65. Kapitel

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"Also?!", verlangte ich und stellte ihm ein Glas Wasser auf den Tisch. Wir hatten uns entschlossen hinein zu gehen, da es draußen sehr kalt geworden war. Ich selbst stand mit dem Rücken an den Herd gelehnt, Ed saß auf einem der Holzstühle.

Mir fiel auf, dass sein Lied an meiner Ansicht so einiges geändert hatte. Und auch der Fakt, dass Ed geweint hatte, milderte meine Wut. Schließlich hatte noch nie EIN JUNGE wegen mir, geschweigedenn in meiner Gegenwart geweint.

Trotzdem wollte ich zuerst eine Erklärung, bevor ich entschied, was ich über Ed und dir ganze Sache denken sollte. Denn mir war schlussendlich wieder eingefallen, warum ich so sauer auf Ed gewesen war. Ich verschränkte die Arme.

Er räusperte sich: "Im Goldness...", fing er an. " Wärend meines Auftritts lief eigentlich alles normal. Als ich mich aber nach der kleinen Pause wieder für den 2. Teil des Auftritts fertig machte, tauchte Stuart plötzlich auf.", erklärte Ed. Daran erinnerte mich. Ich hätte wissen müssen, dass er dahinter steckte.

"Ein Agent einer Plattenfirma, der im Publikum saß, hatte sich mit Stuart getroffen und sich kurzfristig dazu entschieden, mich nach Amerika einzuladen.". " Und das noch am selben Tag?!". Ed nickte: "Der zweite Teil der Show war viel kürzer als geplant. Ich musste sofort von der Bühne und dann gings los.". "Und du hattest keine Zeit mir Bescheid zu geben?!", meinte ich mit leicht wütendem Tonfall. Ed nickte wieder: "Es tut mir leid.". Gekränkt sah ich zu Boden. "Stuart oder dieser Geschäftsmann, von wem ging das aus?". "Stuart hat mich zurückgehalten, aber es ging von Herrn Dark aus. Er hat es mir strikt verboten. Ich durfte nur in meine Wohnung, meine Sachen packen und es Nate sagen. Dann mussten wir weiter zum Flughafen.". Das erklärte, warum Nate Bescheid gewusst hatte. "Und dann?!". "Ich wollte mich sofort melden, aber mir wurde meine Tasche samt Handy abgenommen. Als ich dich aber dann anrufen konnte, war mein Guthaben leer.". "Und du konntest es nicht wieder aufladen? Und dich melden?!", fragte ich empört. "Es mag verrückt klingen, aber es ging nicht.". Ich schnaubte. Es wurde immer besser. "Ich hatte keine Ahnung, wo ich mir 'Dollar' beschaffen konnte. Zudem hatte ich höchsten 5£ dabei. Ich lebte allein auf Kosten von Herrn Dark. Gegen Ende war mir jeglicher Kontakt- sogar zu Stuart-untersagt.".  "Zu Stuart? Hat er sich nicht gewehrt?!". Er schüttelte den Kopf: "Nein, zuerst sahen wir beide große Chancen in Herrn Dark. Er ließ ihm bei den ersten Plänen freie Hand. Aber es stellte sich heraus, dass er mich nur für seine Zwecke benutzte. Er wollte, dass ich meine Lieder verkaufe und seine Verträge unterschrieb.".

"Hat ER auch das Interview mit dieser Zeitschrift organisiert?!", fiel mir plötzlich auf. "Du hast es gesehen?", fragte Ed schuldbewusst. Ich nickte nur: "Mit Ed Sheeran auf Tour...". "Lynn! Er hat mich gezwungen! Größtenteils hat sogar er die Fragen allein beantwortet! Ich war machtlos... bitte glaub mir.". Ich schluckte verletzt."Und dann?".

"Ein Glück haben wir die Partnerschaft rechtzeitig gekündigt." "Also werdet ihr nie wieder auf diesen Dark treffen?", fragte ich nach. Ed stimmte zu. "Nie wieder". "Gut.", meinte ich nur.

"Und danach?". "Für uns ging es zurück nach Großbritannien.", erklärte Ed. "Wann?". "Vor 3 Tagen.".

"Und du meldest dich nicht?", stellte ich entsetzt fest. "Es..". "Du weißt gar nicht, wie es mir die ganze Zeit ging, Ed!". "Ich weiß! Ich weiß...", entgegnete Ed und vergrub sein Gesicht kurz in seinen Händen."Du weißt es eben nicht...",entgegnete ich völlig aufgelöst. "Es tut mir leid, wirklich. Ich habe mich die ganze Zeit schlecht gefühlt...". Ed stand auf und kam auf mich zu. Ich merkte, wie meine Sicht glasig wurde und erneut Tränen aus meinen Augen traten. Es war alles zu viel und ich konnte nicht mehr. "Hey... alles wird gut..",meinte Ed und wollte mich in die Arme nehmen. Ich jedoch lief einige Schritte, um dem aus dem Weg zu gehen. "Lynn.., bitte.". Ich setzte mich schluchzend auf einen der Stühle. Ed kniete sich vor mich. "Es tut mir so leid, dass es dir die ganze Zeit so schlecht ging." Jetzt schloss er mich doch in seine Arme. Er streichelte mir mit sanften, beruhigenden Kreisbewegungen über den Rücken. "Ich glaube es wäre eine gute Idee, wenn du schlafen gehst. Es ist sehr spät, fast 5 Uhr. Wir können später immer noch reden. Und wenn du später kein Wort mehr mit mir wechseln willst, dann kann ich das auch verstehen.". Ich wollte widersprechen, aber sah ein, dass Ed Recht hatte. Er begleitete mich also noch bis zur Zimmertür: "Schlaf gut!". Ich merkte, dass er unsicher war, ob er mir einen Gutenachtkuss geben konnte oder nicht. Doch ich erleichterte ihm die Entscheidung, indem ich einfach ging und die Tür hinter mir schloss.

Doch da hörte ich plötzlich, dass das Telefon klingelte. Schnell begab ich mich wieder aus dem Zimmer und steuerte das Telefon an. "Hallo?", meldete ich mich. "Lynn, bitte komm schnell! Ich weiß nicht was ich machen soll.. Nelly musste ins Krankenhaus.". Geschockt fragte ich noch in welchem, dann legte ich auf. "Was ist los?!", fragte Ed besorgt und eilte sofort an meine Seite. "Es war Phil- Wir müssen ins Krankenhaus..", sagte ich nur und witschte mir die Tränen weg. Wir schlupften beide in unsere Schuhe, schnappten unsere Jacken und verließen die Wohnung.

Photograph♡ -Ed Sheeran FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt