Kapitel 12

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Am nächsten Morgen schreckte ich komplett durcheinander aus dem Schlaf. Mein Blick huschte schnell zu meiner Uhr auf dem Nachttisch. 'Scheiße!!' Wie kann man eine Dreiviertelstunde verschlafen?!

In neuer Rekordzeit machte ich mich fertig. Jeglicher Punkt meiner morgendlichen To-do-Liste wird auf das Minimum gekürzt, denn wenn ich die Bahn in... ein schneller Blick auf meine Armbanduhr... 5 MINUTEN?? Fuck, fuck, fuck. Wenn ich diese scheiß Bahn nicht bekomme komm ich zu spät zur Arbeit und dass darf nicht passieren, denn ich bin ein pünktlicher Mensch, noch nie in meinem Leben kam ich auch nur eine Minute zu spät. Mich würde das fertig machen, falls das jemals passieren würde. 

Die Treppen flog ich beinahe hinunter, weil ich die Stufen so schnell nacheinander nahm. Ich muss die Bahn schaffen!

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Völlig aus der Puste und unangenehm am Schwitzen hechtete ich ihn die Bahn, die bereits vereinzelte Türen schon schloss. Kaum war ich drin, schlossen sich die Türen hinter mir und die Bahn setzte sich in Bewegung. Erschöpft lehnte ich mich an eine der Trennwände. Nie wieder. Nie wieder so ein gestresster Morgen. Wieso hat mein Wecker eigentlich nicht geklingelt. 

Zu müde um weiter darüber nachzudenken, ließ ich meinen Blick über die schnell vorbeirauschende Stadt schweifen während mein Atem wieder begann gleichmäßiger zu werden und auch mein Herz wieder seine Ruhe fand. 

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Als ich die Bahn dann verlasse und auf dem Bahnsteig stehe, atme ich einmal tief durch um meine innere Ruhe wieder zu finden, damit ich es schaffe mich den Tag über konzentrieren zu können.  

"Kitty!", ich drehte mich in die Richtung aus der die Stimme kam. Tim kam in seinem Anzug, mit dem Rucksack über einer Schulter leicht auf mich zu gejoggt. 

"Du siehst ja mal mega beschissen aus.", fing er an mich auszulachen. Empört schlug ich ihm auf die Schulter, lief dann los und murrte: "Nicht witzig, ich hab voll verschlafen und war im Stress das ich nicht zu spät komme." 

Tim neben mir lachte leise. "Hast du auch deswegen meinen Anruf nicht angenommen? Ich wollte eigentlich fragen ob ich wieder auf dich warten soll, dass wir dann den Rest zusammen laufen." 

Leicht verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen und fragte: "Du hast mich angerufen? Ich hab es nicht klingeln hören." Was fast nie passiert, da mein Handy eigentlich immer auf laut ist, weil ich bei meinem Talent es häufig irgendwo hinlege und vergesse wo es war und ich mich dann immer auf irgendeine Art und weiße versuche selbst anzurufen oder irgendjemand übers Internet schreibe, dass man mich kurz anrufen soll. Während ich das zu Tim sagte, tastete ich schon meine Jackentasche ab und als ich dort mein Handy nicht fand meine Handtasche. Auch dort war es nicht. Liegt es noch zuhause und ich hatte es auf lautlos? Das kann ich mir aber nicht vorstellen... War der Akku leer? Aber ich lade es über die Nacht doch eigentlich immer auf meinem Nachttisch. WO mir einfällt das es dort heute morgen nicht lag. 

"Erde an Kate!", Tim stieß mich von der Seite an, sodass ich leicht ins Stolpern geriet. "Hm was?", war das erste was ich aus Reflex von mir gab. 

"In welche Welt hat dein hübscher Kopf dich jetzt schon wieder entführt?" 

"Mein Handy... Ich habs nicht bei mir. Und Zuhause liegt es auch nicht. Du kennst mich. Es liegt immer auf meinem Nachttisch zu laden. Das falls irgendwas ist ich es gleich zur Hand habe und dass ich es nicht schon wieder verlege, aber ich kann mich nicht erinnern das es dort heute Morgen lag."

Tim schwieg kurz. Er schien zu überlegen. Egal welches Problem ich auch hatte, er nahm es immer ernst und half mir dabei es zu lösen. Das tat er für uns alle. 

Story of one yearWhere stories live. Discover now