Photograph♡ -Ed Sheeran FF

7.9K 316 51
                                    

Wie alles begann...

Als ich am Montag morgen in die Uni fuhr, war ich spät dran. Wie immer hatte ich zu viel Zeit mit Aufstehen verbracht. Ich beeilte mich also aus der Tür zu kommen, um eine zeitnahe U-Bahn noch zu bekommen, stopfte mein Notebook und das nötige Buch in die Tasche und lief kurze Zeit später die Straße zur Haltestelle hinunter bis zur U-Bahn. Dort angekommen bemerkte ich, dass auf der Anzeigetafel eine Verspätung der Bahn angezeigt wurde. Erleichtert atmete ich auf und fasste mir leicht aus der Puste an die Seite: "Puh, nicht verpasst". "Wie war das noch gleich, Lynn? Wolltest du nicht früher aufstehen", redete ich mit mir selbst und nahm mir zum tausendsten Mal vor, endlich meinen Wecker früher zustellen. Ich zuppelte noch ein bisschen an meinen Haaren, worauf die U-Bahn schon einfuhr. Sie war wie jeden Morgen von vorne bis hinten voll mit Reisenden, Studenten oder Geschäftsmännern. Als ich mich gerade reingequetscht hatte, sodass das Schließen der Türe möglich gewesen wäre, kam noch ein jüngerer Mann, der ungefähr in meinem Alter war, und drängelte sich samt seines Gitarrenkoffers in die bereits viel zu überfüllte Bahn. Wie nervig. Es war jeden morgen dasselbe Spiel. Zur Rushhour in London konnte man keinen Sitzplatz, geschweige denn überhaupt Platz erwarten. Man musste sich damit zufrieden geben, überhaupt noch in die Bahn zu passen.
Doch als die Türen geschlossen wurden, bemerkte ich plötzlich, dass ich mich nirgends festhalten konnte, da ich zerdrückt und umgeben von Menschen mit einem Coffe-to-go Becher in der Hand, keinen passenden Griff zum Festhalten fand. Ich stand wirklich ungünstig. Das war mir so noch nie passiert und plötzlich wurde ich panisch. Wenn die Bahn jetzt losfuhr, würde ich vielleicht hinfallen und meinen Kaffee verschütten. Hilflos schaute ich mich um. Etwas weiter weg erspähte ich einen Griff zum Festhalten, doch es war für mich unmöglich, mich an den ganzen Menschen vorbei zu drücken ohne mich zu verbrühen. "Halt dich ruhig an mir fest. ", sagte der junge Mann mit der Gitarre, der offensichtlich bemerkt hatte, dass ich mich nicht festhalten konnte. Ich schaute über den Rücken zu ihm um zu prüfen, ob er dies als Scherz meinte. Ich wusste nicht, ob ich so verzweifelt ausgesehen haben musste, aber er schaute mich eindringlich an. Ich musste lächeln. Er hatte orange-farbene Haare - eine tolle Haarfarbe - die wild durcheinander waren. Seine Augen waren blau, jedoch in die Tiefe eher gräulich. Sie blinzelten mich an. Nun lächelte auch er zurück und nickte - offenbar wollte er mich ermutigen, rechtzeitig seinem Vorschlag nachzukommen. "Danke.", fasste ich zögernd seinen Oberarm und kurz darauf fuhr die Bahn los. Für die nächsten drei Haltestellen stand ich neben ihm und überlegte was ich sonst noch sagen konnte. Doch mir fiel nichts ein. Also stand ich dort und schwieg und sippte ab und zu an meinem Kaffee.

"University", erklang kurze Zeit später die Ankündigung der nächsten Haltestelle. Ich ließ die Oberfläche seines Pullovers los und nahm meine Tasche, die währenddessen auf dem Boden gestanden hatte. "Danke", sagte ich erneut und lächelte. "Kein Problem!", entgegnete er. " Ich muss jetzt auch raus. " Er packte seine Gitarre am Tragegriff. "Wohin musst du?", fragte er mich, als wir aus der Bahn herauskamen. "Zur Uni.", erzählte ich und deutete nach rechts."und du?". "Ich nicht, hab sie seit letztem Jahr fertig. ". Er grinste und begann wild in seiner Hosentasche herum zu kramen. "Hier.", sagte er schließlich und drückte mir ein kleines Blatt in die Hand, das ich als Flyer erkannte. "Vielleicht kannst du ja heute Abend vorbei kommen, ich muss mich jetzt beeilen... bis dann!" Und ehe ich mich versah, war er weg.

Photograph♡ -Ed Sheeran FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt