Doch dann löste sich Hermine aus Ginny's Armen und sah sie an. Da gab es noch eine einzige Frage.
„Aber wenn es ein Zauber ist, dann kann man den doch auch wieder lösen. Oder?"
„Ja, schon aber..." Ginny blickte sie entschuldigend an. „...das ist leider nicht so einfach. Da Lucius den Zauber selbst entwickelt hat, gibt es dafür natürlich andere Bestimmungen. Entweder er löst ihn selbst oder eine Person, die er als eine Art Geheimniswahrer benutzt. Da das eher unwahrscheinlich ist, kann ihn auch noch ein Blutsverwandter lösen, in deinem Fall Draco. Nur ist Lucius immernoch nicht gut auf Draco zu sprechen und daher wird er es ihm wohl kaum freiwillig verraten."Hermine schüttelte fassungslos über diese verzwickte Lage den Kopf.
„Also...ein falsches Wort zu mir, egal von wem und..."„...und Lucius Bedienungen gehen auf." beendete Ginny den Satz.
„Siehst du? Das ist noch ein Grund, warum Draco das alles nicht wissen sollte. Wir würden unvorsichtig werden und dann kann ich erst recht nicht mehr zurück."Ginny nickte verstehend und hakte sich bei Hermine ein. Sie hatten noch ein bisschen Zeit und nutzten diese um am See noch etwas spazieren zu gehen. Keine der beiden jungen Frauen sagte etwas, aber das war auch nicht mehr nötig. Nach Anbruch der Dämmerung gingen sie zurück zum Schloss und in die große Halle. Das sie vom Eingang her Draco sehen würde, hatte sie völlig vergessen.
Ihre Blicke trafen sich und während die ganzen neuen Wendungen ihr Denken beeinträchtigten und sie versuchte herauszufinden, wie sie ihm gefühlsmäßig gegenüber stand, lag in seinem Blick die pure Erleichterung, das sie überhaupt da war. Alleine das lies ihr einen angenehmen Schauer über den Rücken laufen und sie musste sich wirklich anstrengen, um den Blick endlich abzuwenden und sich an ihren Tisch zu setzten.Dort saß sie mit dem Rücken zu Draco gewandt. Sie wusste, das sie ansonsten ständig zu ihm gesehen hätte und bei ihrem Glück hätte sie sich dadurch auch noch verraten. Insgeheim hoffte sie einfach nur, das er nicht wieder versuchen würde mit ihr zu reden. Sie brauchte etwas Zeit um alles zu verarbeiten. Konnte sie Draco wirklich lieben? Hatte er sich soweit verändert, das sie ihm alles verzeihen und sie zueinander finden konnten? Es erschien ihr immernoch unglaublich. Dann verabschiedete sie sich von ihren Freunden und machte sich auf den Weg zur Bibliothek. Der beste Ort um ein Gefühlschaos in Ruhe analysieren zu können.
Draco hingegen machte keine Hehl daraus, das er sie ansah, ja regelrecht beobachtete. Er musste mit ihr reden. Den ganzen Tag hatte er sie gesucht und wollte sie außerhalb des Unterrichts abfangen, doch plötzlich war sie nicht mehr aufzufinden. Aber da sie mit Ginny zum Essen kam, war seine Sorge eher unbegründet. Wäre ihr etwas passiert, hätte Ginny ihm schon bescheid gesagt. Trotzdem hielt er diese Ungewissheit nicht aus und wollte endlich ihre Meinung zu allem hören. Er würde wieder alles von vorne machen, ihr wieder Schritt für Schritt zeigen, das er nicht mehr der alte Draco war und wieviel sie ihm bedeutete. Also wartete er noch kurz, nachdem Hermine sich erhoben hatte und ging ihr dann nach.Sie hatte sich gerade ein Buch geschnappt und wollte aus der Regalreihe gehen, als sich ihr jemand in den Weg stellte. Hermine stoppte und hob ihren Kopf. Als sie erkannte wer es war, stöhnte sie innerlich genervt auf. Eigentlich hätte sie es wissen müssen.
„Wir müssen reden." sagte Draco leise.„Nein, müssen wir nicht." erwiderte sie genauso leise.
„Aber du kannst das, was gestern Nacht passiert ist, doch nicht einfach so abtun!"„Doch, das kann ich. Siehst du doch, oder? Ist ganz einfach." Hermine war langsam ziemlich gereizt.
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Der Weg zurück
FanfictionWas wäre, wenn die Welt in der du lebst dir plötzlich nicht mehr richtig vorkommt? Wenn du das Gefühl hast, das etwas falsch läuft, obwohl alles normal zu sein scheint? Auch Hermine macht die Erfahrung und es gefällt ihr gar nicht, das eine gewisse...