4. Schneeflocke

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Eine Peinliche Stille hatte sich gebildet und bis auf den leuchtenden Vollmond war alles dunkel. Der Schnee war nicht so stark und nur einzelne Flocken fielen vom Himmel. Noch immer schaute Kostas mich nicht an. Leicht lächelnd beugte ich mich zu ihm und stupste mit meinem Finger seine Nase an. Sofort zuckte Kostas zurück. "I-ist alles in Ordnung?", Kostas schaute mich leicht überrascht an, als auch er wieder lächelte. "Ja... Sorry. War in Gedanken", nickend schluckte ich und mein Blick gilt wieder dem fast schon schwarzen Nachthimmel. Eine Schneeflocke welche meine Nasenspitze berührte ließ mich wieder zu Sinnen kommen.

"Du erinnerst mich an sie...", sagte ich und deutete auf die Schneeflocken. "Wie bitte?" Er schaute mich verwirrt und ungenau an. Wusste er wirklich nicht was ich meinte oder wollte er es nicht wissen?
"Die Schneeflocken. Ich finde du bist so wie eine von ihnen" mein Blick ging zu Kostas welcher mir misstrauisch, aber doch neugierig zuhörte.
Ich atmete laut aus und sprach weiter. Ließ dabei Kostas nicht aus den Augen: "Ja... du bist so wunderschön und einzigartig, aber sobald ich dich berühren will, dir näher kommen möchte verschwindest du. Lässt mich einfach nicht zu dir."
Kostas erstarrte und schaute weg. Seine Hände bildeten sich zu Fäusten und sein Körper versteifte sich. Ich hatte schon Angst das er mir eine knallen würde.

"lass dich nicht täuschen Marik. Ich bin nichts besonderes!" Seine Stimme zischte und war wieder Eiskalt. Nicht mehr so warm und vertrauenswürdig wie vorhin. Doch. Er war definitiv was besonderes und das würde er immer bleiben. Für mich...

"Doch... Ich weiß das. Du bist mehr, als das, was du von dir preisgibst" vorsichtig rutschte ich näher an ihn und legte eine Hand auf seine Schulter, doch Kostas stand direkt auf. "Fass mich nicht an!" Meine Hand schreckte zurück. Was war los mit ihm? Dieser Hass in der Stimme und in den Augen hatte ich so nie bei ihm erlebt. "Was ist los mit dir? So kenn ich dich nicht..." Wie er, stand ich nun auch auf und stand ihm nun direkt gegenüber. Kostas war wie schon immer ein paar Zentimeter größer als ich. Genau das ließ mich immer ein wenig Respekt vor ihm haben. Nicht, dass ich sie sonnst nicht hätte, aber Kostas war viel zu süß und unschuldig als das er jemanden was antun könnte.  

"Tu nicht so als würdest du mich kennen. Das tut keiner!", fauchte er mich an und ging einen Schritt zurück. Wieder ging ich einen Schritt auf ihn zu und so wiederholte es sich immer und immer wieder. "Woher willst du wissen, dass ich dich nicht kenne?" "Weil ich es weiß! Keiner kennt mich!" "Das ist kein Argument!" Kostas schien unsicher und schaute sich immer wieder um. Es war als würde er Angst von etwas bekommen und nun ging ich schnell auf ihn zu.

"Hör auf! Lass mich doch in Ruhe!", sagte er leise und immer schneller gingen seine Schritte nach hinten. Plötzlich blieb er stehen. Sein Blick wurde panisch. Er war gute zwei Meter von mir entfernt und war wie erstarrt.
"W-was ist los?"

Knack

Ich schaute zu Kostas auf den Boden und riss meine Augen auf als ich die weißen Risse sah. Wir standen auf dem See und wenn wir nicht aufpassten, würde Kostas in den See fallen. Ohne groß zu zögern hielt ich ihm meine ausgestreckte Hand hin. Kostas jedoch schüttelte nur mit dem Kopf. Wie sturr konnte er nur sein?! Er würde lieber im Eiswasser erfrieren als mir seine Hand zu geben. Er war echt unmöglich...

"Jetzt sei nicht so sturr Kostas! Ich will dir helfen also gib mir deine Hand!" Sagte ich ruhig, doch Kostas schüttelte den Kopf. Dabei verlagerte er wohl unbewusst sein Gewicht.

Knack

Das Eis würde gleich brechen... Ich schluckte und auch Panik mischte sich in seinen Augen mit bei. "Du gibt mir jetzt ganz vorsichtig deine Hand... dann zieh ich dich zu mir okay?" Kostas schien mit sich selbst zu ringen und schloss für kurze Zeit seine Augen. Ich sah wie er tief durchatmete und leicht nickend seine Augen öffnete.

"Nagut... aber nur ein mal.", hauchte er und griff nach meiner Hand. Diese war so eiskalt, jedoch war es keine unangenehme Kälte...
Ohne zu zögern zog ich an seiner Hand, jedoch brach das Eis unter ihm. Ich erschrak. "KOSTAS!" Schrie ich als er in das Eiswasser fiel und ruckartig ließ er meine Hand los. Er war definitiv verrückt!

Schnell schaute ich mich um, ehe ich mich bis auf die Boxer auszog und ihm hinterher sprang. Klar war es Lebensmüde und mir war bewusst das er oder sogar ich das nicht überleben würde, aber ich musste!
Mein Herz machte einen kleinen Sprung als mich diese Eisige Kälte umschloss und so schnell es mein Körper zu ließ schwamm ich nach unten. Meine Augen konnte ich kaum geöffnet lassen und mein Körper begann zu zittern.

Ich erkannte im dunklen Wasser was und sofort war mir klar das es Kostas war. Seine Augen hatte er geschlossen und seine Lippen waren ganz Blau. Ohne drüber nachzudenken zog ich ihn zurück über das Wasser und ließ mich keuchend auf dem Boden nieder.
"K-Kostas? Kostas wach a-auf" hustete ich und rüttelte an ihm. Sofort legte ich mein Ohr an seine Brust und atmete erleichtert aus. Sein Herz schlug noch.

So schnell ich konnte zog ich mir meine Sachen drüber und Legte Kostas meine Jacke um. "Alles wird gut" sagte ich leise als ich Kostas hoch nahm und vorsichtig zurück zu mir nach Hause trug...

•Kostory• Frozen HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt