Das erste was ich am nächsten Morgen sah, war mein Fernseher mit der Frage von Netflix, ob ich noch da sei. War ich wohl nicht mehr. Ich richtete mich auf fuhr mir durchs Gesicht und sah mich verwirrt um. Richtig, ich bin ja gestern umgezogen. So richtig realisieren konnte ich es noch nicht, dass ich nun wirklich hier in Köln war. In meinem neuen Zuhause. Ich grinse dümmlich vor mich hin, schnappe mir dann mein Handy, das beim Schlafen irgendwie unter meinem Hintern gelandet ist und ging erstmal duschen.
Nachdem das getan war, begab ich mich nach Gewohnheit in die Küche und öffnete den Kühlschrank. Mit der flachen Hand schlug ich mir gegen die Stirn, denn was ein Wunder der Kühlschrank war immer noch leer. Über Nacht kam leider niemand und hat ihn auf magische Art und Weise aufgefüllt. Mir blieb also nichts anderes übrig als entweder einkaufen zu gehen oder mir Frühstück beim nächsten Bäcker zu besorgen.
Nach langem überlegen entschied ich mich für einen schnellen Einkauf, da ich für den restlichen Tag und das anstehende Wochenende schließlich was zum Essen als auch Trinken braucht und danach einen kurzen Abstecher beim Bäcker zu machen.
Wieder zuhause angekommen räumte ich zunächst die Lebensmittel an ihren Platz und schob mir danach ein schnelles Frühstück hinter die Kiemen. Durch das Laufen zum Supermarkt, der erstaunlich nah zu meiner Wohnung lag, hab ich schon ein bisschen was von der Umgebung gesehn, aber ich wollte mehr sehen.
Zu Fuß machte ich mich auf den Weg zur Bahnhaltestell und fuhr dann Richtung Innenstadt.
Alles um mich herum wirkte so riesig, fast schon erschlagend groß, aber ich war so glücklich. Glücklich wie ich in meinem Leben selten war. Die einzelnen Geschäfte um mich herum verleiteten mich fast dazu so richtig fett shoppen zu gehen. Aber dass musste ich mir für wann andres aufheben. Aber beim Lego-Store konnte ich mich einfach nicht mehr halten und kaufte dort Yoda's Hütte um meine Star Wars Sammlung auszubauen. Und er würde perfekt ins mein Regal im Wohnzimmer passen.
Als ich dann beim Dom angekommen bin, ließ ich mich auf einer der Trreppen nieder und beobachtete einfach das Treiben um mich herum. Beobachte die verschiedenen Menschen die an mir vorbei gingen. Pärchen, Familien, Gruppen, Schüler, Großeltern mit ihren Enkeln. Ich grinste vor mich hin und lauschte dem Großstadttummel. Auch wenn es Januar war, war es dennoch recht warm und die Sonne schien schön. Der Erderwärmung sei Dank. Ohne die wären 13° im Januar nur ein Traum. Und schon fand mein Kopf keine Ruhe mehr. Wie würde es wohl weiter gehen, wenn man dagegen nicht unternahm? Würden wir einfach irgendwann zusammen mit der Erde explodieren? Oder verschieben sich die Jahreszeiten einfach nur? Winter im Juli, wäre doch auch mal was anderes. In Australien ist das doch normal, oder nicht? Die feiern doch Weihnachten in Badeshorts am Strand oder täusche ich mich gerade komplett? Aber könnte mir das eigentlich nicht egal sein? Ich mein, bis dahin, wird ich eh schon lange nicht mehr auf dieser Welt verweilen. Also wieso so viele Gedanken machen? Aber was ist wenn sich niemand Gedanken macht? Dann wird das ganze nur noch schlimmer und ich erlebe es vielleicht doch mit wie die Erde explodiert.
Geschockt über meine eigenen Gedanken zuckte ich zusammen, sah mich kurz um und merkte dass es weniger Leute geworden sind. Ein Blick auf meine Uhr, die schon fast Teil meines Körpers ist, so oft wie ich sie trage, verrät mir, dass ich hier schon über eine Stunde lang saß. Verflucht seien meine Ausflüge ins Nichts! Wieso muss ich auch immer so in Gedanken versinken? Und dass passierte mir wirklich oft. Zu oft. Wie oft meine Familie mich schon aus solchen Momenten rausgeholt hat. Mein Bruder wurde mit seiner Art immer kreativer. Anfangs war es noch ein Rütteln an der Schulter. Jedoch fand er Spaß daran. Von Kneifen, über Hinterkopfschläge bis hin zu Wasserattacken hatten wir alles durch. Und das war alles andere als witzig. Aber es war effektiv, so viel stand fest.
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Story of one year
Teen FictionDas Leben läuft nicht immer so wie geplant. Schwierigkeiten kommen aus dem nichts und können das ganze Wesen verändern. Das lernt auch Kate Johnson nachdem sie nach Köln gezogen ist um einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Wird sie mit den Schw...