CATCH ME | VKOOK

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Nach der Party ging ich nach Hause.
Jungkook schlief bereits und so legte ich mich einfach vorsichtig und leise dazu, sowie ich es in letzter Zeit öfters machte, da ich nicht mehr bei anderen schlafen wollte.

Ich vermisste meine Familie so sehr, doch wie aus Zwang entfernte ich mich von ihr. Ich wusste nicht warum... ich wusste generell nichts.

Ich lag da in meinem und Jungkooks Bett und beobachtete ihn, wie er friedlich und ausgelassen schlief.

Ob es ihm gut ging?
Hatte er Freunde; echte Freunde, die sich um ihn sorgten?
Wie er wohl war?
Wie er sich wohl über die Jahre entwickelt hatte...?

Ich atmete tief aus und strich ihm durch die Haare.
Er war so ein hübscher Junge.
Bei den Mädchen kam er bestimmt gut an. Vielleicht hatte er ja auch eine Freundin...

Ich seufzte leise, rückte näher an ihn und schloss langsam meine Augen.

Ich war immer wieder schockiert und auch irgendwie verletzt und traurig, dass ich Jungkook so aus den Augen verloren hatte.
Ich wollte wieder mehr über ihn erfahren; ich wollte wieder ein Teil seines Lebens sein.

'Ich vermisse dich.', hallten seine Worte in meinem Kopf nach und ich verspürte mehr als je zuvor das Verlangen für diesen Jungen da zu sein.

Mein Verhalten blockierte mich zwar darin, mich ihm zu nähern, doch ich wollte in Zukunft ein Auge auf ihn haben; in der Schule nach ihm sehen und mehr über ihn erfahren.

„Ich vermisse dich auch...", verließ ein leises Flüstern meine Lippen, ehe ich müde einatmete und bald darauf auch schon in einen tiefen Schlaf fiel.
~

In die Schule ging ich wie jeden Tag allein. Jungkook stand immer früher auf, da er irgendwelche Clubtreffen oder etwas dieser Art vor dem Unterrichtsbeginn hatte.
Es kam nur selten vor, dass ich ihn vor der Schule sah und dann war es auch meistens nur noch, wie er mit seinen Schulsachen durch unsere Wohnungstür verschwand.

An der Schule angekommen wurde ich direkt von einem Kreis Jugendlicher begrüßt.
Sie trafen sich immer vor dem Unterricht hinter der Bushaltestelle, um zu rauchen und manchmal ging ich zu ihnen.
Oft ging ich allerdings auch einfach in den Unterricht und sah, wen ich auf dem Weg dorthin aufgabelte.

Ich war in dieser Schule eigentlich nie allein. Immer kamen irgendwelche Schüler zu mir und drückten sich mir auf.
Es gab nur manche Tage, an denen ich zu spät war oder schwänzte; an diesen Tagen lief ich durch die leeren und ruhigen Schulflure und hörte mir die dumpfen Unterrichtsgeräusche hinter den Klassentüren an.
Ich wusste nich wieso, aber irgendwie möchte ich dieses Gefühl.

Ich redete etwas mit den Rauchern, doch ich wartete nich darauf, dass alle fertig waren, sondern verließ die Gruppe relativ schnell wieder.
Einer kam jedoch mit mir.
Es war Hoseok.
Er war einer der Leute, mit denen ich mehr zu tun hatte.
In seinen Augen mussten wir wohl so etwas wie beste Freunde sein... nur hatte ich so etwas wie 'Freunde' nicht.

Wir liefen über das große Schulgelände, während er mir alle möglichen Geschichten von der letzten Party erzählte.
„Die ist fast ausgerastet, als sie gehört hat, dass du da warst.", lachte er und klopfte mir auf die Schulter. „Dieses Mädchen ist nicht mehr ganz dicht... ich frag mich echt, wie du dich an die ranmachen konntest.", machte er sich lustig, während ich nur gleichgültig mit den Schultern zuckte.
Mit diesem Mädchen war ich durch... Ich war generell mit dieser Art von Mädchen durch; es langweilte mich.

Der Rothaarige lachte wieder.
„Ich glaube du solltest deinen Verschleiß an Mädchen echt Mal reduzieren, sonst kommst du irgendwann selbst nicht mehr hinter her." Er grinste mich breit an und ich nickte nur einsichtig.
„Ich glaube auch."

Wir liefen weiter und hörten irgendwann das typische Geschrei vom Morgen; die Sportclubs hatten jeden morgen aus irgend einem Grund bereits Training und jedes Mal, wenn ich an den Sportplätzen vorbeikam, fragte ich mich, wie es Menschen geben konnte, die sich auf so etwas einließen.

Ich beobachtete aus dem Augenwinkel die rennenden Jungs aus dem Baseballclub.
„Ich versteh generell nicht, wie du es hinbekommst, dass die Mädchen dir immer wieder so hinterherrennen, aber du solltest wirklich...", redete der Andere weiter, als seine Worte auf einmal durch einen Schrei vom Spielfeld durchrissen wurden.

„JEON JUNGKOOK!!!"

Reflexartig sah ich zum Spiel, die Worte meines Freundes ignorierend. Ich sah die Person, die so laut geschrien hatte und kurz darauf auch ihn.

Augenblicklich blieb ich stehen und beobachtete den Jungen, wie er grade, wie ein Blitz, alle Bases nacheinander ablief und anschließend einen Punkt für seine Mannschaft holte.
Alle fingen an zu jubeln und er warf sich nur lachend seinen Helm vom Kopf und schlug bei den anderen ein.

„Hey... hörst du mir auch zu?"
Ich sah kurz wieder zu Hoseok, doch dann auch schnell wieder zu dem Spiel.
„Was schaust du dir denn da an?", hörte ich ihn dann fragen und kurz darauf stellte es sich auch schon neben mich und beobachtete die Spieler.

„Ist da irgendwas besonderes?"
Ich zog überlegend die Luft ein, als er auch schon weiterredete.
„Ey, da ist ja dieser Jungkook..", grinste er und ich sah irritiert zu ihm.
„Du kennst ihn?"
Er nickte.
„Ja klar, den kennt doch jeder."
Sein Blick wurde überlegend.
„Aber was willst du denn von dem? Warum starrst du ihn so an?"
Meine Augen weiteten sich überfordert und ich schüttelte schnell den Kopf.
„Äh.. n-nichts.", sagte ich schnell und mein Gegenüber lachte nur.

Er klopfte mir auf die Schulter.
„Der ist ja auch etwas zu jung für dich. Ich glaube, der geht zwei Jahrgänge unter uns.", grinste er und ich blinzelte nur verwirrt.
„Wie meinst du das?"
Er zuckte mit den Schultern.
„Naja... in unsere Gruppe würde er nicht passen."

Ich sah ihn kurz verwirrt an, ehe ich meinen Blick jedoch wieder nickend zu dem Spielfeld wandte.
„Aber du solltest froh sein, dass er nicht in unserem Jahrgang ist... Immerhin würde er dir wohl ziemlich Konkurrenz machen.", grinste Hoseok dann wieder und ich hob nur eine Augenbraue.
„Konkurrenz..? Wie das denn?"
Er lachte.
„Naja... die Mädchen sollen wohl ordentlich auf ihn fliegen."

Er klopfte mir aufmunternd auf den Rücken und ich sah nur wieder Stirn runzelnd zu dem Jungen, welcher grade am Spielfeldrand stand und etwas trank.

„Aber keine Sorge...", hörte ich es wieder neben mir. „Ich glaube, er ist zu sehr mit seinem Sportkram beschäftig... Ich hab zumindest noch nicht davon gehört, dass er mit jemanden etwas hatte oder schon mal mit jemandem zusammen war..."
Ich nickte stumm und drehte mich zur Seite, um langsam weiter zu gehen, da grinste mich mein Freund breit an.
„Vielleicht ist er ja schwul..."

Er sah wieder zu Jungkook und bevor ich irgendetwas erwidern konnte, hob er schon seine Hand und fing an zu schreien.
„EY JEON!!!"
Mein Bruder sah zu uns und für einen kurzen Moment fühlte es sich so an, als würde mein Herz stehen bleiben.

Hoseok zeigte auf mich.
„MEIN KUMPEL HIER WÜRDE GERNE WISSEN, OB DU NOCH ZU HABEN BIST!!?"

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Danke fürs Lesen!💫