Ich senkte meinen Blick auf meine Hände, die in meinem Schoss lagen und wartete das irgendjemand was sagte.
Cole war der erste der sich rührte.
Er stand einfach wütend auf und nahm sein Handy. Man hörte nur noch die Wohnzimmer Tür zuknallen und kurz darauf wie er irgendwen am Telefon, wahrscheinlich, zusammen schrie. Man merkte wie aggressiv und Wütend er war.
Ich fragte mich wen er jetzt zusammen schrie.
Ich hörte plötzlich nur Fetzen wie, Rodrigez, Nein wird sie nicht, Du hast es heute doch gesehen, und sowas. Es ging wohl um mich. Naja um wen auch sonst gerade. Und es schien so als ob er mit Carlo telefonierte. Das konnte böse enden. Das wurde auch den Jungs gerade klar, denn sie schluckten alle synchron und starrten die Tür an.Kurz darauf hörte man wie Cole wohl etwas zerbrach oder umschmiss und dann stand er auch wieder in der Tür.
„Waa...wa...waas ha..hast du ge..gemacht?", stotterte Jax entsetzt. Ihm war wohl genauso wie mir klar, dass er gerade Carlo Rodrigez angeschrien und ihm seinen Willen verweigert hatte.„Rodrigez die Meinung gegeigt und ihm gesagt das Mina ausschließlich Kämpfe machen wird in Zukunft und sonst nichts! Ich hab ihm klar gemacht das ich die Gang alleine weiter führe!", meinte er immernoch geladen.
Ich starrte ihn geschockt an.
„Das kannst du nicht machen? Du willst mich einfach aus der Gang raus drängen?", fragte ich geschockt und auch die anderen waren geschockt.
Das Liam gerade alles mitbekam ignorierten wir alle einfach.
„Nein! Natürlich nicht! Aber ich will nicht das du sowas nochmal machen musst und deswegen wirst du offiziell rausgehalten. Trotzdem darfst du weiterhin ticken und dich um die Konten und den Büro kram kümmern. Aber wenn du offiziell nur noch Fighterin bist kann Carlo dich nicht zu sowas zwingen!", erklärte er ruhig und kniete sich vor mich. Ich nickte verstehend.
„Und jetzt zu dir! Was machst du bei dem Fight? Wie kamst du da überhaupt hin und was zum Teufel geht hier vor sich?", wurde Cole jetzt wieder ernster und ruhiger. Er sprach dabei Liam direkt an.
„Ehm also... Nachdem heute Matthew mit mir geredet hat wollte ich wissen was die Wahrheit ist und hab dir nachspioniert Mina. Und naja so kam ich zum Fight, als ich gesehen hab das du nicht mehr aufgehört hast den Typen zu verprügeln und die alle Stopp geschrien haben hab ich eingegriffen und den Rest kennt ihr ja!", erklärte er etwas verlegen.
Ich seufzte und zeigte Cole an, das ich das klären würde und nicht er.
Dies akzeptierte er auch.
„Ich hab dir gesagt du sollst das lassen! Du bringst dich nur unnötig in Gefahr! Wenn rauskommt das du das alles weißt tötet Carlo dich! Deswegen darfst du es auch niemandem sagen und deshalb hab ich dir heute am Fluss gedroht! Aber wenn du jetzt eh schon alles eigentlich weißt müssen wir uns was einfallen lassen!", erläuterte ich ihm mahnend die Situation.
Er nickte nur.
„Wir könnten ihn zu unserem Schützling machen und ihn unter Schweigepflicht stellen. Wenn er redet stirbt er. Aber das tut er so oder so wenn Carlo das rausfindet.", schlug Mason vor.
Die Idee war gar nicht so dumm. Aber sie hatte einen Hacken. Das Schützlingstattoo. Es gab bisher nur eine andere Person die dies auch hatte und das war Coles Ex-Freundin. Bei ihr wurde es nach der Trennung aber ausgeschwärzt.
„Aber ihr kennt die Regel. Das Tattoo! Klar wissen nur Mitglieder und Carlo und seine Leute was es zu heißen hat und andere unter geordnete Gangs aber trotzdem ist es ein Tattoo!", warf ich nachdenklich ein.
„Stopp! Tattoo?", fragte jetzt Liam nach.
„Ja ein kleiner Wolfskopf mit blutigen Zähnen und in dem einen Zahn sind die initialen von uns. BW. Das ganze Ding ist nur 5 cm groß und der Wolf hat ein Halsband mit einem S drauf für Schützling.", erklärte ich.
Er nickte nachdenklich. „Dann machen wir das halt so! Besser als das ich drauf geh!", meinte Liam nun. Wir alle nickten und Cole stand auf die Verträge holen und Cater die Tattoomaschine und das Zeug was er dafür brauchte. Cater war ausgebildeter Tattoowierer. Nach einer Dreiviertelstunde war alles erledigt. Die Verträge unterschrieben und das Tattoo an seinem Unterarm gestochen. Wir hatten den Wolf ein bisschen angepasst, sodass ihm das Tattoo gefiel und eigentlich fast aussah wie das was er eh immer wollte.
„Du bleibst heut Nacht hier. Es ist schon 1 Uhr morgens. Ich fahr dich morgen heim!", meinte ich zu ihm und er nickte nur.
Ich war froh das wir nicht mehr weiter über meinen Aussetzer redeten.
Alle gingen in ihre Zimmer und ich nahm Liam mit zu mir hoch und gab ihm ein T-Shirt von Cole, was ihm passte. Liam war extrem gut trainiert und hatte ein Sixpack und echt gute Muskeln. Ich wusste schon warum er mein Ex war.
Ich zog mir ein oversize Shirt von Cater an und legte mich mit Liam ins Bett.
Ja ich hatte den Jungs echt viele Klamotten abgezogen, aber ich wusch als einzige auch die Wäsche.
Wir schliefen recht schnell ein.Am nächsten Morgen spürte ich wie mich etwas umarmte. Da fiel mir ein, dass Liam bei mir geschlafen hatte. Ich sah an mir runter und sah wie Liam mich im Schlaf umarmte.
Irgendwie ja süß. Ich löste mich aber aus seiner Umarmung ohne ihn zu wecken und stand auf.
Ich schnappte mir frische Klamotten und ging leise ins Bad.
Im Bad duschte ich erstmal und zog mich dann um.
Schwarze lange Skinny Jeans mit Rissen und Löchern an den Knien und ein schwarzes Basic Shirt und drüber meinen Zivil GangHoodie. Meine Haare ließ ich einfach offen und dann schminkte ich mich noch schnell. Ich musste diese Augenringe verstecken, außer den Jungs und Liam sollte niemand wissen was gestern Abend passiert ist.Anschließend kam ich wieder in mein Zimmer und sah das Liam gerade wach wurde.
„Guten Morgen", sagte ich kalt.
Ich wollte nicht das er wieder das verletzliche kleine Mädchen in mir sah. Auch wenn er jetzt ein Wölfling war. Wölfling nannten wir unsere Schützlinge.
„Guten Morgen", grummelte er.
Ich schmiss ihm ein frisches T-Shirt hin. Als offizieller Schützling bekam er auch die zivilen GangHoodies und T-Shirts. Genau diese warf ich ihm hin. Wir hatten noch welche über die ihm passen müssten.
„Sind deine. Hast du als Wölfling ein Anrecht drauf. Hoffe sie passen. Zieh dich um, wenn du duschen willst, Bad ist gegenüber. Handtücher liegen dort und ansonsten fühl dich wie daheim!", erklärte ich ihm. Er nickte nur dankend.
„Ich bin unten und mach Frühstück solange die anderen noch schlafen", meinte ich und ging dann runter.Ich hörte wie die dusche anging kurz darauf und wusste er war erstmal duschen.
Ich ging in die Küche und fing an Pfannkuchenteig zu machen. Ich nahm eine ganze Packung Eier und machte irgendwie dezent viel Teig, aber das waren Jungs die sind wie schwarze Löcher. Zumindest wenns ums Essen geht. Gerade als ich den Herd an machte kam Liam in die Küche. Ich drehte mich zu ihm, während ich wartete, dass die Pfanne heiß wird.
Ich musste zugeben der Hoodie stand ihm echt verdammt gut und er passte auch echt gut.
„Steht dir", meinte ich zu ihm.
„Danke. Was machst du?"
„Pfannkuchen", antwortete ich ihm.
Er nickte nur. Ich drehte mich um und fing an die ersten Pfannkuchen zu machen.
Nach 15 Minuten waren alle fertig und ich stellte sie in den Backofen, der auf 50 Grad war, damit sie nicht kalt wurden bis die Jungs wach werden. Ich stellte für mich und Liam ein paar davon aber schon auf den Tisch und deckte den Tisch für alle.
Liam und ich fingen schon an zu essen, da es noch ewig dauern könnte bis die Jungs wach wurden.
„Schmeckt lecker."
„Danke", meinte ich nur abwesend auf sein Kompliment hin.
„Wegen gestern. Es tut mir leid dass ich dir nach spioniert hab. Und auch das ich es Matthew erzählt hab.", meinte er plötzlich.
„Du hast dir damit nur ins eigene Bein geschnitten. Sei froh das Cole dich mag, sonst wäre das dein Todesurteil gewesen.", meinte ich ernst zu ihm. Er schluckte nur und nickte. Wir aßen auf und ich räumte unser Geschirr weg.„Mina können wir vielleicht auch nochmal generell über die ganze Sache zwischen uns reden?", fragte mich Liam plötzlich aus dem nichts.
Ich drehte mich zu ihm um und nickte. Ich deutete ihm mit in mein Zimmer zu kommen.
Dort setzten wir uns auf mein Bett.
„Sprich!", forderte ich ihn auf.
Er holte tief Luft und fing dann an zusprechen.
„Es tut mir alles so Leid. Ich wollte dir nie zeigen, dass du irgendwie leicht ersetzbar oder gar vergessen werden könntest. Das mit Juna war keine echte Liebe. Ich hatte mich nur ein bisschen in sie verguckt. Ich brauchte einfach Ablenkung, weil ich die Gefühle für dich vergessen wollte. Ich dachte es hätte keine Zukunft, weil so wie es damals war konnte ich einfach nicht weiter machen. Und es tut mir leid das ich nicht komplett ehrlich war und damals nicht einfach mit dir geredet habe. Du hattest Recht wir hätten über alles reden können. Wir hätten das vielleicht wieder hin bekommen. Tut mir leid das ich dich so verletzt habe und mein Versprechen dich niemals so zu verletzten gebrochen hab."
Ich schluckte. Wow das er wirklich mir recht gab hätte ich nicht gedacht. Dachte jetzt das endet wie damals auch immer mit dummen Schuldzuschiebungen.
Ich atmete tief durch. Ich hatte mit allem außer sowas gerechnet bei ihm. Ich hatte es lange aufgegeben eine Entschuldigung von ihm zu erwarten und hatte längst damit abgeschlossen gehabt.
„Ist schon okay. Wir haben beide Fehler gemacht und ich hab auch nicht immer mit dir geredet. Ist halt einfach blöd gelaufen damals!", meinte ich dann ziemlich rational zu ihm.
Gefühle zeigen ist eindeutig nicht meine Stärke.
Außerdem könnte ich selbst wenn ich wollte mich nicht mehr auf ihn einlassen oder ihn nochmal annähernd so nah an mich ran lassen wegen der Gang. Das würde es noch gefährlicher machen als es eh schon war für ihn.
Er nickte nur. Ich sah in seinen Augen das er sich eine andere Reaktion erhofft hatte. Aber nicht bei mir. Er kennt mich nicht mehr. Und genau so ging es mir damals und das sollte er zu spüren bekommen. Mein Rache Plan hatte ich auch nach all den Ereignissen der letzten Tage nicht vergessen.
Olivia und ich saßen sehr lange an ihm. Und ich würde ihn durchziehen, auch wenn sich ein paar Umstände jetzt geändert hatten.
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Lifechanging Love
عاطفيةMina ist eigentlich ein ganz normales 15 Jähriges Mädchen. Doch sie hat in ihrem Leben schon einiges durch und muss immer wieder Enttäuschungen einstecken. Ihr Schmerz dabei unbegreifbar groß. Doch Schmerz verändert Menschen. So auch sie. Vom braven...