Luca-Grey / Bist du stolz auf mich?

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Mein Name ist Luca Grey. Der kommende Morgen war ziemlich ruhig. Wie gewöhnlich lag ich in meinem weichen Bett und schlief in aller Ruhe. Meistens wurde ich entweder von dem fröhlichen Gesang der Vögel, oder meiner Mutter geweckt. Doch diesmal waren es die hellen Sonnenstrahlen, welche durch die Lücken meiner Gardine direkt auf mein Gesicht fielen. Noch nicht ganz ausgeschlafen rieb ich mir mit geballten Fäusten meine Augen. Meine Eltern schliefen noch, denn draußen im Flur hörte ich keine einzigen Stimmen. Vielleicht wäre es ja eine tolle Idee das Frühstück vorzubereiten. Also erhob ich mich langsam auf und streckte meine Arme hoch in die Luft. Ein kurzer Gähner war ebenfalls zu hören. Gut das meine Hausschuhe direkt vorm Bett standen, somit musste ich mir nur schnell mein hellgrünes, mit dunkelgrünen Streifen bedecktes Shirt überziehen und danach vom Bett aus in die Schuhe schlüpfen. In leisen Schritten begab ich mich in die Küche und stellte eine Pfanne auf den Herd. Aus dem Kühlschrank holte ich mir die Eier Schachtel, um mir daraus 3 Eier zunehmen. Daraus machte ich 3 gut gelungene Spiegeleier. Noch gebratenen Bacon dazu und schon sind die perfekten Frühstückstoast fertig. Nachdem ich die Toasts auf den Tisch gelegt habe, öffnete ich das Fenster damit die warme Luft entweichen konnte. Ein kühler Luftzug stieß meinen Pony, meines braunen, struppeligen Haars ins Gesicht. Ich hätte mich vorher lieber etwas fertig machen können. Jetzt war gerade keine Zeit dafür, denn ich hörte schon wie meine Eltern sich der Küche annäherten. „Guten Morgen Luca“ begrüßte mich meine Mutter mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. „Du hast uns Frühstück gemacht? Das wär doch nicht nötig gewesen.“ sagte sie, als sie die Toasts erblickte. Doch von meinem Vater kam nur ein einfaches „Morgen“ bevor er sich einfach an den Tisch setzte und zu essen begann. Nichtmal ein einfaches „Danke“ oder so. Gott... ich mochte ihn noch nie wirklich. Ob es andersrum genau so war, kann ich mir gut vorstellen. Meine Mom gesellte sich dann zu meinem Vater, genauso wie ich. Zufrieden aß ich mein Toast und blickte dabei immer wieder mal zu ihr. Ob sie weiß das Dad sie betrügt? Bis jetzt hab ich es schon mehrmals bemerkt, zum Beispiel wenn ich mit meinen Freunden draußen bin, und meine Mutter arbeiten ist. Meine Gedanken brachten mich dazu das Toast abzulegen und den letzten Biss hinunter zu schlucken. Diese Worte in meinen Kopf... sie mussten einfach raus. „Mom...? Dad hat sich letztens mit ner anderen getroffen. Und er hat sie sogar geküsst..“ Jetzt war es raus. Mein Vater warf mir einen kühlen Blick zu. Anders als Mutter... Sie hob nur eine Augenbraue und begann zu schmunzeln. „Was erzählst du da?“ In ihren Augen sah ich ein gewisses etwas. Glaubte sie mir etwa? Nein nicht vollständig. Aber einwenig. Doch dann begann Dad zu lachen. „Bist du etwa immernoch sauer darauf das ich dir letztens nicht geholfen habe?“. Man konnte klar und deutlich den Spott in seiner Stimme heraus hören. Letztens diese Sache.. Auf den Weg nachhause wurde ich von einigen Studenten herum geschubst. Mein Dad hat das gesehen doch grinste nur schelmisch. Er meinte ich müsse da selber herauskommen und mal den 'Mann' spielen. Ich bin doch erst 17! Diese Typen waren um die 19-20 Jahre und außerdem waren die zu fünft. Angespannt erhob ich mich vom Stuhl und fixierte nun die Augen meines möchtegern Dad's. „Ich bin da wieder herausgekommen. Ohne deine Hilfe. Wenigstens war ich nicht so feige wie du! DU bist nichtmal Mann's genug Mom zu erzählen das du dauernd fremd gehst!“ knurrte ich. „Junge, hör auf mit so einem Ton mit mir zu sprechen und irgendwelche Gerüchte in die Welt zu setzen!“ Nun schlug er mit seiner flachen Hand auf den Tisch, worauf sofort stille entstand. Entsetzt blickte ich nun meine Mutter an. „Schatz, dein Vater geht nicht fremd. Sicherlich war das nur ein Missverständnis was du da gesehen hast.“ meinte sie ruhig. Sie glaubte mir nicht? Warum auch. Ich bin nur ein einfacher Junge. Auch die stimme meines Vaters senkte sich dann langsam. „Sohnemann. Hör mir zu. Ich würde deiner Mutter nie fremd ge-“ Doch ich unterbrach ihn. „Nenn mich nicht Sohnemann, Sohn oder sonst was! Vielleicht bist du ja mein biologischer Vater aus deiner Sicht. Doch in meinen Augen bist du nicht mein Vater, sondern nur irgendein beschissener Typ der ständig Affären eingeht, und sich im Nachhinein in der Bar besaufen muss!“ Mit voller Wut, aber auch Trauer zugleich verließ ich die Küche und lief direkt auf mein Zimmer zu, wo ich die Tür dann unsanft zuschmiss. Mit Tränen in den Augen ließ ich mich auf mein Bett fallen und vergrub mein Gesicht in mein Kissen. An den Tränen waren wahrscheinlich meine Depressionen schuld. Warum musste alles so verdammt schwer sein? Zehn Minuten nachdem ich mich beruhigt habe, stand ich langsam auf, um ans Fenster zugehen. Warte mal.. Was zum Teufel hab ich da gesehen? Es sah aus wie ein Junge, ein wenig größer als ich, mit Blut beschmiert, welcher eine Axt bei sich trug. Eine Axt?! Was wollte er so nah an unserem Haus? Begann ich etwa zu halluzinieren? Das hab ich doch zuvor noch nie.. Okay Luca, atme tief ein und aus. Ein und aus.. Um mich irgendwie abzulenken trat ich vom Fenster zurück und setzte mich in meinen Sessel. Neben diesem lag eine Fernbedienung. Diese umgriff ich mit meiner Hand und begann beim Fernseher das Programm durchzuschalten. Am Ende entschied ich mich dann für 'Rick und Morty'. Das war irgendeine Trickserie. Die war gar nicht mal so schlecht. Manchmal sogar lustig. Damals hab ich am liebsten Spongebob geschaut. Am besten waren die Folgen wenn meine beste Freundin mitzugeschaut hatte. Doch diese Zeiten waren vorbei... Denn Jasmin, so hieß meine beste Freundin, wurde eines Tages tot aufgefunden. Ihr Körper war... zerstückelt. Ihre Gliedmaßen lagen verteilt im Raum und Blut überströmt. Um diese Gedanken loszuwerden rieb ich kurz meine Augen und öffnete diese wieder. Das Bild der blutüberströmten Leiche war weg. Aber auch die Trickserie war verschwunden.. Stattdessen erschienen die Breaking News. Neugierig hebte ich meinen Blick und spitzte die Ohren. „Hier sind die Breaking News. Freunde, Familie und Verwandte in Schock versetzt. Die gerade mal 29 Jährige Samantha Summer wurde gestern Abend tot aufgefunden. Ihre Schwester hat sie mit um die 20 Messerstiche im Park gefunden. Bis jetzt ist es noch unklar wer der Täter sein könnte. Der Polizei wurde allerdings gesagt das sie sich gestern noch mit einem Mann mittleren Alters treffen wollte.“ Danach kamen noch einige unnötigen Interviews mit Freunden des Opfers. Stopp! Mit einer schnellen Handbewegung griff ich nach meiner kleinen Fernbedienung und betätigte den blau umrandeten Stopp Knopf. Das ist doch... kann das wirklich sein?.. Diese Leiche die da gezeigt wurde, es war dieselbe Frau mit der ich gestern Vater gesehen habe. Wie sich beide herumbissen.. wiederlich.. Ist der Typ der sich mein Vater nennt etwa ein Mörder? Vielleicht haben die heute Abend mehr raus, als jetzt.Wer vielleicht der Mörder ist. Vielleicht war es ja jemand anderes.. Der Blutdruck in mir erhöhte sich. Angst stieg auf. Genauso wie damals in der Schule.. Als mir ein 10. Klässler mit einem Taschenmesser einige Schnitte verpasste. Wär der Lehrer nicht gekommen, dann wär ich jetzt vielleicht sogar tot. Doch daran wollte ich jetzt nicht denken. Meine Augen fielen langsam zu, geplagt von Albträumen schlief ich bis in den Abend rein. Wieder bin ich von selbst aufgewacht. Und wieder hab ich die Nachrichten angeschalten. Doch Vergeblich. Die Polizei hat keine weiteren Hinweise gefunden, außer das man den Mörder auf einen zerknitterten Bild zusammen mit der Frau fand. Man konnte wenig erkennen, doch für mich reichte das bereits. Es war mein 'Vater'. Meine Hände, meine Glieder, einfach alles an mir begann zu zittern. Trotzdem schaffte ich es blitzschnell aus meinen Sessel zu springen, und zu meiner Mom zu rennen. Allerdings bemerkte ich, erst als ich in der Küche war, dass sie die Nachtschicht übernahm. Mit rasendem Herz und wackeligen Beinen schaute ich sofort zu dem Schatten der immer näher kam. „Du bist ein Mörder!! Ich werd die Polizei rufen!!“ rief ich, nein, schrie ich. „Du wirst garnichts tun. Was willst du kleiner Kerl anrichten?“ lachte er finster. „Damals als ich deine kleine Freundin getötet habe hat es doch auch keiner gemerkt“ Er hat was?! Nach kurzem zögern warf ich mich wütend auf ihn und begann voller Wucht auf ihn einzuschlagen. Das hielt aber nicht lange an. Denn mein Vater packte mich am Hals und drückte mich zu Boden. Voller Panik und vergeblichen Hilfe schreien, versuchte ich nach Luft zu schnappen. War das mein letzter Moment auf dieser gottverdammten Erde? Nein! So leicht geb ich nicht auf. Nachdem ich viel schwung geholt hatte, trat ich ihn mit meinem rechten Bein genau zwischen den Schritt. Dad ließ mich los und ich krabbelte Luft schnappend zurück. „Du kleiner Mistkerl!“ hörte ich ihn fluchen. Sofort erhob ich mich, nutzte die Chance und rannte die Treppe, welche sich hinter mir befand hinauf. Oben angekommen sprintete ich sofort ins Zimmer und suchte nach irgendwas, mit dem ich mich wehren konnte. Die lauten Schritte, die näher kamen, verrieten mir, dass mir nur noch wenig Zeit blieb. Hastig griff ich nach meiner Schere und versteckte mich in meinen Kleiderschrank. Meinen Atem versuchte ich best möglichst ruhig zu halten, als Dad das Zimmer betrat. Warum musste es so verdammt dunkel sein? Durch einen kleinen Schlitz, zwischen den beiden Schranktüren, konnte ich die dunkle Silhouette meines Vaters, des Mörders, erkennen. „Deine kleine hat sich auch versucht zu verstecken. Doch wie man sieht hat das nichts gebracht“ wahrscheinlich versuchte er mich damit zu provozieren. Es war auch fast so. Die Wut überkam mich, zudem auch einige Tränen. Aber Dad musste wieder etwas draufsetzen: „Es hat mir eine riesige Freude bereitet sie langsam und qualvoll zu zerstückeln. Ihre Schreie. Herrlich.“. Das reicht. Die Tränen die einen Weg über meine Wange fanden, wischte ich mit meinem Handgelenk davon. Jegliche Trauer war verschwunden, denn all die Erinnerungen traten wieder hervor. Nicht nur die von Jasmin. Sondern auch all die anderen negativen. Langsam verspürte ich sogar Hass auf seine Mutter, nie war sie für mich da als mich Vater immer und immer wieder schlug. Nie! Mit einem lauten Schrei trat ich die Schranktür auf und stürzte mich auf den Mörder vieler Leute. „Ich bring dich um du wiederliches Stück etwas!“ Mit diesem Satz begann ich mit der Schere auf ihn einzustechen. Nun konnte ich auch seine schmerzerfüllten Schreie hören. Wieder wollte er mich am Hals packen doch so leicht machte ich es ihm nicht. Ich wich schnell zur Seite und stach ihm die Schere voller Stärke in die Kniekehle. Danach schnappte ich mir mein Kissen, sprang auf seinen Rücken, drückte ihm das Kissen aufs Gesicht und versuchte ihn somit zu ersticken. Es lief aber anders als gedacht, denn Vater steuerte direkt auf das Fenster zu, und fiel dagegen. Das Fenster zersprang in tausende Glasscherben, die sich schmerzvoll in meine Haut bohrten. Gemeinsam fielen wir beide durch das Fenster hindurch. Ich landete unsanft auf dem Boden, wo noch einige Scherben des Fensters herumlagen. Mein Vater hingegen landete direkt auf einen kleinen Steinhaufen. Seine Arme waren in Richtungen gebogen, die nicht mal die biegsamsten Leute hinbekommen. Trotzdem konnte ich ihn atmen hören. Auch wenn es nur schwach war. 'Er hat dich immer wie das letzte Stück Dreck behandelt, bring es zuende!' hörte ich meine Stimmen im Kopf rufen. Meine Miene verfinsterte sich. Ich war nicht mehr der brave, schüchterne Junge, der sich alles gefallen lassen hat. Die Zeit war rum! Den Körper meines ohnmächtigen Vaters hob ich in den Wagen, welcher in der Garage stand. Aus den Hosentaschen von ihm, schnappte ich mir die Schlüssel, um das Auto aufzumachen und den Körper auf den Beifahrersitz zusetzen. Mit dicken Seilen befestigte ich ihn an die Sitzlehne und stieg dann selbst ein. Gut das ich einwenig über Autos weiß.. Nun war es das Geräusch des Automotors, was meine Gedanken übertönte. Langsam trat ich aufs Gaspedal um die Garage zu verlassen. Auf dem Waldweg, der zum See führte, gab ich immer mehr Gas. Bremsen würde ich nicht. Endlich, Vater ist aufgewacht. Dieser versuchte sich, nachdem er realisierte das er auf dem Beifahrersitz festgebunden war, aus den Seilen zu befreien. Doch das klappte nicht. Zum Teil lag es auch an seinen gebrochenen und umgebogenen Armen. „Halt den verdammetn Wagen an!“ kreischte er und versuchte sich die schmerzen in seinen Armen nicht anmerken zulassen. „Vergiss es! Bist du jetzt endlich stolz auf mich? BIST DU STOLZ?! HE HE HAHAHA“ Schreiend begann ich zu lachen und fuhr weiterhin auf den tiefen, großen See zu. In hoher Geschwindigkeit fuhr ich nun über den hölzernen Steg, welcher sich einige Meter über dem Wasser befand. Als er endete, merkte ich nur wie ich mit meinem Kopf aufs Lenkrad knallte und mein Dad noch „HALT AN!“ schrie, bevor auch der mit seinem Kopf aufschlug. Das Auto begann nun langsam zu sinken, und ich war ohnmächtig. Genauso wie Vater. Als ich langsam wieder zu mir kam, bemerkte ich dass das Auto schon voller Wasser war und mein Dad immernoch bewusstlos. Es dauerte aber nicht lang, bevor mir gedrohtwurde, wieder das Bewusstsein zu verlieren. Bevor ich das allerdings tat, spürte ich wie sich die Autotür öffnete und eine Bandagierte Hand nach mir griff. Wer war das? Er zog mich aus dem Wagen hinaus, und schwamm mit mir ans Ufer. Als ich wieder festen Boden unter meinem Körper merkte, begann ich reflexartig das Wasser auszuspucken. Das Wasser, was ich verschluckte, und was meine Lugen gefüllt hatte. Der fremde saß seelenruhig neben mir und wartete darauf, dass ich wieder ansprechbar war. „Wer bist du?“ fragte ich mit einer stockenden, sowie keuchenden Stimme. Ich konnte nicht viel erkennen. Er trug eine Art Mundschutz, eine kapuze und eine orangefarbige Brille... „Mein Name ist Toby. Viele nannten mich damals Ticci Toby“ Toby wurde von einen seiner Ticks unterbrochen.“Du hast Potenzial. Mein Vater war auch nicht der beste.. Und glaub mir, so unterschiedlich sind wir beide gar nicht. Komm mit mir mit, dort wo ich dich hinführe wird’s dir besser gehen“ Ich willigte ein und begann ihm zu folgen. Der Platz den er mir zeigte, gab mir das Gefühl der Geborgenheit... Ich begann sogar zu morden mit ihm und den anderen.. Ich lernte Leute wie Hoodie, Masky, und Slenderman kennen. Jeder hatte eine nicht sogute Vergangenheit. Toby wurde zum Beispiel damals wegen seinen Ticks und anderem Zeug runtergemacht.. Oder Slenderman, welcher seine Tochter verloren hat. Diese Welt ist groß.. und vorallem gefährlich. Doch das sind wir auch. Man sollte sich gut überlegen ob man abends allein den Wald durchquert. WIR sind Legenden. Die Proxies, Slendy... wir. Und Legenden sterben nie.

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