* Sophia *
Natürlich blieb ich nicht in meinem Zimmer, keinesfalls würde ich den Wettbewerb verpassen. Wenn ich schon einmal vor Ort war, würde ich ihn unterstützen, wo ich konnte. Davon würde mich auch ein bisschen Husten nicht abhalten. Also zog ich mir schnell warme Sachen über und lief los. Ein Taxi rief ich nicht, denn sonst wäre ich zu früh da und Danny würde mich wieder zurück ins Hotel schicken, sobald er mich entdeckte.
Ich genoss die kühle Luft und die Schneeflocken, die vereinzelt zu Boden glitten. Als ich an der Schanze ankam, mischte ich mich unter die Fans, damit mein Freund mich nicht entdeckte. Ich hörte öfter meinen Namen auf Sprachen, die ich nicht verstand. Wahrscheinlich war es ein Gemurmel, ob es sich wirklich um mich, die Freundin von Tande, handelte.
Aber keiner sprach mich direkt an. Zum Glück. Danny hatte Celina bei mir lassen wollen, doch ich hatte geschworen mich nicht aus dem Bett zu bewegen damit Celi die Jungs anfeuern konnte. Dennoch würde ich mich nicht zu Celina stellen, denn sonst würde Daniel mich sofort entdecken.Als Daniel mit seinem Probedurchgang dran war, zog sich mein Magen wie jedes Mal etwas zusammen. Er machte wieder einen Topsprung und wirkte ziemlich nervös. Gerne hätte ich ihn jetzt umarmt, doch es würde ihn aus dem Konzept bringen. Ich wusste, dass er sich um mich sorgte, denn es stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er war nicht bei der Sache. Als sein erster Sprung vorbei war, bahnte ich mir langsam einen Weg durch die Menge, um an den Schanzenauslauf zu kommen. Ein Mädchen sprach mich an und ich machte ein Foto mit ihr. Es war etwas seltsam, aber sie hatte mich so lieb darum gebeten, dass ich nicht 'nein' sagten konnte. Ich suchte in meiner Tasche nach dem VIP-Pass, aber wo hatte ich diesen nur hingelegt?
"Ohne Pass, kein Durchgang.", sagte der Securitymann und ich seufzte.
"Hören Sie zu, ich bin die Freundin von Danie..", begann ich daraufhin auf Englisch und er lachte und tippte sich gegen die Stirn. Genervt verdrehte ich die Augen als Halvor gerade Richtung Ausgang lief."Halvor!", schrie ich und er drehte sich in alle Richtungen um, bis er erkannte, wer ihn gerufen hatte. Er lachte kurz und schüttelte den Kopf, ehe zu uns sprintete. Der belustigte Ausdruck des Securitymannes verschwand als Halvor mich umarmte.
"Daniel wird dich umbringen", lachte er und erklärte dem Typen, dass er mich reinlassen konnte. Ich bedankte mich bei Halvor und stellte mich zu Celina, welche mich kopfschüttelnd betrachtete. "Ich habe es geahnt.", sagte sie lediglich.
Momentan lag Danny noch in Führung und stand in der Leaderbox, weshalb er mich nicht sehen konnte. Erst als ihn Stoch überholte, kam er aus der Leaderbox und schlenderte an mir vorbei."Ey, Tande!", rief ich und Halvor neben ihm begann zu lachen. Danny drehte sich um und lächelte mich an, ehe er auf mich zukam und seine Arme um meinen Hals legte. Er setzte eine strenge Miene auf, doch musste selbst dabei lachen. In diesem Moment hatte ich den alten Daniel vor mir, so wie er immer gewesen war. "Sollest du nicht im Bett liegen?", fragte er und ich zuckte mit den Schultern "Vielleicht. ", antwortete ich während ich ebenfalls meine Arme um ihn legte.
"Ich muss dir wohl einen Babysitter besorgen", seufzte er ironisch und ich tippte ihm gegen die Stirn. Dann drückte er mir einen Kuss auf die Stirn. Ich hatte schon befürchtet, dass er sich ärgern würde, was Gott sei Dank nicht der Fall war. Ehe wir weiter reden konnten, musste Danny zur Siegerehrung. Er war sehr zufrieden mit seinem dritten Gesamtplatz, doch ich wusste, dass er mehr erreichen wollte, weil es von ihm erwartet wurde. Und wäre er heute nicht mit den Gedanken bei mir gewesen, wäre er sicher noch besser gesprungen.Halvor legte seinen Arm um mich und zog mir die Mütze über das Gesicht. Die Siegerehrung zog sich ziemlich lange, da es wieder eine größere Gesamtwertung war. Langsam bekam ich Kopfschmerzen, auch wenn ich mich mit Danny freute. Doch der dazugehörige Lärm machte es unerträglich, weshalb ich Halvor sagte, was er Daniel ausrichten sollte.
"Soll ich mitkommen?", fragte er fürsorglich, aber ich schüttelte den Kopf, denn ich würde nicht weit gehen. Ich verließ die Schanze mit einem Tee. Durch die Teamjacke des norwegischen Teams, fiel ich natürlich auf und bemerkte einiges Getuschel. Aus diesem Grund lief ich eine kleine schmale Straße hinauf, ehe ich sie wieder hinunter lief. Mir war unglaublich heiß und kalt zu gleich und die Hustenanfälle kratzten im Hals. Langsam machte ich mich auf den Weg zurück und ließ mich zusammen mit Celina und Johann auf eine der Bänke im Zelt nieder. Nach einer Stunde kam Daniel mit seinen Sachen angejoggt und musterte mich besorgt.
"Wie geht's dir?", fragte er sofort, weshalb ich lächeln musste.
"Nur bisschen Kopfschmerzen.", antwortete ich.
"Entschuldige, ich konnte nicht eher weg. ", stöhnte er.
"Alles gut, Danny.", beruhigte ich ihn und er legte seinen Arm um mich.
Ich erkannte ein Presseteam auf uns zukommen und dahinter einige Fans.
Danny verdrehte die Augen, löste sich von mir und beantworte einige Fragen, ehe wir zum Hotel fuhren.Ich fühlte mich etwas unwohl und als Daniel feststellte, dass ich Fieber hatte, fragte er sofort, ob wir noch eine Nacht im Hotel bleiben sollten, anstatt nach Hause zu fahren. Das kam überhaupt nicht in Frage. Zusammen mit den anderen fuhren wir zum Flughafen, an dem wir auch noch einige Springer der anderen Teams trafen. Zusammen mit dem japanischen und slowenischen Team warteten wir auf unseren Flug. Das norwegische Team war beliebt und umgänglich, sodass sich sofort Gespräche entwickelten. Nur die Slowenen hielten sich zurück, so wie sie es immer taten. Wir mussten erst nach Berlin fliegen und von dort nach Oslo, um danach mit dem Zug nach Hause zu gelangen.
"Ey, ne jetzt hat dieser beschissene Flieger auch noch Verspätung ", fluchte Halvor und ich bemerkte wie Danny sich anspannte. Wir setzten uns also auf irgendwelche Sitzgelegenheiten im Wartebereich. "Möchtest du was trinken oder essen?", flüsterte er als wir eine Weile saßen und ich an ihm lehnte.
"Willst du etwas essen oder trinken?", fragte ich zurück und er lachte leise.
"Eigentlich schon, aber ich könnte auch sitzen bleiben. ", schmunzelte er und ich rutschte zur Seite, sodass er sich aufrappelte.
"Ein Tee oder sowas wär' cool.", bat ich und er nickte. Ich wollte ebenfalls mitkommen, doch als ich aufstand drehte sich alles, weshalb sich Halvor neben mich setzte und auf mich aufpasste. Mit einem Tablett kam Danny zurück und lieferte Kaffee, Cola und Tee. Dann löste er Halvor von seinem Platz ab und dieser versuchte gute Stimmung zu machen."Ey und da stand Sophia und diskutiert mit Paul, dem Scurityguard und ich Held war im richtigen Moment da um ihr zur Hilfe zur eilen.", begann er theatralisch und ich schüttelte den Kopf.
"Nachdem er sich erstmal in alle Richtungen gedreht hat, um zu sehen, wer ihn wo ruft.", warf ich lachend ein.Wir überlegten hin und her ob wir ein Hotelzimmer in Berlin buchen sollten, entschieden uns aber dagegen. Denn alle wollten einfach nach Hause.
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Soul of scars •• [Daniel Andre Tande]
Fanfiction"Danny, du...tust mir weh." brachte sie erschrocken heraus und sofort ließ er ihr Handgelenk los. Ihre gläsernen Augen und das schmerzverzerrte Gesicht, bewies ihm, dass es wirklich passiert war. Geschockt fuhr er sich durch das Haar und wandte den...