Ich war gerade dabei die Reste der Party, die vor wenigen Stunden noch im Gange war, aufzuräumen. Heute war mein 19. Geburtstag und ich hatte ein paar Freunde eingeladen, um mit ihnen in meinen Geburtstag reinzufeiern.
Die Nacht war mit Trinkspielen, tanzen zu unserer Lieblingsmusik, viel Gelächter, einer ganzen Menge Spaß und verdammt schönen Erinnerungen gefüllt und meine Kopfschmerzen würden mich wahrscheinlich noch lange an diese Nacht erinnern.
Alex, Nico, Jacob und Nathan hatten mich um Punkt 12 Uhr nachts angerufen, um mir zu gratulieren und Happy Birthday vorzusingen - es war mehr schief als schön, aber genau das passte zu ihnen. Ich hatte mich wahnsinnig über ihren Anruf gefreut, auch wenn mein Herz ein wenig geschmerzt hatte, denn ich hätte die vier Chaoten nur zu gerne hier gehabt.
Die Jungs hatten außerdem ihr damaliges Versprechen gehalten und in den restlichen Tage, die sie in Italien verbracht hatten, Bilder in unsere Gruppe geschickt. Das Ganze wurde dann sogar auch in Deutschland weitergeführt.
In den letzten Monaten hatten Alex und ich es immer mal wieder hinbekommen, uns zu treffen, mal alleine und mal mit Liv und den Jungs, aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es einfach war.
Es zerriss mir beinahe jedes Mal aufs Neue mein Herz, ihn gehen zu lassen und ich zählte beinahe die Tage, bis ich ihn wiedersehen würde.
Aber ich wusste auch, dass wenn wir das alles schaffen würden, alles andere ein Kinderspiel sein würde und diese Erkenntnis ließ mich irgendwie durchhalten.
Es war nicht so, dass ich Alex ununterbrochen bei mir haben wollte, ich hatte meine Freunde, die mir Gesellschaft leisteten und einen Job, in den ich mich stürzte, aber es wäre schon gewesen, nach Hause zu kommen und zu sehen, wie er auf meiner Couch saß und auf mich wartete.
Ich beneidete sogar Liv und Nathan darum, dass es bei ihnen immer so einfach aussah, aber ich wusste, dass es für Liv genauso schwer war, wie für mich.
Keiner von uns beiden hatte damit gerechnet, dass ein einfacher Urlaub unser Leben so sehr auf den Kopf stellen würde und deshalb war es schwer, wieder nach Hause zu kommen und zu versuchen, unser Leben genau so weiterzuführen, wie es vor dem Urlaub war.
Als es plötzlich an meiner Tür klingelte, stellte ich seufzend den Eimer Wasser ab und lief zu meiner Haustür. Bevor ich sie jedoch öffnete, fuhr ich mir ein paar Mal durch meine zerzausten, blonden Haare, um sie ein wenig zu richten.
Ich war nun schon seit gut einer Stunde damit beschäftigt, meine Wohnung wieder wie meine Wohnung aussehen zu lassen, und ich wusste, dass ich genau danach aussah.
Mein Herz blieb augenblicklich stehen, als ich erkannte, wer vor meiner Tür stand und beinahe hätte ich vor Freude geschrien. Ich wusste nicht, womit oder mit wem ich gerechnet hatte, aber mit ihm ganz sicher nicht.
"Happy Birthday, Claire", sagte Alex lächelnd und hob seine Hände ein wenig, um mir den Strauß roter Rosen und den bunten Ballon, auf dem eine große 19 abgebildet war, zu präsentieren.
Das Lächeln, das sich auf meinen Lippen breit gemacht hatte, wurde mit jeder Sekunde größer. "Ich kann nicht glauben, dass du wirklich hier bist", meinte ich immer noch sprachlos und sprang Alex förmlich in seine Arme.
Er fing an zu lachen, als er versuchte, mich festzuhalten und ebenfalls zu umarmen, aber mit den Rosen und dem Ballon war das gar nicht so einfach. "Denkst du wirklich, ich würde nicht an deinem Geburtstag vorbeikommen?", lachte er.
Ich verzog meine Lippen zu einem Grinsen. "Vielleicht", entgegnete ich, nachdem ich mich vom ihm gelöst hatte. Meine Arme waren immer noch um seinen Nacken geschlungen, weshalb ich ihn noch ein Stückchen näher zu mir zog. "Ich habe dich vermisst."
Alex biss sich für wenige Sekunden auf seine Unterlippe und ich konnte nicht verhindern, dass mein Blick zu seinen weichen, rosa Lippen wanderte. Dass wir immer noch im Türrahmen standen, interessierte uns nicht wirklich. "Ich hab' dich auch vermisst, Claire", erwiderte er und drückte mir einen Kuss auf meine Lippen.
Es war zwar noch nicht so lange her, dass ich Alex das letzte Mal geküsst hatte, aber in diesem Moment fühlte es sich so an, als wäre es bereits eine Ewigkeit her.
Ich presste meine Lippen stärker gegen seine, während meine Hände ihren Weg in seine braunen Locken fanden. Alex' Hände verstärkten ihren Griff um meine Taille und ein Lächeln schlich sich unwillkürlich auf sein Gesicht.
"Ich werde dich nie wieder gehen lassen", flüsterte Alex atemlos gegen meine Lippen und mein Herz fing an, schneller in meiner Brust zu schlagen. Ich war mir sogar sicher, dass Alex meinen Herzschlag spüren konnte, so nah wie wir standen.
Überrascht löste ich mich ein wenig von ihm, um ihn ansehen zu können. "Was heißt das?", fragte ich und ließ meine Hand zu seiner Wange wandern, um mit meinem Daumen vorsichtig über seinen Wangenknochen streichen zu können.
Das attraktive schiefe Grinsen hatte wieder auf seinen Lippen Platz genommen. "Du weißt, dass das für mich schon immer mehr als eine Sommerromanze war, richtig?", fragte er und ich zog irritiert meine Augenbrauen in die Höhe.
"Für mich auch, Alex", meinte ich und lächelte. "Worauf willst du hinaus?"
Alex drückte seine Lippen erneut auf meine, dieses Mal aber nur für wenige Sekunden. "Lass uns das drinnen besprechen", schlug er vor und ich nickte zustimmend.
Während ich die Rosen in eine Vase stellte, schlang Alex seine Arme von hinten um meine Hüpfte, um mich gegen seine Brust zu ziehen. "Vielen Dank übrigens, die Rosen sind wirklich schön", sagte ich und lehnte mich gegen ihn.
"Gern geschehen", gab er zurück und platzierte ein paar leichte Küsse auf meiner Wange, weshalb sich erneut ein Lächeln auf meine Lippen schlich.
"Ich wünschte, es wäre immer so", murmelte ich verträumt und legte meine Hände über seine.
Alex lehnte seinen Kopf vorsichtig gegen meinen und seufzte leise. "Ich auch, Claire, ich auch." Er drehte mich in seinen Armen um, sodass ich ihm wieder in seine warmen braunen Augen sehen konnte.
Ich machte einen winzigen Schritt auf ihn zu und schlang meine Arme erneut um seinen Nacken, während seine Hände sich um meine Taille schlangen und dann auf meinem Rücken Platz nahmen. Wir waren so nah, dass ich seinen Herzschlag und warmen Atem spüren konnte.
"Ich liebe dich, Claire", meinte Alex plötzlich und sein Blick bohrte sich in meinen. Wenn er mich nicht festgehalten hätte, wäre ich wahrscheinlich umgefallen und wenn mein Herz nicht schon so schnell geschlagen hätte, dann hätte es jetzt einen ordentlichen Zahn zugenommen.
Meine Mundwinkel hoben sich von ganz alleine an, sodass sich ein riesengroßes Lächeln auf meinem Gesicht ausbreitete. "Ich liebe dich auch, Alex", gab ich zurück und fühlte mich sofort unglaublich frei, diese Worte endlich ausgesprochen zu haben.
Eine von Alex' Händen legte sich auf meine Wange und nur wenige Sekunden später waren unsere Lippen wieder miteinander vereint und dieser Kuss fühlte sich wirklich so an, als wäre er voller Liebe und Leidenschaft und Glück.
Und vielleicht war er das auch, denn schließlich waren wir unfassbar ineinander verliebt und unglaublich glücklich miteinander.
Das zwischen Alex und mir war von Anfang an nicht nur eine Sommerromanze gewesen, das mit uns war eine Liebe für alle Jahreszeiten.
the end
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nur ein Sommer
Romancealter titel - summer love Der Sommer, der alles veränderte. Claire und Alex © sxbrx4 2018