Tag 7 - 3

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Direkt nachdem ich die letzten Sachen in meinem Koffer verstaut und diesen zugemacht hatte, warf ich Liv einen schmollenden Blick zu. "Ich will noch nicht gehen."

Liv fing an zu lachen und ließ sich ein letztes Mal auf das große Bett fallen. "Ich wusste, dass du das sagen wirst", meinte sie.

Ich lehnte meinen Kopf nach hinten gegen das Bett. "Warum hast du mich nicht dazu überredet, mehr als eine Woche zu buchen."

"Das hab ich!", rief sie und setzte sich auf, damit ich ihren ist das dein Ernst - Blick sehen konnte.  "Aber du meintest ja, dass eine Woche reichen würde."

Augenblicklich musste ich grinsen. "Okay, du hast gewonnen."

Liv grinste ebenfalls. "Sag die drei magischen Worte", forderte sie mich auf.

Ich legte mich neben Liv auf das Bett. "Du hattest recht", sagte ich, genauso, wie sie es verlangt hatte.

"Ich habe immer recht", gab sie selbstsicher zurück und stupste mich mit ihrem Ellenbogen an.

"Nicht immer", protestierte ich und lachte.

Liv gab ein paar unverständliche Worte von sich, ehe sie sich wieder hinlegte und wir gemeinsam die Decke anstarrten.

"Glaubst du, das wird funktionieren?", wechselte ich plötzlich das Thema und biss mir nervös auf meine Unterlippe.

Liv verstand sofort, was ich meinte. "Wenn andere das schaffen, schaffen wir das auch", entgegnete sie und zuckte mit ihren Schultern. "Außerdem bist du echt krass verknallt", fügte sie mit einem Grinsen hinzu.

Das Lächeln, das sich auf meine Lippen schlich, wollte nicht verschwinden, ganz egal, wie sehr ich versuchte, es zu unterdrücken. "Ja, irgendwie schon."

Die Jungs warteten vor unserem Hotel auf uns, damit sie uns, wie die Gentlemen, die sie nun einmal waren, zum Flughafen begleiten konnten. Dass sie dazu noch unsere Koffer nahmen, war nur ein netter Bonus.

Alex nahm wieder meine Hand in seine und selbst Liv und Nathan liefen Händchen haltend vor uns. Ich drückte Alex' Hand ein wenig, ehe ich unsere Hände hin und her schwang und er mir ein amüsiertes Grinsen zu warf.

Als wir am Flughafen ankamen, wäre ich am liebsten direkt wieder umgedreht und zurückgelaufen und die Atmosphäre, die sich über uns ausbreitete, ließ mich vermuten, dass es den anderen nicht anders ging.

Wir ließen uns auf ein paar Metallbänke nieder und verbrachten die letzten gemeinsamen Minuten damit, uns über irgendwelche unwichtigen Dinge zu unterhalten oder Witze zu machen.

Ich saß einfach nur da und beobachtete meine Freunde, während ich versuchte, mir alles und jeden ganz genau einzuprägen. Ich wollte diesen und all die anderen Momente in meinem Gedächtnis abspeichern, damit ich sie nie wieder vergaß.

Alex drückte meine Hand und zog somit meine Aufmerksamkeit auf sich. Seine Lippen waren zu einem kleinen Lächeln verzogen und seine braunen Augen starrten in meine. "Eine Sache muss ich noch erledigen, bevor ich dich gehen lasse", meinte er.

Ich zog irritiert meine Augenbrauen zusammen. "Und die wäre?", fragte ich neugierig und setzte mich ein wenig auf.

Sein Lächeln änderte sich in ein schiefes Grinsen und mein Herz fing automatisch an, schneller zu schlagen. "Bekomm' ich deine Nummer?"

Unwillkürlich verzogen sich meine Lippen zu einem riesigen Lächeln. "Ich dachte schon, du fragst nie", lachte ich und kramte mein Handy aus meiner Tasche.

Alex ließ meine Hand los und schlang stattdessen seinen Arm um meine Schultern, sodass er mich zu sich ziehen und einen Kuss auf meinen Haaren platzieren konnte.

Die anderen hatten unser Gespräch anscheinend mitbekommen, denn auf einmal lag ihre Aufmerksamkeit auf uns.

"Wir machen einfach eine Gruppe", warf Nico ein und klang dabei viel zu enthusiastisch, "und dann schicken wir jeden Tag Bilder von uns darein, damit ihr uns nicht allzu sehr vermisst."

Automatisch verzog ich mein Gesicht und auch Liv war von Nicos Vorschlag, vor allem dem Part mit den Bildern, nicht besonders begeistert.

Nathan neigte nachdenklich seinen Kopf schief. "Eigentlich ist das keine schlechte Idee. Schließlich sind wir eh noch ein paar Tage hier und dann können wir das mit euch teilen", meinte er schulterzuckend und zog nebenbei Liv näher zu sich.

"Und", mischte sich nun auch Jacob ein, "wir können euch ständig nerven." Er schenkte mir ein breites Grinsen.

Ich konnte es mir nicht verkneifen, meine Augen zu verdrehen. "Okay, abgemacht", stimmte ich schließlich zu und erwiderte das Grinsen der Jungs.

Der Moment sich zu verabschieden war schneller gekommen, als es mir lieb gewesen wäre und ich konnte förmlich spüren, wie mein Herz auseinander gerissen wurde.

Wir standen alle gemeinsam auf, während Liv und ich uns unsere Koffer schnappten und uns gegenüber von den Jungs hinstellten, der Check-In direkt hinter uns.

"Wir werden euch vermissen", fing Liv an und schenkte den Jungs ein Lächeln.

Nathan fuhr eine Hand durch seine braunen Locken. "Der Tag heute war ein schöner Abschluss, oder?", murmelte er und Liv nickte sofort. Es war das erste Mal, dass ich wirklich mitbekam, wie sehr der Abschied die beiden mitnahm.

Ich griff nach Livs Hand. "Ihr seid die Besten", fügte sie grinsend hinzu und ich konnte nicht anders, als zuzustimmen, denn diese vier Chaoten vor uns waren in den letzten sieben Tagen zu unglaublich guten Freunden geworden.

Als Tränen in meinen Augen aufstiegen, drückte Liv meine Hand. "Danke, dass ihr diesen Urlaub zu etwas Besonderem gemacht habt", lächelte ich.

Alex kam augenblicklich zu mir herübergelaufen, um mich in seine Arme zu ziehen und ich fing an zu lachen, als die anderen ebenfalls ihre Arme um uns schlangen, sodass jeder nun jeden umarmte.

"Wir müssen euch danken", flüsterte Alex in mein Ohr. "Wer hätte gedacht, dass so etwas passieren würde?" Ich konnte spüren, wie er leise lachte und mein Herz machte automatisch einen Freudensprung.

"Also ich wusste von Anfang an, dass dieser Urlaub nice werden würde", warf Nico ein und ich konnte mir genau vorstellen, wie Alex seine Augen verdrehte.

Nachdem wir uns aus unserer Gruppenumarmung befreit hatten, umarmten Liv und ich noch einmal jeden einzeln, um uns richtig von ihnen zu verabschieden.

Alex hielt mein Gesicht in seinen Händen und lächelte auf mich herab, während ich zu ihm herauf sah und sein Lächeln erwiderte. "Wir kriegen das hin, Claire", flüsterte er und ich nickte.

Ich stellte mich auf meine Zehenspitzen und schlang meine Arme um seine Hüfte, ehe ich meine Lippen gegen seine presste. Ich versuchte, so viel Gefühl in diesen Kuss zu stecken, wie es nur möglich war, denn ich wusste nicht, wann ich das nächste Mal die Chance bekommen würde, seine Lippen auf meinen zu spüren.

Als Alex mir einen letzten sanften Kuss auf meine Lippen gedrückt hatte, lehnte er seine Stirn gegen meine und starrte mir in meine Augen und für diese paar Sekunden vergaß ich, wo wir waren, wer uns gerade zusah und was in der nächsten Zeit alles auf uns zukommen würde.

In diesen paar Sekunden gab es nur Alex und mich.

Nicht einmal zehn Minuten, nachdem wir uns von den Jungs verabschiedet hatten und zum Gate gelaufen waren, bekamen Liv und ich gleichzeitig eine Nachricht.

Du wurdest zu der Gruppe "Italy squad" hinzugefügt.

Nico: Ich vermisse euch jetzt schon. Wann treffen wir uns in Deutschland?

nur ein SommerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt