Batman

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„Kelsey!" Ich schreckte auf. „Kelsey!", rief der Joker nun erneut durch die ganze Wohnung. Langsam richtete ich mich mit einem genervten Stöhnen auf: „Was?", fragte ich genauso laut zurück, ohne bemerkt zu haben, dass Jack bereits hinter mir, neben der Couch stand. „Musst nicht brüllen, alles gut", meinte er nur grinsend und drehte mich zu ihm um. „Was ist denn?", fragte ich wieder, nur diesmal leiser. „In einer Stunde will ich los." „Aber es ist doch erst...", ich drehte mich zur Uhr um, ich hatte keine Ahnung wie viel Uhr es war. „...Zwölf", beantwortete er lachend und lief zu seinem Waffenschrank. Ich verdrehte die Augen, stand auf und lief ins Bad. Auf Make-up und Masken verzichtete ich inzwischen, jeder wusste wie ich aussah, Bruce', Madisons, Jansons und die Nummer meiner Eltern hatte ich blockiert und gelöscht. Meine Eltern hatten sich eh nicht gemeldet auf den Zwischenfall, wenn sie ihn überhaupt mitbekommen hatten. Ich schüttelte lächelnd den Kopf. Wie lange hatte ich mich nur von ihnen herumschubsen lassen?

Eine Stunde später fuhren der Joker, zwei seiner Männer und ich in Richtung von Wayne Enterprises. Zwanzig seiner Männer verteilt auf Haupt- und Hintereingang, danach sollten sie sich im Gebäude verteilen, ich kam, wie immer, zusammen mit dem Joker anschließend. Diesmal sollte ich mich um die obersten Geschosse kümmern, der Joker hatte keine Ahnung was dort oben war und so sollte ich genau das herausfinden. Zehn Minuten später war ich nach einem reibungslosen Ablauf in den obersten Stock gelangt und stürmte grinsend den Gang entlang, während ich ab und zu ein paar Sekretäre und Wachmänner ohnmächtig schlug oder sie erschoss. Das machte mir inzwischen nichts mehr aus. Der Plan würde funktionieren, ich wusste es. Bisher war hier oben nicht viel gewesen, doch nun stand ich vor einer riesigen Tür, hinter der eine Totenstille herrschte. Ich beschloss die Tür leise zu öffnen, um den Überraschungseffekt zu erhöhen und gegebenenfalls jemanden zu erschrecken. Weder die Tür, noch meine vorsichtigen Schritte auf dem Boden machten auf nur das leiseste Geräusch. Noch lächelte ich, doch im nächsten Moment blieb mir fast das Herz stehen. Batman in seinem Anzug, nur fehlte ein Teil. Der Mann hielt die Maske in der Hand und wollte sie gerade anziehen. Bruce. Ich wusste, dass ich ihn irgendwann wiedersehen würde und in meinen Gedanken machte es mir nichts aus, doch ein kleiner, vergessen geglaubter Teil meines Körpers verursachte einen leichten Schmerz. Nur der Fakt, dass er den Batsuit trug schien diesen Teil zu dominieren. Er war Batman. Bruce war Batman. Mein Onkel. Ich starrte ihn von der Seite an, nur wenige Millisekunden waren vergangen und Bruce wendete sich zu mir, bevor die Maske aufsetzen konnte. Er fiel in eine Schockstarre, ich löste mich nun aus meiner. Nun, wo ich die Maske von vorne sehen konnte, in seinen Händen, wuchs der Hass in mir. Er war ein Mitgrund für Jokers Vergangenheit. Ohne ihn würde es den Joker so nicht geben, aber Jack litt und ich wusste es. Ob es pure Wut und Rache oder der Wille war Batman zu korrigieren und ihm die Wahrheit zu sagen, es war mir gleich. „Kelsey", flüsterte Bruce schließlich, so leise, dass ich es geradeso hörte. Er hatte sich aus seiner Schockstarre befreit und fasste wieder klare Gedanken: „Was tust du dir an? Warum der Joker?", er stockte. Diese eine kleine, vergessen geglaubte Stelle trafen die Wörter wie Messerstiche, der Rest wollte ihn für seine Fragen erschießen. Doch weiter kamen wir nicht, denn im nächsten Moment tauchte der Joker hinter mir auf. „Was sagt man denn dazu? Da schickt man dich für ein paar Minuten alleine weg und schon hast du Batmans Identität enthüllt. Du nimmst mir den ganzen Spaß, Süße", meinte er gespielt beleidigt, während er in Bruce' Richtung grinste. „Lass sie in Ruhe! Sie gehört nicht in diese Welt!", schrie Bruce ihn an, doch der reagierte nur mit einem Lächeln und kam ein bisschen näher auf meinen Onkel zu: „Oh... das hab ich ihr auch gesagt, Bruce. Aber es war ihre Entscheidung"; er grinste ihn an: „aber sie macht sich gut." Ich grinste. Bruce schaute mich kurz an und blickte dann zurück zum Joker.

Es ging alles so schnell, dass ich nicht mehr begriffen hatte wie wir schlussendlich aus dem Tower fliehen konnten. Es hatte funktioniert, trotz der Unterbrechung der Fledermaus. Es lief sogar besser als geplant, da das entführte Opfer nicht nur eine wichtige Person in Wayne Enterprises, sondern auch ein enger Arbeitskollege von Bruce Wayne war, der aus neuesten Erfahrungen Batman war. Auch Barbara war schnell entführt und so konnte der Plan beginnen...

Driving into madness (Gotham ff - german)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt