Kapitel 1

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Die Musik dröhnte laut aus meinen Kopfhörern. Meine Augen verfolgten meine schnell an mir vorbeiziehende Umgebung. Ein nervöses Kribbeln durchfuhr meinen Körper. Die ganze Fahrt über konnte ich meine Füße nicht still halten, weil ich mich schon so sehr auf Köln freute. Auf meine erste eigene Wohnung und darauf endlich in meinen neuen Lebensabschnitt zu starten. Auf mich allein gestellt in einer Großstadt, das kann ja mal was werden. Innerlich lachte ich über mich und meinen Drang Dinge zu verkomplizieren. Ich werde brav meine Ausbildung machen und dann auch hoffentlich weiter in dem Betrieb arbeiten. Ich habe es schließlich meinen Eltern versprochen und enttäuschen will ich sie nicht.

Ich wurde kurz aus den Gedanken gerissen, als sich jemand neben mich setzte. Ich beachtete diesen jemand allerdings nicht weiter. Ich war sowieso zu schüchtern um mir fremde Menschen anzusprechen. Weshalb ich einfach weiter meiner Musik lauschte und wieder in Gedanken versank.

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Wir waren mit dem Zug mittlerweile in Köln und mein Gesicht klebte förmlich an der Scheibe. Ich wollte jeden Eindruck der sich mir bietet in mir aufnehmen. Ich war so fasziniert. Das Kribbeln in mir verstärkte sich nur noch mehr. Nicht mehr lange und ich bin endlich da. Die weibliche Stimme drang wieder aus den Lautsprechern und sagte meine Haltestelle an. Schnell sammelte ich alles zusammen, warf es in meinen Rucksack.

Ich wollte gerade aufstehen als mir auffiel, dass noch jemand neben mir saß. „Ich müsste die nächste raus.", sagte ich leicht verlegen und leiser als für mich üblich. Der Mann neben mir sah mich an, lächelte ganz leicht und erhob sich von seinem Platz. Als ich an ihm vorbei ging, bedankte ich mich leise und hörte ein leises „Kein Problem". Seine Stimme war trotz dass er leise sprach angenehm tief und mir lief ein leichter Schauer über den Rücken.

In meiner Wohnung angekommen gab ich einen erleichterten Seufzer von mir. Sie war zum Glück schon komplett eingerichtet und auch all meine Sachen waren schon hier. Schon vor ein paar Wochen bin ich zusammen mit meinem Vater, meinem Bruder Joshua sowie einer meiner Onkel und seinem Sohn hier gewesen. Wir haben die gelieferten Möbel aufgebaut und auch meine Sachen ausgepackt. Alles was ich also gerade noch mit mir rumtrage sind die wichtigsten Dinge die ich in den letzter Zeit noch gebraucht habe. Und darüber war in mehr als nur glücklich. Wenn ich mir nur vorstelle mit einem riesen Koffer und weiß Gott was Zug fahren zu müssen schüttelte es mich.

Voller Vorfreude warf ich mich auf meine Couch und streckte mich erstmal ausgiebig. Zug fahren ist ja schön und gut aber mein Hintern ist mir gefühlt hundert Mal eingeschlafen und dass ist wirklich nicht angenehm.

Jedoch konnte ich es auf der Couch nicht lange genießen, da mein Magen sich zu Wort meldete und einmal laut grummelte. Schwerfällig erhob ich mich also wieder um mir was zum Essen zu holen. In meiner Küche traf mich jedoch die traurige Erkenntnis. Kühlschrank, sowie jeder einzelne Schrank auch waren leer. Mir blieb also nichts anderes übrig als was zum Essen zu bestellen. Was eine Tragödie, dachte ich lachend.

Nach circa einer halben Stunde klingelte es dann an meiner Tür und eine junge Frau stand vor meiner Tür mit der Tüte voller Asiatischem Essen in der Hand. Nachdem ich sie bezahlt hatte, verabschiedete sie sich und ich wand mich meinem Essen zu.

Ich schaltete auf meinem Fernseher Netfilx ein und begann somit meinen Abend. 

Story of one yearWhere stories live. Discover now