Es war bereits ein paar Wochen her, dass ich dem Joker bei seiner Aktion geholfen hatte. Wir wurden erst sehr spät von der GCPD überrascht und konnten noch fliehen. Keiner hatte mich erkannt und ich war weder gestorben noch verletzt worden. Es war also alles in allem ein Erfolg. Natürlich bekam ich weiterhin Schießtraining. Der Joker hatte mich nicht immer selbst abgeholt, aber heute stand wieder er am Park und wartete auf mich, das hieß er würde heute wieder das Training übernehmen. In der Halle angekommen fingen wir sofort an. „Ich habe dir auch mal ein paar andere Waffen holen lassen." Auf dem Tisch lagen unteranderem Revolver und Gewehre. Ich nah mir als erstes eines der Gewehre und zielte an die Wand. Der Joker stellte sich direkt hinter mich. Das hatte er bis jetzt noch nie gemacht, bei den Pistolen konnte ich ja schon Zielen und beim Kampftraining hatten wir nur ein paar Mal mehr oder weniger miteinander „gekämpft". Er hielt mein Arm fest, damit er im richtigen Winkel stand. Eine leichte Gänsehaut bildete sich auf meiner Haut, als ich seinen warmen Atem von hinten spürte. Ich versuchte es zu ignorieren, doch dann wurde mir auch noch ein wenig heiß und alles an mir schien anzufangen zu kribbeln. Was war nur los mit mir? Es war doch nur der Joker? Ich kannte ihn bereits fast zwei Monate, trotzdem spielte mein Körper gerade komplett verrückt. Ich versuchte mich zu konzentrieren, was mir schließlich auch ein wenig gelang. Zumindest schaffte ich es zu schießen und das Ziel zu treffen. „Ok gut, du musst immer noch gucken, dass du den Rückstoß besser ausgleichst", meinte er zwar streng, aber trotzdem nicht unfreundlich. Seine Hände griffen meine nur zärtlich, er war wirklich vorsichtig... ok, das war er nur, weil er wollte, dass ich es lernte. Ich bildete mir schon wieder zu viel darauf ein. Die bessere Frage war aber eigentlich warum ich das tat. Er war quasi mein Boss, er war... ich wusste nicht mal genau was er für mich war, auf jeden Fall das und nicht mehr. Ich riss mich zusammen und schoss erneut. Wir übten noch ein bisschen, auch mit den anderen Waffen, dann gingen wir über zum Kämpfen. Mein Körper hatte sich inzwischen ein wenig beruhigt, dennoch hatte ich wenig Lust noch auf Kampftraining. Hauptsächlich weil ich Angst hatte, dass diese seltsamen Gefühle zurückkehren könnten. Wir gingen erst ein paar Basics durch, dann wollte er mich testen.
„Ok, stell dir vor ich wäre ein Gegner", sagte er, bevor er auf mich zusprang und mich innerhalb von Sekunden in seinen Arm einklemmte. Ich bemühte meine Gedanken vorhin, als er auch hinter mir stand, zu verdrängen und versuchte mich stattdessen zu befreien. Ich versuchte mich aus seinem Griff heraus zu bücken, was auch anfangs klappte, nur griff mein Gegenüber im nächsten Moment meine Arme in die Luft, mit solch einem Schwung, dass ich nach hinten umkippte und er über mir gebeugt lag. Ich blieb wie angewurzelt liegen. Spätestens jetzt rasteten meine Gefühle aus. Der Joker hatte seine Arme links und rechts von mir und stütze sich so über mir. Ein Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht, als ich nicht reagierte und ihn einfach nur überfordert ansah. Er machte mich ganz verrückt und ich wusste nicht wieso. Was machte er mit mir? Mit solchen Gefühlen wird immer Liebe beschrieben, ich weiß, aber... klar, der Joker hatte eine gewisse Anziehungskraft auf mich, aber Liebe? Meine Verwirrung wurde mit jedem Gedanken schlimmer und ich beschloss zu versuchen mich so schnell wie möglich aus dieser Situation zu befreien. Leider erfolglos. Seine Arme waren stärker als ich dachte. „Hehe, was denn? Ist das alles was du kannst?", fragte er mich belustigt. Er hielt mich fest und mein klägliches Rumgestrampel muss äußerst komisch ausgesehen haben. Immer noch grinsend stand er auf. Ich tat es ihm gleich, jetzt wo ich frei war. „Lass uns weitermachen", sagte er, als wäre nichts passiert und das taten wir dann auch noch eine weitere Stunde. Eigentlich wollten wir gerade aufhören, wir waren schon bei der letzten Übung, als plötzlich ein Mann in die Halle gestürmt kam. „Boss? Ich soll Ihnen überbringen, dass soeben der Riddler das Amulett gestohlen hat, das die Mafia als Gegenleistung für die Millionen genommen hätte", sagte der Mann außer Atem. „Dieser verfluchte Mistkerl", der Joker lief auf den Boten zu, seine Wut war ihm deutlich anzusehen. Ich hatte ihn vorher noch nie so gesehen. „Dann sag den Männern sie sollen ihn suchen und zu mir bringen! Das war mein Deal! Verstanden?!", brüllte er den Mann an, der sofort zitternd nickte und, nachdem der Joker ihn mithilfe seines Messers aus dem Eingang geleitet hatte, zu seinem Auto rannte. Langsam näherte ich mich dem, noch immer fluchenden, Joker: „Alles in Ordnung?", fragte ich vorsichtig, ein fataler Fehler wie ich bemerkte, denn er drehte sich blitzschnell um und schubste mich weg, sodass ich quer durch die Halle flog. „In Ordnung? Nichts ist in Ordnung!", rief er. Er schaute zu mir herunter, ich krümmte mich schmerzerfüllt, meine Schulter blutete leicht. Kurz glaubte ich eine Art Schock oder Verwirrung in seinen Augen zu erkennen, doch er drehte sich einfach um und lief heraus. Ich setzte mich wieder hin und stand auf, während ich mir meine Schulter hielt. Mein Oberteil sog sich mit dem Blut voll, zwar war es schon rot, aber man konnte die Flecken deutlich sehen. Was war nur in ihn gefahren? Eine weitere Seite des Jokers, die ich nicht gekannte hatte, aber es war der Joker, man musste immer auf alles gefasst sein. Nachhause fuhr mich an diesem Tag einer von Jokers Männern. Der Joker selbst musste sich um die Angelegenheit mit dem Riddler kümmern. Davon, dass er mich geschubst hatte, war später nie wieder die Rede. Ich wusste jetzt, dass ich ihn nicht ansprechen sollte, wenn er gerade wütend oder schlecht drauf war.
Zuhause angekommen ging ich erstmal duschen, um das Blut wegzubekommen. Anschließend schnappte ich mein blutiges Oberteil und lief damit aus dem Bad. „Was ist denn damit passiert?", fragte Bruce, der plötzlich vor mir auftauchte. „Ich ähm... ich bin hingefallen", log ich: „Alles in Ordnung, hat schon aufgehört zu bluten und tut nicht weh." „Ok gut... wenn du irgendetwas brauchst sag Bescheid", er lächelte mich an: „Gib das Oberteil mal her, ich wasch das für dich." Er nahm es und ich bedankte mich lächelnd. Fast fühlte ich mich schuldig, dass ich ihn angelogen hatte. Generell, dass ich ihn in letzter Zeit immer angelogen hatte, mit ziemlich allem was ich tat. Nur wenn ich mich mit Madison und Janson traf war es wahr, was ich erzählte. Aber ich wusste wo ich hinwollte, auch wenn er mich heute geschubst hatte. Er hatte es aus einem Reflex heraus gemacht. Er konnte nichts dafür. So verzieh ich ihm zumindest.
Die nächsten zwei Monate verliefen wie bisher. Ich durftenun meistens mit irgendwelche Bänke ausrauben oder auf Racheaktionen, immer wenn ich es eben neben der Schule vereinbaren konnte,zum Training musste ich nicht mehr ganz so oft. Janson kam in der Zeit übrigenswirklich mit Alec zusammen. Er war ein supernetter Typ und die beiden passtensehr gut zusammen. Nur so am Rande. Alles lief perfekt, bis schließlich der Tagkam, an dem ein Plan des Jokers nicht ganz aufgehen sollte...
DU LIEST GERADE
Driving into madness (Gotham ff - german)
FanficKelsey wurde von ihren Eltern nach Gotham City, zu ihrem Onkel Bruce Wayne, geschickt, um dort eine bessere Schule zu besuchen. Sie ist zwar nicht begeistert dort sein zu müssen, doch ihre Situation soll sich schnell ändern und alles beginnt mit ein...