8. 18 uhr...

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Als die Uhr auf 17:30 fiel erschrack ich. Es war nicht so geil, wenn man auf der selben Straße wie die Stadtkirche wohnte. Man könnte es als ziemlich stressig bezeichnen was auch so war...

Langsam setzte ich mich auf. Ja... ich hatte die ganze Zeit auf meinem Bett gelegen und Nachgedacht. Nachgedacht über kostas und mich. Wenn ich dieses Feuer war, dieses Feuer wonach er sich immer gesehnt hatte sollte ich zu ihm. Anderseits hatte er geschrieben, dass ihn dieses Feuer kaputt und verrückt machte.
Aber warum wollte er dann das ich zu ihm kam? Wieder an der selben Stelle im Wald, wie gestern schon. Hatte er keine Angst? Angst das ich ihn weiter zerstörte?

Etwas müde zog ich mir die Schuhe an und verschwand im Badezimmer.
"Oh Gott..." ich erstarrte, als ich vor dem Spiegel stehen blieb. Meine Haare waren eine einzige Katastrophe! So kann ich niemals zu ihm gehen!
Etwas panisch und unter Zeitdruck versuchte ich meine Haare noch unter Kontrolle zu kriegen und ließ einen verzweifelten Schrei aus, als es nach fünf minuten immernoch nicht klappte.
"Ach Scheiß drauf" murmelte ich zu mir selber und rannte förmlich die Stufen herunter.

Genau in diesem Moment, war ich mehr als froh darüber vorhin etwas gegessen zu haben. 
Schneller als je zuvor zog ich mir Jacke und Schal an und ging aus der Tür, dabei bedacht nicht den Schlüssel zu vergessen, sonnst hätte ich ein Problem. Meine Eltern waren wieder in dem kleinen geschäft und da noch hinzugehen, nein danke!

Schnell und mit Blick auf der Uhr, welche 17:50 anzeigte lief ich die Straße entlang. Sah die großen, vom Schnee bedeckten Bäume und so dicht der Wald auch war, eines war mir bewusst:
Mitten in diesen riesigen Labyrinth war der Junge den ich von Anfang an wollte.

Ich zerquetschte fast schon meine eigene Hand so nervös war ich und so näher ich dem Eingang kam umso größeres verlangen hatte ich.
Wie konnte ich mich all die Jahre dagegen wehren? Dabei hatte ich es doch unterbewusst schon so lange gewusst. So fucking lange und ich habe ihn warten lassen!

Schneller als ich bemerkte kam ich schon an den ersten Bäumen vorbei und ich verschnellerte meine Schritte. Meine Atmung wurde unregelmäßig und meine Lunge brannte. Es war als würde ich in wenigen Minuten sterben und vielleicht tat ich das sogar wenn ich ihn nicht gleich 'mein' nennen konnte.

Möglicherweise würde dann diese Flamme für immer erlöschen...

Warum kannst du nicht einfach bei mir auftauchen und deine Lippen auf meine legen?
Mich fest an dich ziehen und sagen das du mich auch so liebst wie ich dich?!

Wieder die Sätze aus Kostas Buch. Immer und immer wieder erschienen sie. Es hörte sich für andere unmöglich an auf einmal so verrückt nach jemanden zu sein, aber wenn man etwas zu lange unterdrückt hatte kam es mit doppelter Kraft zurück.
Hätte ich dieses Buch niemals aufgeschlagen wäre ich immernoch verschlossen in mir selbst.

Es fing wieder leicht an zu schneien und ich fing an zu rennen. Mein Ziel vor Augen. Die Haselnussbraunen Augen, das Blonde fast schon goldene Haar und diese weichen Lippen.

Erneut kam ich an dem riesigen Baum vorbei. Erinnerungen strichen vorbei und ließen mich für kurze zeit Lächeln. Sie hatten mir eine Chance gegeben, wäre nur Kostas von Anfang an bei uns gewesen...
Alex und Franzi hatten mir alles ermöglicht. Jetzt musste ich das gleiche für ihn machen...

Ich rannte weiter. Sprang über einzelne Äste und Steine, auf dem Weg zu IHM!

Und da... wieder auf der Bank wie gestern, doch diesesmal schaute er nach oben. Suchte den Himmel ab, doch wonach wusste ich nicht...

"KOSTAS!" Schrie ich so laut wie ich konnte und er blickte in meine Richtung.
Wie von der Tarantel gestochen rannte ich los...

•Kostory• Frozen HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt