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Ich zog meinen Beanie noch ein wenig tiefer ins Gesicht und lies mich von der Menge mitziehen. Aus den Lautsprechern wurden verschiedene Sätze gerufen.
Doch ich verstand kein wort.
Auch nach der gesamten Zeit hier in Amerika konnte ich immer noch kein einziges Wort aus diesen Lautsprechern verstehen.
Okay, auch in Korea hatte ich nie ein Wort verstanden, aber wenigstens hatte ich da Menschen fragen können. Hier konnte ich mich zwar auch verständigen, aber ich mochte die Menschen hier nicht.

Hetzig.
Laut.
Schnell.
Alles musste immer schnell gehen. Und diese Lautstärke! Kaum auszuhalten. Meine Vorstellungen von Amerika waren zumindestens anders gewesen. Als ich die Zahl von meinem Schalter erblickte, kämpfte ich mich durch das Gewusel dorthin, wo ich nun einchecken musste. Ich flog Prinzipiell immer nur mit einer kleinen Tasche.
Erstens sah es viel besser aus und ich braucht nicht mehr und zweitens hatte ich keine Lust ein schwehren Koffer mit mir umher zu schleppen.

Sobald ich den Sicherheitscheck hinten mir hatte, setzte ich mich auf einen der Sitze und wartete, dass ich endlich ins Flugzeug steigen konnte. Ich war schon aufgeregt.
Vorallem nach seinem letzten Brief.

Er hatte schon davor irgendwann mal geschrieben, dass er da sein würde. Aber nach diesem Brief war ich mir nicht mehr so sicher.
wie würdest ich reagieren, wenn er da am Ausgang stände. Meine Gedanken über schlugen sich und ich vergrub kurz mein Gesicht in den Händen.

Ich musste mich auf dieses Meeting konzentrieren. War ja nicht meine Schuld, dass meine zukünftigen Partner in Südkorea lebten. Und ich würde wenn wir den Vertrag fertig hatten vielleicht sogar dort bleiben.

Vielleicht. Alles war ein vielleicht in letzter Zeit. Ich brauchte wieder irgendetwas festes, woran ich mich klammern könnte.
Etwas, ohne vielleichts.

Vielleicht Würde...
Ja, würde ich was auch immer tun... Würde ist so unbestimmt.
Würde er am Flughafen auf mich warten...
Würde.

Einige andere Passagiere standen auf, und ich folgte ihnen.

Im Flugzeug suchte ich meinen Platz und setzte mich dann ans Fenster.
Ich hatte es tatsächlich geschaft, in Amerika etwas aufzubauen.
Eine eigene Firma.
Jetzt war ich offiziell CEO.

Seufzend lehnte ich mich zurück und war schon kurz darauf eingeschlafen. "Sie können nun aussteigen", unsanft wurde ich aus dem Schlaf gerissen, und registrierte jetzt erst, das wir wohl schon gelandet waren.
Schnell schnallte ich mich ab, griff nach meiner Tasche und erhob mich.

Zusammen mit den anderen Passergieren stieg ich aus dem Flugzeug. Beim Sicherheitscheck, zeigte ich meinen Ausweis vor, und wurde so gleich schon weiter gewunken.

Sobald ich die große Halle betrat, bekam ich Herzklopfen. Er sagte, er wäre hier. Jungkook hatte gesagt, dass er hier auf mich warten würde. Zweifel überkamen mich, als ich sein Gesicht nicht in der Menge erblicken konnte.

Schnellen Schrittes machte ich mich auf den Weg zum Ausgang.
Er würden nicht hier sein ich wusste es.
Nie würde ihr ihn wieder sehen. Ich hatte es verdient.
Ich konnte keine Liebe bekommen. Ich hatte es verdient, dass er nicht auftauchte.
Traurig verlies ich die Halle und stieg in ein Taxi, welches zu meinem Hotel fuhr.
Nie würde ich ihn wieder sehen.
Oder mich bei ihm entschuldigen können.
Ihm sagen, das ich es würde. Das ich ihn wieder lieben würde.

Would you? ~Taekook~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt