Kapitel 7 Neuer Name

590 26 0
                                    

Erstellt am: 16.06.2018

Es tat so schrecklich weh, mein Kopf brummte, meine Augenlider waren so unsagbar schwer, dass ich sie einfach nicht mehr auf bekam. Dennoch wehrte ich mich ohnmächtig zu werden, auch wenn der Schmerz mich auffraß, das Yasumi breitete sich immer weiter aus. Nicht mehr lange und es würde meinen Namen verschlungen haben und damit auch meine reine Seele. Nein, dass konnte ich nicht zulassen. Ich hörte die Stimmen von Yukine, Yato, Bishamon und der anderen Person. Ich hörte alles, war jedoch unfähig mich zu bewegen. Ich Verstand nicht wovon sie redeten, doch ich wusste, dass es um mich ging.
Mit einem leisen 'Klick' löste sich urplötzlich die Barrikade in meinem Kopf die mir Katana auferlegt hatte. Ich erinnerte mich. An alles.

··· ❆ ···

„Du reine Seele die keinen Ausweg findet, verdammt dazu in dieser Welt auf dein Ende zu warten, dir gebe ich, Katana die Kriegsgöttin ein Zuhause. Deinen Namen nach dem Tod lege ich fest. Du sollst von nun an Kura heißen, dein Werkzeugname ist Saki, los Saki!" Die ersten Worte an die ich mich erinnern konnte.
Es fühlte sich Kalt an, mein gesamter Körper war von einer eisigen Kälte umschlossen. Ich sah Bilder vor mir, einzelne Sequenzen meiner Umgebung, in Windeseile rasten die Bilder an meinen Augen vorbei. Wo war ich? Ich sah Bäume die Orangenfarbende Blätter trugen und ich sah das Rot auf dem vertrockneten Rasen. Ich hörte in weiter ferne Menschen schreien, Schmerzensschreie, Schreie nach Hilfe, Schreie nach Gott. Dies war das allererste, das ich nach meinem Tod jemals wahrgenommen hatte.
„Tut mir leid Sakura, meine Hände sind immer ein wenig kalt." Eine Stimme in meinem Kopf, sie hörte sich so real an und so nah.
Die Erinnerungen verblassten wieder und neue strömten in mich herein.

··· ❆ ···

„Hör auf! Hör auf! Bitte!", schrie mein früheres ich. Ich erinnerte mich daran, wie ich den Körper einer Frau durchschnitt und ich erinnerte mich an den fürchterlichen Schmerz. Sie schrie und ich spürte förmlich, wie ihr Blut an mir herunter rann. Mit der Zeit, zerstörte dieses Gefühl, immer und immer wieder Menschen zu töten, meine Psyche. Immer von neuem in den warmen Körper eines Mannes, einer Frau oder eines Kind zu stechen. Zu fühlen, wie das Blut und die Organe an mir klebten, wer konnte das mit sich selbst vereinbaren?
„Was hast du denn in letzter Zeit?", fragte mich Katana. Ich weinte, ich wollte das nicht.
„Ich will nicht länger Menschenleben beenden, bitte gib mich frei, ich will nicht!" Ich spürte wie sich Katanas Griff um mich verstärkte. „Nein, diesen Gefallen werde ich dir nicht tun, du bist so unglaublich stark, wenn du deine Kräfte nicht immer vor dir selbst verschließen würdest! Hör damit auf und gehorche gefälligst deiner Göttin, sonst werde ich dich bestrafen müssen!"
Wieder verblasste alles vor meinem inneren Auge, eine andere Erinnerung tat sich auf.

··· ❆ ···

„Ahhhhh!", ich verspürte erneut Schmerz, Schmerz der tausendmal schlimmer war, als ich ihn jemals verspürt habe.
„Gib deine Sünden zu!", schrie jemand. Ich weinte, erneut unterzogen sie mich eines Reinigungsrituals, ich wollte nicht mehr. Ich blickte durch die Grenzlinien in die Gesichter von Sakuras Shinkis, sie durch ihre Masken hindurch an, kein Funke Mitleid ... war ich die einzige die nicht töten wollte? Ich wusste, dass sie mich so dazu Zwang ihr zu gehorchen. Ich gestand meine Taten jedes mal aufs neue, da ich Angst hatte sonst zu einem Ayakashi zu werden, einer unbändigen Bestie.
„Ich gebe es zu, ich habe meiner Meisterin nicht gehorcht, da ich nicht töten wollte, es tut mir leid."
Die Schmerzen ließen nach, genauso wie die Erinnerung.

··· ❆ ···

„Meisterin was habt ihr vor?", fragte ich angsterfüllt. „Du bist so ungehorsam geworden, egal wie viele Reinigungsrituale ich bei dir vollzogen habe, nichts hat geholfen ... Tja und jetzt wirst du mir halt als Experiment dienen, ich habe es satt wie du mich behandelst, wie du mich stichst! Immer wieder von neuem habe ich diesen Schmerz verspürt und dadurch habe ich dich von Tag zu Tag immer ein kleines Stückchen mehr verachtet."
Ich schauderte. „Was für ein Experiment?"
„Ob es möglich ist, die Bindung zwischen Shinki und Gott zu kappen."
Ich riss meine Augen weit auf. „Was, warum wollt ihr das wissen?"
Katana grinste furchtbar. „Zuki!", rief sie.
„Nein! Wartet bitte! Ich will nicht alles vergessen!"
Sie nahm mir alles, ALLES! All meine Erinnerungen, auch wenn ich auf die meisten Erinnerungen gut verzichten konnte, wollte ich nicht alles vergessen. Würde ich nicht eine völlig andere Person werden, wenn ich mich an nichts mehr erinnerte?
Ich sah sie voller Zorn an und bemerkte, dass auch ich Katana über die Jahrhunderte gelernt hatte, zu verachten.

Yukine x OcWo Geschichten leben. Entdecke jetzt