle sahen mich als den Royce Heaven, den Fotografen und nicht als den Royce Heaven, der verruchte Südamerikaner von nebenan.«, sein Lächeln erreichte mich »Scheiße mir kommen gleich wirklich die Tränen!«, Royce wandte sich von mir ab, holte tief Luft und stieß sie wieder aus. Überrascht fuhr er sich über die Haare und blinzelte die Tränen weg. »Ich weine nie Chardonnay. Ich habe nicht seitdem geweint, als ich dir von allem erzählt habe. Mein Leben, die Sucht und das Leben. Mein verkorkstes Leben vor dir und mein Erfolg.«, Seine Hand suchte den Kontakt zu meiner. Die Finger die meinen Handrücken streiften zogen sich zurück.

Er blieb gerade zurückhaltend, aber nicht mehr lange, denn langsam fing er an etwas zu sagen. Hoffnungsvoll schimmerten die Augen in der Wintersonne. »Als ich ins Krankenhaus zurückkehren wollte, brannten mir die Worte auf der Zunge. Ich wollte dich mit Blumen überraschen und dir sagen, wie sehr ich dich liebe. Doch das Schicksal wollte es nicht gut mit mir meinen, weil er zu dir zurückgekehrt ist. Man hatte mir gesagt, dass Gott nicht will das ihr voneinander getrennt werdet und mir wurde klar, dass Gott damit nichts zu tun hat.«, er holte tief Luft »Es gibt keinen Gott dort oben und selbst wenn würde er keine Leben von geliebten Menschen beenden lassen oder sie ganz auslöschen. Ich glaube an Wunder und an Schicksale. Es war ein Wunder das er wieder bei dir war und es war mein Schicksal der Realität ins Auge zu sehen. Noch an diesem Abend ließ ich mich abschießen und ich betrank mich und nahm viele Drogen ein. Ich war so zugedröhnt gewesen, dass ich mit eine Frau schlief, die sich das nahm, was sie haben wollte. Sie alle nehmen sich immer was sie wollten, aber du wolltest nichts. Du wolltest nicht einmal mich kennenlernen, geschweige bei mir sein. Du hast mich anfangs gehasst, denn wer hat schon den frechen Nachbarn gern gehabt? Niemand und mir ist dadurch klar geworden, dass ich mich ändern muss. Ich dachte ich werde am Tag sterben, wo ich viele Drogen nahm. Jeden Tag dachte ich über den Tod nach, bis mich ein Anruf erreichte, der aber nicht von dir stammte...«, er nahm einen Atemzug und seine blauen Augen sahen in meine auf »Er kam von Nason...«

ChardonnayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt