Engel können fliegen

17 1 0
                                    





The voice in my head whispered,

"Angels can fly."

And then, I jumped.



Und nun stand ich hier.

Auf dieser hohen Felsenklippe.

Sah herab in die tiefe dunkle Schlucht.

Sollte ich es wirklich tun?

Ja, denn SIE hatte es mir befohlen.

Ich war ein Engel, sagte SIE, und Engel können es.

Engel können fliegen.

Eine eiskalte Brise blies mir eine braune Haarsträhne ins Gesicht.

Ich machte jedoch keine Anstalten sie hinter mein Ohr zu streichen.

Mein Blick war auf einmal auf meinem kurzen Kleid gerichtet.

Vorne, eine schwarze Schleife, die im matten Sonnenlicht schwach glänzte.

Das weisse Kleidchen wies einige dunkelrote Flecken und schmutzige Stellen auf.

Mein Blick wanderte danach zu meinen nackten, dreckigen Füssen und ich starrte sie eine Weile lang an.

Meine Fussnägel waren schwarz lackiert.

Der Boden fühlte sich feucht und weich an unter meinen Füssen.

Ich war durch Schlamm, Pfützen, Erde und Gras gerannt.

Mit einer zitternden Hand fuhr ich durch meine Haare.

Wann?

Jetzt?

Nein, ich beschloss noch ein wenig zu warten.

Schliesslich war es doch so wunderschön hier.

Den Sonnenuntergang zu betrachten, ein allerletztes Mal bevor ich den nächsten Schritt wagte.

In weiter Ferne, erblickte ich den dichten, grünen Wald.

Die goldene Sonne strahlte zwischen den Bäumen hervor.

Ich lies meinen Blick umher wandern.

Von Links nach Rechts.

Ich blickte hinauf.

Wow, der Himmel. Wirklich prachtvoll.

Diese Farben.

Sie waren einfach himmlisch.

Rosa, orange und violett.

So fröhliche Farben und sie passten einfach perfekt zusammen.

So eine wunderbare Mischung.

Ich wollte zur Sonne fliegen.

Ich wollte frei wie ein Vogel sein.

Die Freiheit geniessen und die frische Luft tief einatmen.

Ich sog die Luft durch meinen Mund ein und lächelte.

Die blühende Luft tat meinen Lungen sehr gut.

Mir war wirklich wohl, als ich sie damit füllte.

Wenn ich es in diesem Augenblick tat, wären meine düsteren und bösen Gedanken weg und mein Kopf wäre endgültig leer.

Einfach weg.

Verschwunden.

Ich wäre befreit.

Für immer.

SIE versprach mir das und ich glaubte ihr natürlich.

Warum sollte SIE mich anlügen?

Ich war ein Engel.

Ich wiederholte dieses Wort in einem monotonen Singsang.

Es war ein einziger Schritt.

Nur noch einen Schritt, dann wäre ich erlöst.

Plötzlich schoss meine warme, schwitzige Hand an mein Hals.

Ich spürte meine silberne Halskette mit dem kleinen, diamantbesetzten Engelsflügel.

Ich drückte den Flügel fest zwischen Daumen und Zeigefinger.

Er war aus Edelstahl und fühlte sich kalt und ziemlich angenehm an zwischen meinen beiden Fingern.

Ich atmete nochmal tief durch die Nase ein, schloss langsam meine Augen, breitete meine blutigen Arme, wie Flügel, aus...

...und wagte diesen einen Schritt.


Denn Engel können fliegen.

Creepypasta/GruselgeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt