Während Liv und ich beim Frühstück saßen, erzählte sie mir endlich die großen Neuigkeiten, auf die sie mich schon den ganzen Morgen neugierig gemacht hatte. "Nathan hat mir gestern seine Nummer gegeben", rückte sie endlich mit der Sprache raus.
Ich blinzelte sie überrascht an und meine Augen weiteten sich kaum merklich. "Oh wow", ich fing an zu lächeln, "das freut mich echt für dich."
Sie strahlte über das ganze Gesicht. "Er hat mir heute Morgen sogar eine guten Morgen Nachricht geschickt." Stolz hielt sie mir ihr Handy vors Gesicht und zeigte die besagte Nachricht.
"Das ist ja echt süß", entgegnete ich ehrlich und lächelte sie weiterhin an. Doch irgendetwas in mir schmerzte.
Als hätte Liv einen siebten Sinn dafür, bemerkte sie das sofort. "Alles okay?", fragte sie und neigte ihren Kopf schief. "Ist es wegen Alex?"
Ahnungslos zuckte ich mit meinen Schultern. "Ich weiß es nicht, aber eigentlich sollte es mir doch egal sein, oder? Ich meine, wir sind doch sowieso nur Freunde", ich stoppte, als ich etwas realisierte, "sind wir überhaupt Freunde?"
Liv sah mich so verständnislos an, als hätte ich ihr gerade die Relativitätstheorie erklärt. Automatisch zuckten meine Mundwinkel. "Claire", sie sah mich ernst an, "ja, wir sind mit den Jungs befreundet und nein, Alex und du seid nicht nur Freunde."
Ich schüttelte energisch den Kopf, doch der Ausdruck auf Livs Gesicht wollte einfach nicht verschwinden. Alex und ich waren nur Freunde. Wir mussten nur Freunde sein. "Wir fliegen in drei Tagen nach Hause, Liv. Freunde oder mehr, das wird nichts daran ändern."
Für wenige Sekunden wurde ihr Blick traurig, aber dann lächelte sie wieder. "Dann sollten wir die Jungs wohl mal besser kennenlernen. Drei Tage sollten dafür aber reichen."
Dieses Mädchen würde anscheinend alles immer positiv und optimistisch sehen. Für sie war das Glas immer halb voll.
Unwillkürlich musste ich ebenfalls lächeln. "Zu deinem Glück weiß ich, dass die Jungs heute am Strand sein werden."
Liv fing an mit ihren Augenbrauen zu wackeln, natürlich war ihr sofort klar, von wem ich diese Information bekommen hatte. "Worauf warten wir dann noch?" Sie sprang von ihrem Stuhl auf und sah mich abwartend an. "Der Strand wartet."
Da es noch früh war, als wir am Strand ankamen, waren noch nicht viele Leute dort und die Jungs waren ebenfalls nicht zu sehen.
Ich legte mich auf mein ausgebreitetes Handtuch und holte mein angefangenes Buch, sowie mein Handy und meine Kopfhörer heraus. Etwas Ruhe würde mir mal ganz guttun.
Die nächsten zwei Stunden verbrachte ich wirklich nur damit, in meinem Buch zu lesen, meine Musik leise mitzusummen oder mich von der Sonne bräunen zu lassen. Liv hingegen sah aus, als wäre sie beim Musik hören eingeschlafen.
Gerade, als ich beschloss mein Buch zur Seite zu legen und mir an der Promenade etwas zu essen zu holen, stellte sich jemand vor mich und verdeckte somit die Sonne, die bis vor ein paar Sekunden noch auf mich herunter geschienen hatte.
"Du stehst im Weg", murrte ich, stützte mich auf meine Ellenbogen und schob meine Sonnenbrille hoch, um zu erkennen, wer da vor mir stand.
Nach ein paar Mal blinzeln, stellte ich fest, dass es Jacob war, der mich so spitzbübisch angrinste. "Oh, das tut mir aber leid", entgegnete er.
Grinsend neigte ich den Kopf schief und sah zu ihm herauf. "Was machst du hier?"
Er warf einen kurzen Blick auf irgendetwas hinter mir. "Wir wollten doch heute auch zum Strand", erinnerte er mich und stemmte die Hände in die Hüfte.
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nur ein Sommer
Romancealter titel - summer love Der Sommer, der alles veränderte. Claire und Alex © sxbrx4 2018