#Kapitel 5

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Jasper-

Ich fühlte mich wie ein Feigling als ich hinter der Tür stand. Cassie war in die Küche gerannt um Mom zu retten obwohl das eigentlich meine Aufgabe gewesen wäre. Ich schämte mich für meine Furcht und als das Monster in die Küche ging, blieb mein Herz buchstäblich stehen. Ich würde mir nie verzeihen können, wenn irgendjemand Cassie etwas antat. Wie ein Besessener rannte ich in die Küche hinein, um das Monster aufzuhalten. Ich hatte keinen Plan und auch nichts um es von meiner kleinen Schwester abzuhalten.

Mit schlitternden Schuhen kam ich zum Stehen und sah meine Schwester, die mit einem Besen das Monster verdreschte und zwar wortwörtlich verdreschte. Ich hatte sie noch nie so wütend gesehen. Verdutzt trafen sich die Blicke von mir und dem Monster, das irgendwie auch nicht begreifen konnte, dass es von einer Sechsjährigen zum Narren gehalten wurde. Der Blick von der Überraschtheit wechselte in einer Sekunde zu rasender Wut und ich konnte erkennen, dass das Monster wieder im Killermodus war. Eine gnadenlose Maschine, die Cassie mit ihren Krallen zerreißen würde. Ich packte Cassie und zog sie zurück. Sie strampelte, aber ich war zum Glück stärker wie sind. Einen Moment später und sie wäre an Ort und Stelle aufgespießt worden.

Blass im Gesicht ließ ich sie los. Wir sahen zu dem Monster dessen Krallen im Pakettboden steckten. Die Kralle hatte sich tief hinein gebohrt und ich staunte nicht schlecht als ich sah, dass die gesamten Hauer in dem Boden steckten. Tief genug, dass das Monster nicht mehr raus kam.

Cassie zog das große Messer heraus, dass sie wohl irgendwo versteckt hatte und wollte damit auf das Monster zu laufen. Ich hielt sie zurück und nahm ihr das Messer ab, denn auf keinen Fall würde ich es zulassen, dass sie dem Monster näher kam. Nur widerwillig gab sie mir das Messer.

»Aber wehe du lässt es fallen!«
»Keine Sorge!«
Ich nahm es in die Hand und starrte in die Augen des Monsters, dass wie wild versuchte seine Krallen aus dem Boden zu ziehen. Ich wartete nicht darauf bis es sein Ziel erreicht hatte, sondern rammte ihm das Messer in die Kehle. Es steckte nicht tief, also nahm ich meine gesamte Kraft zusammen und das Messer rutschte weiter. Das Monster heulte auf und ich konnte den Schmerz in seinen Augen sehen. Es starrte mich an und die gelblichen Augen begannen aufzuleuchten. Sie wurden immer rötlicher....

Blut rann aus der Wunde heraus, aber das Wesen beachtete es nicht weiter. Es starrte mich nur hasserfüllt an und ich wusste aus irgendwelchen Gründen, dass es ein Versprechen war, dass es zurückkehren würde.

Seine Krallen verschwanden und wurden zu Nebel. Als ich im nächsten Moment zu dem Monster sah, war es fast unsichtbar. Cassie schnappte sich den Besen und schlug damit auf das Monster.

»Verschwinde du Scheißding.«

Sekunden später war es tatsächlich verschwunden, dann hörte ich Mom die Treppe heruntergehen.

»Cassie du sagst nie wieder zu irgendwas: Scheißding.«

»Tschuldigung Mom«, rief Cassie und warf den Besen auf den Boden. Der Besen sah ziemlich ramponiert aus und sah aus als würde er gleich in zwei Teile zerbrechen. Tiefe Kratzspuren waren darauf und er wirkte irgendwie kürzer. So um einen halben Meter kürzer. Ich fragte mich wo der Rest war...

Fragend sag ich Cassie an.
»Was sagen wir Mom?«
»Nichts. Außer das etwas den Besen gefressen hat.« Sie zuckte mit den Achseln. »Ein Monster wird sie uns eh nicht glauben.« Cassie sah sich die Küche an, die einem Schlachtfeld glich, da überall diese tiefen Kratzer im Boden waren und Teller und Töpfe in einem wilden Durcheinander herum lagen.

Sufzend räumte ich den Besen an seinen alten Platz, damit wenigstens etwas in dem Raum normal aussah.

Mom betrat hinter uns die Küche und die erste Reaktion von ihr war ein Schrei, der gar nicht mehr endete.

»Cassie! Jasper! Was habt ihr angestellt!«

»Ein Monster hat die Krallenspuren verursacht und wir waren darauf aus nicht getötet zu werden«, antwortete ich und zuckte mit der Schulter. »Tut mir Leid.«

Sie sah mich grimmig an. »Jasper du hast vier Wochen Hausarrest! Und wenn noch so eine Antwort kommt, dann werden daraus 6 Wochen!«

»Super. Cassie rede du mit ihr. Ich gehe in die Schule.«

Ich sah auf meine Uhr und sah dass ich noch 12 Minuten hatte, um pünktlich zu erscheinen.

»Ich sollte dann mal los sonst komm ich zu spät! Cassie du musst auch xur Schule! Mom ich helf dir später das Chaos zu beseitigen...«

Meine Mom zeigte nur mit dem Finger zur Tür und ich zuckte mit den Schultern. Tolle Unterhaltung...

Warum war ich heute noch mal aufgestanden?

~761 Wörter

Hoffe ihr fandet das Kapitel aus Jasper Sicht ganz gut. Wollte ihn nicht ganz als Feigling da stehen lassen😁
Wie fandet ihr die Reaktion von seiner Mom? Wie hättet ihr reagiert? Schlimmer oder gelassen? 😂

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