Endlich alles verstehen

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Hermine genoss Draco's Berührung und verlor sich erneut in seinen Augen. Die Tatsache, das Draco keine Anstalten machte die Hand wieder wegzunehmen, war ihr mehr als recht.

„Ich weiß es nicht. Es... es hätte einfach nicht zu dir gepasst." ihre Stimme klang unsicher.


„Und was passt zu mir?" fragte er mit einem rauen Unterton.

Hermines Atmung beschleunigte sich und sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Er stand ihr viel zu nahe. Eigentlich könnte sie die Situation nutzen und ihn ausfragen. Sie könnte. Aber all ihre Fragen waren wie weggeweht. Um nichts in der Welt wollte sie diesen Augenblick zerstören.


„Ich hab keine Ahnung. Seit geraumer Zeit weiß ich überhaupt nicht mehr was ich von dir halten soll....was du in mir auslöst..." an dieser Stelle brach ihre Stimme.

Draco musste sich schwer zusammenreißen. Er wollte sie nicht durch eine vorschnelle Reaktion vertreiben. Wusste aber auch, das er nicht mehr lange einfach nur so vor ihr stehen konnte. Also erhob er auch noch seine andere Hand an ihren Oberarm. Hermine ließ ihre verschränkte Arme wieder sinken und wollte etwas sagen, wusste aber nicht was.


„Dann macht es dir doch bestimmt nichts aus, wenn ich....wenn ich..." sein Gesicht näherte sich ihrem langsam aber sicher. Ihr Herz begann zu rasen und sie hoffte, das er es tat. In diesem Moment wollte Hermine nichts sehnlicher und ihm schien es genauso zu gehen.

„Nein." hauchte sie Draco entgegen, der dann endlich seine Lippen auf ihre legte.


Beiden schlossen ihre Augen und es durchfuhr sie wie ein Stromschlag. Hermine legte ihre Hände auf seine Brust um sich an ihm festzuhalten, denn ihre Knie drohten nachzugeben. Als hätte er das geahnt, schlossen sich seine Arme fest um ihren Rücken und ihre Taille. Er zog sie eng an sich und vertiefte den Kuss. Egal, was jetzt noch passierte, er würde sie nicht mehr loslassen. Hermine seufzte erregt und musste sich gegen ihn sinken lassen. Pudding war im Augenblick nichts gegen ihre Beine. Bevor er mit seiner Zunge auch nur um Einlass bitten konnte, hatte sie ihre Lippen schon einen Spalt weit geöffnet und suchte mit ihrer Zunge nach seiner. Sie schlang ihre Arme fest um seinen Nacken um nicht plötzlich auf dem Boden zu landen.

Dann drang ein Kratzen an ihre Ohren und beide lösten sich verwirrt von einander, aber nur gerade soviel um den Kopf etwas drehen zu können. Sie sahen sich um und erblickten die hölzerne Tür, die der Raum der Wünsche zum Vorschein gebracht hatte. Draco wandte als Erster sein Gesicht wieder zu Hermine, die immernoch auf die Tür starrte. Er wartete. Für ihn stand fest, das sie es entscheiden sollte, was als nächstes passiert. Und er würde sie zu nichts drängen. Also sagte er kein Wort.


Hermine wusste, was das zu bedeuten hatte. Ihr stellte sich nur noch die Frage, ob sie bereit dafür war. Ob sie diesen Schritt gehen wollte. Und sie spürte auch Draco's fragenden Blick, den er auf sie gerichtet hatte. Nach kurzem Überlegen, hatte sie ihre Entscheidung gefällt.

Hermine atmete einmal tief durch, ehe sie sich wieder Draco zuwandte. Mit einem letzten intensiven Blick befreite sie sich aus seiner Umarmung und trat ein paar Schritte zurück. Sie erkannte die Enttäuschung in seinen Augen und musste innerlich grinsen. Nie hätte sie gedacht, mal von jemandem so begehrt zu werden. Dann ergriff sie seine Hand, ging auf die Tür zu und zog ihn hinter sich her. Draco, völlig überrascht, folgte ihr ohne zu überlegen. Als beide hinter der Tür verschwanden, standen sie in einem kleinen, gemütlichen Raum. Das Kaminfeuer verströmte eine angenehme Wärme und das einzige Möbelstück war ein großes Himmelbett. Auf Hermines Gesicht erschien ein zaghaftes Lächeln. Sie wusste, das es richtig war, das spürte sie einfach. Und auch Draco wurde klar, das sie nicht wieder davonlaufen würde. Merlin wusste, das er dafür sorgen würde, das sie ihren Entschluss nicht bereuen würde. Er trat ganz dicht an sie heran, bevor sie sich zu ihm umdrehte und zu ihm aufsah.

Der Weg zurückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt