Tag 7 - 2

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"Na, wie geht's euch beiden?", fragte Liv an Jacob und Nico gerichtet, als sie sich mit Nathan zu uns gesellte. "Ihr habt gestern echt viel getrunken."

Jacob wank augenblicklich ab. "Frag lieber nicht", murmelte er und rieb sich mit seiner Hand über sein Gesicht.

Ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie die beiden sich fühlten, denn wenn sie sich so fühlten, wie sie aussahen, stand es anscheinend echt nicht gut um sie.

Alex und ich hatten Nico und Jacob nach unten in das Hotelrestaurant geschleppt, damit sie etwas frühstücken konnten, während wir auf Liv und Nathan warteten, die immer noch in unserem Hotelzimmer waren.

Doch nur eine halbe Stunde später hatten sie ebenfalls zu uns gefunden.

"Ich bin noch nicht bereit euch gehen zu lassen", schmollte Nico und warf jeweils Liv und mir einen Arm um die Schulter.

Liv und ich warfen uns einen amüsierten Blick zu, ehe ich wieder zu Alex, der gegenüber von mir saß, sah und grinsend meinen Kopf schüttelte. "Hättest du nicht so viel getrunken, könnten wir heute noch etwas Richtiges machen."

Nico drehte sich zu mir und zog seine Augenbrauen irritiert in die Höhe. "Was spricht dagegen?", wollte er wissen.

Liv verzog ihr Gesicht, während sie Nico und Jacob skeptisch musterte. "Ihr beide seht nicht so aus, als wärt ihr fit."

"Ich bin fit!", rief Nico und sprang ruckartig von seinem Stuhl auf, weshalb er sein Gleichgewicht verlor und zur Seite kippte, sich jedoch noch rechtzeitig an meiner Schulter festhalten konnte.

Wir fingen an zu lachen und Nico verdrehte genervt seine Augen. "Ja, das sieht man", schmunzelte Nathan und fing sich dadurch einen warnenden Blick ein.

"Irgendetwas werden wir schon finden", meinte nun Jacob und erhielt ein energisches zustimmendes Nicken von Nico.

Und, wer hätte es erwartet, wir hatten tatsächlich etwas gefunden.

Auch, wenn ich am Strand sitzen und Eis essen nicht als besonders und spektakulär bezeichnen würde. Aber es war schön die letzten Stunden mit den Jungs genau so zu verbringen.

Während Liv und ich ein paar Fotos machten, um die letzten Momente festzuhalten, waren die Jungs damit beschäftigt, zu schwimmen oder mit dem kleinen Ball, den sie ständig mit sich herumschleppten, zu spielen.

Ich trug ununterbrochen ein Lächeln auf den Lippen, während ich dabei zusah, wie glücklich meine beste Freundin und meine neugewonnenen Freunde waren und am liebsten hätte ich die Zeit für eine Weile angehalten.

Unwillkürlich schreckte ich hoch, als ich plötzlich gegen eine nasse Brust gezogen und ein paar sanfte Küsse auf meine Wange gedrückt wurden.

"Du hast mich erschreckt", seufzte ich, als ich meinen Kopf nach hinten gegen Alex' Brust lehnte und das Buch, das ich bis gerade eben gelesen hatte, achtlos neben mich auf mein Handtuch warf.

Alex fing an zu lachen, ehe er einen Kuss auf meiner Schulter platzierte. "Ich weiß nicht, ob du dich so gut damit auskennst, aber normalerweise ist es Sinn der Sache, dass man sich erschreckt."

Ich verdrehte meine Augen und löste mich aus seinem Griff, um mich zu ihm umdrehen zu können. "Du bist ein noch größerer Spinner, als Jacob und Nico zusammen", grinste ich.

Alex zog einen Schmollmund und aus meinem Augenwinkel heraus konnte ich erkennen, wie Nico beleidigt seine Arme vor der Brust verschränkte. "Das hab' ich gehört, Zwerg", rief er.

Mein Grinsen wurde noch breiter und nun musste selbst Alex schmunzeln. "Ich wollte dich eigentlich fragen, ob du mit ins Wasser kommst", murmelte er.

"Klar", nickte ich und zog sein Gesicht näher zu mir, um meine Lippen kurz auf seine zu drücken.

Nach einer Weile leisteten uns die anderen vier ebenfalls Gesellschaft und Nico versuchte derweil, uns davon zu überzeugen, mit ihm Volleyball zu spielen.

"Du willst wirklich jetzt Volleyball spielen?" Ich sah ihn skeptisch an. "Wir fliegen in ein paar Stunden nach Hause", fügte ich hinzu.

Nico nickte energisch, griff nach meiner Hand und zog mich hinter sich her. "Ja! Genau wie am ersten Tag! Außerdem reicht die restliche Zeit für ein Spiel. Oder auch mehrere", zwinkerte er.

Ich schüttelte meinen Kopf, während ich Nico grinsend weiter hinaus auf das Wasser folgte. "Ich werde dich echt vermissen", murmelte ich plötzlich.

Nico blieb augenblicklich stehen und drehte sich mit einem riesigen Lächeln auf den Lippen zu mir um. "Ich werd' dich auch vermissen", gab er zurück, ehe er mich in eine kurze Umarmung zog.

Bis zu diesem Moment war mir noch nicht richtig bewusst gewesen, wie komisch es werden würde, wenn die vier Jungs nicht mehr ständig um uns herum waren. Und ich musste zugeben, dass ich es schrecklich vermissen werde, nicht mehr von ihnen genervt zu werden.

Mit meiner Hilfe hatte Nico es dann doch geschafft, die anderen dazu zu bringen, mit ihm Volleyball zu spielen und innerlich dankte ich ihm sogar für diesen Vorschlag, denn genau so hatte dieses ganze Abenteuer erst angefangen.

Dieses Mal war ich mit Alex und Nico in einem Team, leider erneut zu meinem Nachteil, denn Alex versuchte mich so oft abzulenken, wie es nur ging. Und zu dem Leidwesen der anderen schaffte er es jedes einzelne Mal.

"Nichts gegen dich, Claire, aber ich möchte nicht mehr mit dir in einem Team sein", grinste Nico, nachdem wir bereits das zweite Spiel verloren hatten.

Ich verdrehte meine Augen. "Erstens, ich ziehe das 'ich werde dich vermissen' zurück und zweitens, bedank' dich bei deinem besten Freund", entgegnete ich und warf Alex einen warnenden Blick zu.

Dieser kam lachend auf mich zu geschwommen, um mich in seine Arme zu ziehen und ein paar Küsse auf meinen Wangen zu platzieren. Etwas, das er anscheinend sehr gerne machte und ich nur zu gerne über mich ergehen ließ.

"Das macht es auch nicht wieder gut", murrte ich trotzig, obwohl ich ihm eigentlich schon längst wieder verziehen hatte.

Alex lehnte schmunzelnd seinen Kopf schief. "Was soll ich sagen? Es tut mir nicht einmal leid", meinte er amüsiert und legte vorsichtig seine Hände auf meine Wangen, um mein Gesicht näher zu sich zu ziehen und mich dieses Mal richtig zu küssen.

Augenblicklich erwiderte ich den Kuss und schlang meine Arme um seinen Nacken, um ihn noch weiter zu mir herunterzuziehen, während sich ein kleines Grinsen auf meine Lippen schlich.

Doch nur wenige Sekunden später wurde unser Moment zerstört, indem jemand den kleinen Ball gegen uns warf und wir uns nicht ganz freiwillig voneinander lösten.

"Wir wollen weiterspielen", rief Jacob und grinste, "das könnt ihr später auch noch machen."

Nachdem ich einen letzten kurzen Kuss auf Alex' Lippen platziert hatte, löste ich mich komplett von ihm und stellte mich wieder in meine eigentliche Position, damit wir Jacobs Wunsch nachgehen und weiterspielen konnten.

Und dieses Mal waren wir sogar die Sieger.

nur ein SommerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt