4. Kapitel: gute Nacht

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,,Wir treffen uns morgen in der 60. Etage. Dort gibt es Trainingsräume die ich mit dir ausprobieren würde. Wann würde es dir am Besten passen?"

,,Jederzeit. Einigen wir uns auf 10 am?"

,,Abgemacht. Bis morgen."

Natasha scheint eine gute Frau zu sein. Sie kämpft schließlich im gutem Team.

,,Ich glaube an dich. Mit dir werden wir Thanos besiegen."

,,Das ist nur eine Vermutung, Dad. Aber wenn wir es nicht ausprobieren werden wir es nie wissen."

,,Meine Tochter." Wieder schaut er mich Stolz an.

Gibt es bei mir überhaupt etwas, auf dass man Stolz sein könnte? Ich glaube kaum.

,,Ich gehe wieder in mein Zimmer."

,,Mach das. Ich besuche dich morgen beim Training."

Mein Weg führt in den Fahrstuhl. Ich drücke auf meine Etage und war auch schon sofort da.

Endlich bin ich in meinem Zimmer. Dieses mal lege ich mich direkt auf das Bett.

Es ist bequem, aber nicht so bequem wie mein altes. Ich kann verstehen, warum Dad mein Bett nicht hier hin transportieren konnte. 89. Stock sage ich nur.

Ich hole mein Smartphone aus meiner Jackentasche heraus und rufe ihn an.

Das niemand dran gehen würde, war mir bewusst. Doch seine Stimme zu hören liebe ich.

,,Wahrscheinlich bin ich gerade in der Schule. Bitte ruf mich später zurück."

Und nein, ich höre mir seine Mailbox nicht nur einmal an. Mir wurde gesagt, ich soll ihn endlich los lassen. Aber das kann ich nicht. Dafür bedeutet er mir viel zu viel. Ich vermisse ihn so sehr.

Wieder kommt mir der gemeinsamer Tanz in den Kopf. Es war so romantisch. Ich erinnere mich, wie ich tief in seine Augen sah und mich jedesmal mehr in ihn verliebte. Meine Gefühle für ihn sind nicht weg. Ouh, niemals. Ich bin ein Wrack ohne ihn. Er hat mich immer aufgemuntert. Mum und Dad haben es versucht, doch bei ihnen klappt es nicht mal ansatzweise so gut wie bei ihm. Schon sehr lange habe ich seinen Namen nicht mehr gehört und auch nicht ausgesprochen. Ich habe Angst ihn auszusprechen. Angst, dass ich nicht mehr aufhören könnte zu weinen.

Wenn alles gut läuft, können wir vielleicht schon in zwei oder drei Monaten gegen Thanos kämpfen. Ich muss perfekt vorbereitet sein, denn als Anfänger will ich dort nicht hin.

Die Zeit vergeht unglaublich schnell um. Um genau 8 pm lege ich mich immer schlafen. Doch einfach so schlafen kann ich nicht. Ich bekomme Schlaftabletten. Sonst würde ich niemals schlafen. Vielleicht wäre ich irgendwann gezwungen, aber so weit will ich es nicht kommen lassen. Außerdem träume ich immer.

Ich nehme die Wasserflasche, die neben meinem Bett steht, und meine Tabletten zusammen ein.

,,Hey, Alex." Höre ich seine Stimme.

,,Ich vermisse dich so sehr."

,,Ich dich auch."

Wir sitzen uns gegenüber. Zwischen uns steht eine Glaswand.

,,Wie geht es dir dort?"

,,Ganz okay. Aber ich will dich wieder in meinen Armen halten."

Wieder schaue ich in seine Augen.

,,Dad hat mir einen Anzug gemacht. Wir werden dir und den anderen helfen. Ich werde Training bekommen, um gegen Thanos kämpfen zu können."

,,Das sind doch gute Neuigkeiten!"

,,Ich gehöre zu den Avengers."

Seine Augen weiten sich.

,,Das ist doch zu gefährlich, Alex."

,,Um dich zu retten gehe ich dieses Risiko ein."

Eine Weile vergeht Ruhe zwischen uns.

,,Ich will dich küssen." Kommt es aus seinem Mund.

,,Ich dich auch. Und in deinen Armen liegen."

,,Es könnte bald schon der Fall sein."

,,Ich hoffe es so sehr."

,,Alex?"

,,Was gibt es?"

,,Warum bist du heute Nacht nicht zum Abschlussball gegangen?"

,,Warum sollte ich denn? Das war unser gemeinsamer Traum. Ohne dich gehe ich nicht dorthin."

,,Du wirst es nie wieder rückgängig machen können, das weißt du, oder?"

,,Ja, ich weiß das." Einige Tränen laufen über mein Gesicht.

,,Wein nicht, bitte."

Er schaut in meine Augen.

,,Ich liebe dich."

,,Ich liebe dich auch. Aber ich kann nicht mehr ohne dich sein." Ich verdecke mein Gesicht mit meinen Händen.

,,Diese paar Monate hälst du es noch aus. Du hast immerhin ein ganzes Jahr durchgehalten. Alex, du bist stark."

Meine Tränen wische ich mir aus meinem Gesicht.

,,Blue Steel."

,,Blue Steel?"

,,Das ist mein Avenger Name."

,,Das hört sich doch gut an. Mr. Stark zählt dich schon zu den Avengers, also bist du bald fähig zum kämpfen."

Ich nicke mehrmals und beiße auf meine untere Lippe.

,,Wann hast du dass letzte mal gelächelt?"

Meine Augen schließen sich.

,,Bei dem Homecomingball Tanz."

,,Wo ist die Alex, die ich kenne? Die, die auch bei ernsten Themen lachen konnte? Erinnerst du dich noch an Lilis Tod? Die Wochen darauf? Wie habe ich dich aufgemuntert? Wie habe ich dir geholfen?"

,,Sie ist an einem besseren Ort und passt auf mich auf. Aber das kann man nicht vergleichen. Du sitzt direkt vor mir und ich weiß, dass du nicht an einem besseren Ort bist. Ich weiß nicht mal, ob das real ist. Ob du real bist."

Und schon löst er sich auf. So endet jeder Traum. Er ist nicht echt. Jedesmal tut es mir weh.

let the fight begin - avengers infinity warWo Geschichten leben. Entdecke jetzt