12. Kapitel

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Cole sah mich an und wir zählten beide im Kopf von drei zu null runter. Ein letzter Blick.
Dann traten wir beide nach hinten und befreiten uns aus dem Griff. Ich gab ihm ein Zeichen vor zu laufen zum Auto und er machte es auch direkt. Ich lenkte die beiden die uns festhielten ab, sodass er weg konnte.
Ich sah das Liam seine Handschellen um hatte also schnappte ich mir diese mit einer geschickten Handbewegung und zwei Sekunden später war er an eine Laterne gefesselt.
Ich wurde von der zweiten Person nach hinten gezogen. Im Laternenlicht erkannte ich William. Ich zog meine Waffe und richtete sie auf ihn. Sofort lies er los.
Ich stand so das beide vor mir standen.
Ich lief langsam rückwärts Richtung Auto. Als ich gegen etwas knallte. Fuck! Nicht schon wieder! Ich war einfach zu unaufmerksam!
Die Person rangelte sich mit mir um die Waffe, zum Glück war diese gesichert sonst hätte sich bestimmt ein Schuss gelöst. Die Person gewann und ich landete am Boden. Die Waffe zu weit weg um ran zu kommen, ich auf dem Bauch. Keine Chance mehr mich zu wehren.
Ich stand so das ich das Auto sehen konnte und zeigte Cole das Zeichen dafür das er losfahren sollte und das es mir gut geht. Er zögerte kurz fuhr dann aber.

Eine Sorge weniger. Mir wurden kurzer Hand Handschellen angelegt und ich sah im Augenwinkel William Liam los machen.
Ich wurde hoch gezogen und an die Parkmauer hinter mir gedrückt. Liam und William hielten mich fest, sodass ich mich nicht wehren oder bewegen konnte, was ich auch nicht mehr versuchte.

Vor mir stand Darko und jetzt kam auch Daniel dazu. Natoll. Ich war am Arsch.
„So mal schauen wer du bist!", meinte Darko und in dem Moment zog mir Daniel Bandana und Kapuze vom Kopf.
Allen fielen die Münder runter.
„MINA???", meinte Liam entsetzt neben mir und er und William ließen mich los.
Ich schaute nur auf den Boden.
Ich sagte nichts. Ich hätte auch gar nicht gewusst was. Ich hasste mich einfach gerade dafür. Es waren so Anfängerfehler. Wir hätten weiter hinter gehen müssen, nicht vorne rum laufen, ich hätte schnell wegrennen müssen und alles wäre gut gewesen, aber nein ich ließ mich ja fangen. Jetzt hatte ich den Salat.

Liam nickte seinen Jungs zu, dass sie zurück gehen sollten, was sie auch taten. Er löste meine Handfesseln und reichte mir meine Waffe, welche ich direkt einsteckte.
Er zog mich am Arm auf die nächste Bank.
Wir setzten uns.

„Du erklärst mir das jetzt! Was hast du damit zu tun? War das eine Geldübergabe? Und wer war das?"
Ich schaute auf den Boden und schüttelte nur mit dem Kopf.
„Erkläre es mir oder ich ruf die Polizei!", man merkte das er das komplett ernst meinte.
Ich sah nicht auf aber antwortete ihm.
„Es geht dich nichts an Liam!"
Nun sah ich ihm direkt ins Gesicht. In seinem Blick war eine Mischung aus Geschocktheit, Entsetzten, Anwiederung, und ein bisschen Trauer.
„Dann können ja die Bullen das klären!", meinte er tot ernst und ziemlich wütend.
„Nein! Bitte nicht! Ich erklärs dir, aber sag mir erst wer was genau gesehen hat?!", gab ich nach.
„Okay. Wir alle haben euch hinter gehen sehen, aber nur ich hab die Übergabe direkt beobachtet und erst danach William geholt."
Ich nickte und seufzte. Dann holte ich tief Luft und fing an. Ich zog meinen Ärmel hoch und zeigte ihm mein Handgelenk, wo das Gangzeichen in meiner Haut verewigt war.
Er sah mich geschockt an.
„Ich bin die Anführerin. Was du gesehen hast war selbst erklärend und mehr kann und werde ich dir zu deiner eigenen Sicherheit nicht erzählen. Sag bitte den anderen die Waffe ist fake und das du dich getäuscht hast und ich nur nem Kumpel Geld geschuldet hab mehr nicht! Das darf niemals jemand erfahren! Ich kann dir alles irgendwann anders mal in Ruhe erklären, aber nicht heute. Bitte!", flehte ich schon fast.
Er nickte. Ich bedankte mich und ging schnell. Diesmal hinten rum. Ich rannte zum Quatier, welches ja nicht weit war. Dort angekommen erwarteten mich alle schon im Wohnzimmer.
Cole nahm mich sofort in den Arm.
„Es tut mir leid, dass ich dich allein gelassen hab!", flüsterte er mir ins Ohr sodass nur ich es hörte.
So kannte ich ihn gar nicht. So lieb und so gefühlsoffen.
„Alles gut! Ich hab das geklärt, aber wir müssen ein Auge auf Liam haben. Er hat die ganze Übergabe gesehen. Ich hab ihm nichts erzählt, nur gesagt es ist selbst erklärend was er gesehen hat und er erzählt den anderen ich hab nem Freund noch Geld geschuldet und die Waffe wäre fake und das ich die nicht erkannt habe und deshalb mich erschrocken und so gehandelt habe!", klärte ich alle ruhig auf. Alle nickten synchron.
Carter atmete erleichtert aus. Ja Carter schob schnell Panik wenn irgendwas schief lief.
„Gut. Wenigstens deckt er uns. Weiß er das wegen der Gang?", fragte Jax.
„Ich hab ihm mein Tattoo gezeigt. Mehr nicht! Wird er auch nicht!", gestand ich.
„Gut so ansonsten müssten wir ihn aus dem Weg räumen. Du kennst die Regeln!", mahnte mich Cater. Ich nickte augenrollend und ging dann an den Jungs vorbei, hoch ins Bad. Wo ich mich einschloss und erstmal unter die dusche ging.

Ich machte das lauwarme Wasser an und stellte mich drunter. Ich musste erstmal auf den ganzen Tag klar kommen. Eigentlich fing er echt gut an. Auch im Park war es bis auf der kleine Zwischenfall dann am Fluss echt cool. Aber dann nahm mich Cole auf Carlos Bewegen hin mit zu diesem Auftrag. Es war mein erster Auftrag dieser Art. Ich war sonst nur für den Bürokram, Vehandlungskram, oder kleine Aufträge zuständig. Doch nie bewaffnete, wo Leute starben. Ich war heute zur Mörderin geworden. Und bei dieser Erkenntnis, die mich gerade traf sackte ich in der Dusche zusammen.
Ich war so tief gesunken. An meinen Händen klebte das Blut toter Menschen. Ich hatte sie getötet.
Ich zog meine Beine an den Bauch und schlang meine Arme drum und fing bitterlich an zu weinen.
Ich weinte und weinte einfach. Ich konnte nicht glauben, dass ich das wirklich getan hatte. Ich war ein Monster geworden.
Ich beruhigte mich nach einer gefühlten Ewigkeit und stand vorsichtig auf und fing an mich abzuwaschen. Ich schruppte an meiner Haut, als ob es das Geschehene rückgängig machen könnte. Meine Haut wurde schon rot. Auf meinem linken Arm direkt neben meinem Tattoo platzte eine alte größere Narbe wieder auf. Ich hatte sie komplett auf gerieben und jetzt blutete sie wieder.

Ich wusch die Wunde aus und machte das Wasser dann aus, um aus der Dusche zu steigen und mich abzutrocknen und meine schlabber Sachen anzuziehen. Den GangHoodie, eine schwarze kurze Jogginghose/Leggins, flausche Socken und unter dem Hoodie ein T-Shirt von Cole, was ich ihm mal geklaut hatte.
Ich verband bevor ich den Hoodie anzog noch schnell meine Wunde und ging dann in mein Zimmer. Ich schmiss dort die dreckige Wäsche direkt in den Wäschekorb und band mir dann einen Dutt in meine nassen Haare.
Ich sah mich im Spiegel an und man merkte das ich geweint hatte. Ich hatte total rote Augen, die leicht geschwollen waren. Ich seufzte und legte mich ins Bett, als Cole rein kam.
Er kam einfach ohne zu fragen wortlos rein und setzte sich an die Bettkante.
„Es tut mir leid. Ich hätte dich da nicht mitnehmen dürfen. Ich verspreche dir das war das einzige Mal, dass du sowas tun musstest!", sprach er ruhig zu mir.
Ich nickte nur.
Er nahm mich einfach in den Arm und bei mir brachen wieder alle Dämme. Ich fing wieder bitterlich ab zu weinen, bis ich irgendwann erschöpft in Coles Armen einschlief.

Das letzte was ich merkte war, wie er sich zu mir legte und uns zudeckte.

Lifechanging LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt