Die Qual der Wahl?

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Madam Pomfrey öffnete die Tür und sah Hermine, Harry und Ron an.

„Wenn sie wollen, können sie jetzt zu ihm. Er hatte Glück. Die Wucht des Fluches war heftig, aber ich konnte es heilen. Er wird noch ein paar Tage hierbleiben müssen. Bleiben sie nicht zu lange, er braucht Ruhe." und mit einem mahnenden Blick ging sie davon.


Die beiden Jungs sahen Hermine nochmal kurz an und gingen dann auch. Sie konnten fühlen, das sie etwas mit ihm klären musste. Unter vier Augen. Ihr verwirrter Gesichtsausdruck sprach mehr als tausend Worte. Nachdem sie alleine vor der Tür stand, atmete sie noch einmal tief durch und ging dann rein. Er lag in der Mitte des Raumes und hatte die Augen geschlossen. Er war leicht blass, sah aber sonst nicht viel verändert aus. Hermine zog sich einen Stuhl heran und setzte sich.

„Der vertraute Geruch von Vanille und Orange. Den würde ich überall erkennen." krächzte Ben in die Stille und öffnete die Augen.


„Wie...wie geht es dir?" fragte Hermine zögerlich. Ben lächelte schwach.

„Das ist es garnicht, was du wissen willst, oder?"


„Nein...nein, das ist es nicht." seufzte sie schwer. „Ben...warum hast du das gesagt? Das wir zusammen sind? Und dann auch noch vor allen anderen. Ich dachte, wir würden nichts überstürzen. Wir kennen uns doch garnicht." Ben nickte kaum merklich und schloss dann kurz die Augen.

„Ich weiß, ich hätte das nicht sagen sollen. Nicht so. Aber Malfoy hat mich wahnsinnig gemacht. Mit seinem Beschützerinstinkt dir gegenüber, als wärst du sein Eigentum. Siehst du nicht, das er versucht uns auseinander zu bringen, wir durch ihn garkeine Chance haben uns besser kennen zu lernen." hier viel Hermine ihm ins Wort.


„Ach, das ist doch quatsch. Und darum geht es auch garnicht. Es geht darum, das du diese Entscheidung einfach bestimmst ohne mich zu fragen. Denn auch wenn ich nicht Malfoys Eigentum bin, bin ich auch genauso wenig deins. Ich habe immernoch ein Wörtchen mitzureden. Vorallem wenn es darum geht, mit wem ich zusammen bin und mit wem nicht. Ihr beide könnt mich doch nicht einfach übergehen! Ja, auch wenn Malfoy aufdringlich ist, du bist unheimlich besitzergreifend. Und ich kann sowas wirklich nicht gebrauchen."

Das konnte alles so nicht weitergehen. Sie muss etwas ändern. Wenn sie weiterhin mit Ben so zusammen war, dann würde Draco ihn wohl nie in Ruhe lassen. Und Hermine würde wohl ständig das Gefühl haben, das es egal war wie sie handelte. Einem würde sie immer wehtun und ihr Schuldgefühl-Konto würde nur an Punkte dazugewinnen. Wenn sie sich die Sache ansah, war es sowieso ziemlich Ausweglos. Was für eine Wahl hatte sie denn? Auf der einen Seite Ben, mit dem sie ohne Probleme zusammenkommen könnte. Was sie aber nicht wollte, da sie ihn einfach nicht gut genug kannte und er sie langsam aber sicher ziemlich einengte.


Und auf der anderen Seite war da Draco. Mit dem sie nicht zusammen sein konnte, da sie ihm nicht vertraute und sich immernoch die Frage stellte, was er mit ihr getan hatte. Das sie ihn aber trotz allem doch wollte seit dem Kuss in der Bibliothek, machte es nicht gerade einfacher. Hermine würde den Mittelweg gehen und Ben würde es akzeptieren müssen. Nur so konnte sich vielleicht das eine mit dem anderen Problem lösen.

„Ist das denn nicht offensichtlich, Hermine? Ich...ich bin in dich verliebt und ich will mit dir zusammen sein." Ben streckte eine Hand nach ihr aus, aber Hermine verweigerte den Körperkontakt. Es würde also doch noch etwas schwerer werden, als nötig.


„Ben, das...ich bin aber nicht in dich verliebt und das geht so auch nicht mehr weiter. Ich mag dich, ja, aber...das reicht einfach nicht. Ich kenne dich doch garnicht und du kennst mich nicht. Du weißt nichts über meine Vergangenheit und was wir alle hier durchmachen mussten..." Hermine brach ab und sah zu Boden.

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