Kapitel 6 Nami's Gott

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Erstellt am: 07.06.2018


„Yato, ich bin völlig erschöpft, geben wir einfach auf.", sagte ich lustlos und lehnte mich an eine Straßenlaterne. Den ganzen Tag lang haben wir alle Götter abgeklappert die Yato kannte, doch auf die meisten war er echt nicht gut zu sprechen, entweder wurden wir hinausgejagt oder hinausgeworfen.

„Auf keinen Fall! Ich werde deinen Gott finden!", verkündete er zielstrebig. Ich seufzte nur. Nach Bishamon gab es keinen, der mich auch nur halbwegs zu erkennen schien.

„Yato bitte, ich will nicht mehr." Meine Motivation war auf dem absoluten Nullpunkt. Ich war traurig, sehr traurig, nirgendwo gab es auch nur die geringste Spur und dennoch hatte mir der Tag mit Yato irgendwie Spaß gemacht, im Grunde war er wirklich ganz okay.

Ich sah ihm tief in seine blauen Augen. „Lass uns aufhören.", bat ich ihn.

Er sah zurück und sein Blick wirkte niedergeschlagen. „Vielleicht hast du recht ...", erwiderte er.

Ich ging einen Schritt auf ihn zu. „Ich danke dir, dass du mir helfen wolltest, dass war wirklich sehr nett von dir.", ich lächelte ihn leicht an. Es war still und ein Windstoß wehte ihm seine dunklen Haare in sein Gesicht. Plötzlich hörte ich etwas, ein atmen, genau hinter mir. Ich sah Yato an der seine Augen weit öffnete. Wie in Zeitlupe drehte ich mich um. Hinter mir hatte sich ein riesiger Ayakashi aufgebaut. Er sah aus, wie eine riesige Gottesanbeterin mit tausenden Augen.

„Pass auf!", schrie Yato, nahm mich an der Hand und zog mich hinter sich.

„Sekki!", schrie er, doch nichts passierte. „Verdammt!", murrte der Gott im Trainingsanzug.

Der Ayakashi setzte zum Angriff an, ehe ich mich versah stand ich vor Yato und schrie laut. „Grenzlinie!" Eine schwache mickrige Linie stieg empor, ich wusste, dass das den Ayakashi nicht lange aufhalten würde. „Renn!", schrie ich Yato zu. Ich sah aus dem Augenwinkel, wie er nickte. Als er aus meiner Sicht verschwand, ließ auch ich die Grenzlinie fallen. Es war anstrengend auch nur so eine kleine Linie so lange zu halten, wie hatte Yukine es bloß hinbekommen, seine so groß und stark werden zu lassen? Ich rannte so schnell ich konnte zum Tempel, dort war ich sicher, aber dieser war noch weit entfernt. Hinter mir befand sich immer noch die große Gottesanbeterin, ich versuchte verschiedenen Passanten auszuweichen, die mich und den fetten Ayakashi eh nicht wahrnahmen. Ich bog in eine Seitenstraße ein und hoffte den Ayakashi so abzuhängen, doch er war mir immer noch dicht auf den Versen. Schluss mit wegrennen! Befahl ich mir und sprang an eine Hauswand, stieß mich von da ab und machte einen präzisen Tritt mitten gegen eines der Beine des Ayakashis. Dieser schrie auf und wurde nur noch wütender. Ich hielt den Atem an, was tat ich nun? Mit einfachen Tritten konnte ich den Ayakashi nicht schachmatt setzen, aber weiter weglaufen war keine Option! Alles und jeder hatte eine Schwäche, auch dieser Ayakashi musste einen Schwachpunkt besitzen und da viel es mir wie Schuppen von den Augen, na klar! Seine Augen! Ich machte einen gewaltigen Sprung und war nun  mitten in der Luft. Ich musste perfekt zielen. „Grenze!", schrie ich aus und zog mit meinen Finger eine Linie in der Luft, die direkt den Ayakashi treffen sollte. Tatsache, die Grenzlinie verfehlte ihr Ziel nicht und traf genau ins Auge. Erneut schrie der Ayakashi und ergriff danach die Flucht. Ich kam wieder auf dem Boden auf und lehnte mich an eine der Hauswände. Ich war nun endgültig erschöpft, aber unglaublich stolz, ich hatte ganz alleine einen Ayakashi besiegt! Zwar nicht vernichtet, aber in die Flucht geschlagen! Langsam ließ das Adrenalin in meinen Adern nach und ich spürte ein fürchterliches stechen von der Hüfte abwärts. Ich blickte hinunter und erschrak. Fast mein komplettes rechtes Bein war voll von lilafarbenen Flecken, die sich in Windeseile verbreiteten. Verflucht! Yasumi! Das musste ich mir bei dem Tritt gegen den Ayakashi eingehandelt haben! Ich versuchte weiter zu gehen, es tat schrecklich weh. Ich musste schnell zum Tempel, ich brauchte heiliges Wasser. Wenn sich das Yasumi weiter so schnell ausbreitete, würde es mich bis dahin jedoch vollkommen verschlungen haben. Irgendwo in der Nähe musste es doch eine heilige Quelle geben. Ich dachte angestrengt nach, dann kam mir eine Idee. Kofuku-samas Haus war von hier nicht weit entfernt, viel näher als der Tempel ... würden sie mich behandeln? Das war meine letzte Hoffnung.

Yukine x OcWo Geschichten leben. Entdecke jetzt