43. Kapitel

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"Ich...ich.". Sie stockte. "Ich bin schwanger.".

Hatte sie das gerade wirklich gesagt? Oder hatte ich mich verhört?

Sprachlos saß ich hin und lehnte mich an die Wand.

Noch immer halten ihre Worte in meinem Kopf: "Ich bin schwanger...". Ich dachte für einen Augenblick nach, doch dann merkte ich, dass Nelly mich anblickte. "Hey.", meinte ich darauf und drehte mich zu ihr, sodass ich sie anschauen konnte. "Egal wie schwer es wird, ich helfe dir.", meinte ich ermutigend. Eine kurze Pause entstand. Ich musste noch immer die richtigen Worte finden. "Das wird schon. Wir schaffen das gemeinsam!". Nelly nickte, doch so ganz überzeugt schien sie nicht. "Wir sind alle für dich da.", erinnerte ich sie und streichelte über ihr angewinkeltes Bein. Erneut entstand eine kurze Stille. "Und du bist dir wirklich sicher?". Nelly nickte und hob etwas neben ihr auf. Einen Schwangerschaftstest, nein sogar zwei. "Ich wollte sicher gehen...", erklärte sie und gab sie mir. Sie waren beide positiv. "Okay.", meinte ich. "Hey, du bekommst ein Kind!",versuchte ich sie aufzumuntern. "Ich werde Patentante!".

"Wer sagt das?!", meinte Nelly mit einem kleinen Lächeln. "Em hallo? Ich werde aufjedenfall Patentante!", meinte ich protestierend. Nelly lächelte kurz, erblickte dann aber wieder die beiden Tests und ich konnte spüren, dass sie sich ziemlich viele Gedanken machte. "Ach Nelly ich kann dich so gut verstehen!", meinte ich und nahm sie in den Arm. "... weißt du...ich freue mich über das Kind...sogar sehr...aber ich habe Angst vor Phils Reaktion. Ich habe Angst vor der Reaktion meiner Eltern.", hörte ich ihr zu. "Ich habe Angst vor Phils Eltern und ich hatte auch Angst vor deiner Reaktion.", fügte sie hinzu. "Musst du doch nicht.", sagte ich und streichelte über ihren Rücken. "Sie werden sich ebenfalls freuen! Ich freue mich auch. Wir werden alle für dich und das Baby dasein. Ganz bestimmt.". Ich spürte, dass Nelly zuerst versuchte die Tränen zu unterdrücken, doch kurz darauf kullerten sie einzeln aus ihren sowieso schon roten Augen. "Ich hoffe du hast Recht.", schluchzte Nelly, doch ich sagte ihr immer wieder, dass alles gut werden würde. Nachdem wir für längere Zeit in unserer Umarmung verharrt hatten, lösten wir uns voneinander. Nelly hatte zu meiner Erleichterung aufgehört zu weinen. "Seid wann weißt du es denn? Oder wie hast du es gemerkt?", fragte ich sanft. "Als wir auf Phils Vaters Geburtstag waren, hatte ich gar keinen Appetit. Am Tag darauf, war mir schlecht und Phil meinte, ich solle für den Rest der Wochen Zuhause bleiben, da er meinte ich könnte mir eine Grippe geholt haben. Am Mittwoch ging es mir eigentlich gar nicht so schlecht, doch am Donnerstag schaffte ich es nicht einmal aus den Bett. Am Freitag ging es mir dann wieder besser, mir war jedoch trotzdem noch leicht schlecht. Da kam mir ein Gedanke und ich entschied mich gestern Abend noch in eine Apotheke zu gehen...". Endete Nellys Erzählung. "Den Rest kannst du dir denken.". "Ich hab sogar versucht dich anzurufen, dich aber nicht erreicht.", erklärte ich und machte mir jetzt im Endeffekt Vorwürfe nicht bei Nelly vorbei geschaut zu haben. Nun verstand ich jedoch auch den Grund, warum ich Nelly nirgends in der Uni finden konnte. "Ja, kann gut sein.", nickte sie, doch Nelly wirkte nicht böse, sondern in diesem Moment eher erleichtert darüber, dass sie mit jemandem reden konnte. "Ach Lynn...", seufzte sie. "Wie soll ich es denn Phil beibringen?", meinte sie hoffnungslos und ich hoffte insgeheim, dass sie nicht erneut zu weinen begann. "Ich würde sagen, du gehst morgen zum Arzt.", sagte ich. "Aber...". "Nein nichts aber.", entgegnete ich Nelly, die mir ins Wort gefallen war. "Du weißt es noch nicht einmal zu einhundert Prozent! Solche Tests können auch verfälscht werden... der Arzt wird es dir dann bestätigen, oder nicht. Bis dahin würde ich noch nichts zu Phil sagen.". Nelly seuftze erneut: "Okay, dann geh ich halt dahin.".  "Ja!", meinte ich ernst. "Wenn du willst komme ich auch mit...", bot ich an. Nelly nickte. "Ja... bitte.". "Okay.", meinte ich und schnappte mir aufmunternd ihre Hand. "Hey, wir schaffen das! Jetzt warten wir einfach mal ab, was der Arzt sagt!".

Was habt ihr davor gedacht, was mit Nelly ist? :)
♥Danke fürs Lesen♥

Photograph♡ -Ed Sheeran FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt