Tag 4 - 2

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Nachdem Alex wieder zurück zu den anderen gegangen war, war ich zurück zum Strand geschwommen und hatte mich auf mein Handtuch gelegt. Die Jungs hatten ihre, kurz bevor wir ins Wasser gegangen waren, dazu gelegt.

Gedankenverloren blätterte ich durch mein Buch und warf immer mal wieder einen Blick zu den anderen, die anscheinend viel Spaß zusammen hatten.

Nico hatte vor ein paar Minuten mein Fehlen bemerkt, war zu mir gekommen und hatte gefragt, was los sei, doch ich hatte mit der Ausrede abgewunken, dass ich leichte Kopfschmerzen hätte.

Er hatte zwar nicht so überzeugt ausgesehen, aber er hatte die Antwort akzeptiert und war, nachdem ich ihm hundertmal versichert hatte, dass es okay war, zurück ins Wasser gegangen.

Ich fühlte mich, wie ein Stimmungskiller und eine Spaßbremse und das war ich wahrscheinlich auch, aber ich wollte Alex vorerst aus dem Weg gehen. Wenigstens so lange, bis ich herausgefunden hatte, wieso ich meinen Mund nicht aufbekommen und ihn abgewiesen hatte.

Normalerweise wäre ich ihm nämlich um den Hals gefallen oder hätte ihm eine peinliche Liebeserklärung gemacht.

Okay, nein, hätte ich nicht. Aber ich hätte wenigstens etwas gesagt.

Irgendwann verloren die fünf dann den Spaß daran, den Ball immer hin und herzuwerfen und kamen zurück.

"Was liest du da, Zwerg?", fragte Nico und ließ sich auf sein Handtuch neben mir fallen.

Die anderen waren in ein Gespräch untereinander vertieft, nur Alex schien ebenfalls etwas abwesend zu sein. Trotz, dass ich ihm ununterbrochen mit meinem Blick folgte, sah er kein einziges Mal zu mir.

Mein Herz schmerzte und nur widerwillig wandte ich meinen Blick ab und drehte mich zu Nico, da er immer noch auf eine Antwort wartete. "Ein Buch, das Liv mir zum Geburtstag geschenkt hat", murmelte ich und hielt das Buch hoch, damit er das Cover sehen konnte.

Nico neigte den Kopf schief und musterte einige Sekunden lang mein Gesicht. "Was ist los, Claire? Irgendwas hast du doch auf dem Herzen."

Ich seufzte, ehe ich kaum merklich den Kopf schüttelte. "Ich will nicht drüber reden", gab ich flüsternd zurück.

"Möchtest du wenigstens eine Umarmung?", fragte er vorsichtig und lächelte mich an.

Augenblicklich schlich sich auch auf meine Lippen ein kleines Lächeln. "Gerne, eine Umarmung könnte ich jetzt wirklich gut gebrauchen."

Binnen Sekunden hatte er seine muskulösen Arme um mich geschlungen und mich zu sich gezogen. Ich seufzte erneut, dieses Mal aber vor Erleichterung, und schmiegte mich an ihn.

"Danke", flüsterte ich und lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter.

Ich spürte, wie Nico anfing zu lächeln. "Das ist selbstverständlich, Zwerg", gab er zurück und fing an, mir über meine Haare und meinen Rücken zu streichen.

Als wir uns ein paar Minuten später wieder lösten, fühlte ich mich schon ein wenig besser. "Den Spitznamen mag ich übrigens immer noch nicht", grinste ich.

Er lachte. "Du wirst dich dran gewöhnen. Und ich mag den Namen", er stupste mich mit seinen Ellenbogen an, bevor er sich auf sein Handtuch legte.

Damit war das Gespräch beendet und ich widmete mich nun mit etwas mehr Motivation meinem Buch.

Doch auch, wenn mich das Buch etwas aufmunterte und ablenkte und Nico mir immer mal wieder ein Lächeln ins Gesicht zauberte, wurde das alles zunichtegemacht, als ich einen kurzen Blick zu Alex warf.

Dieser lag neben Jacob auf seinem Handtuch und starrte in den blauen, wolkenlosen Himmel, doch anders, als sonst, wenn er tagträumte, wirkte er enttäuscht und irgendwie erschöpft. So, als würde er lieber von hier verschwinden.

nur ein SommerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt