Auf der Flucht

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Kiki erwischte sich dabei wie sie angefangen hatte vor Angst zu jammern. Die Fahrertür ging auf. Ironhide ließ sich schweratmend auf seinen Sitz fallen. Seine Jacke war blutdurchtränkt. Ein Schuss hatte ihn kurz unter der Rippe getroffen. Er bemerkte Kikis verstörten Blick, sie war leichenblass. >>Du solltest mal die anderen sehen<< brummte er und wollte den Motor starrte als er aber sein Arm bewegte durchfuhr ihn ein unglaublicher Schmerz. >>ARGHH!<< Kiki sah ihn erstaunt an. Mit einem schmerzverzerrtem Gesicht lehnte sich Ironhide gegen das Lenkrad. >>Verdammt<< er schlug mit seinem noch brauchbaren Arm gegen das Lenkrad. >>Wo...wo ist das Funkgerät?<< fragte Kiki. Ironhide deutet auf ein kleines schwarzes Gerät direkt zwischen ihnen. Kiki drückte auf einige Knöpfe >>Indigo?<< ein rauschen in der Leitung. Erneut drückte sie Knöpfe >>Indigo?<< dann kam ein knacken und eine Antwort >>Oh bei Primus endlich! Alles ok bei euch?<< man konnte die Erleichterung in Indigos Stimme hören. Im Hintergrund verklang gerade ein Schrei. >>Nein...Ironhide ist verletzt<< Kikis Finger zitterten. Ironhide stöhnte kurz unter Schmerzen auf. >>Ich bin auf dem Weg zu euch! Schick mir eure Koordinaten!<< verlangte Indigo. Ironhide deutete auf einen weiter Knopf. >>Ok...und Was soll ich noch tun?<< sie hörte durch das Funkgerät einen Motor starten. >>Versuch die Blutung zu stoppen<< Kiki fackelte nicht lange. >>Du musst schon mitarbeiten!<< grummelte sie als sie versuchte Ironhide aus dem Jeep zu bekommen. Dieser stöhnte unter Schmerzen auf ließ sich aber auf das Feld ziehen. Kiki zog ihm die Jacke aus, sein gesamtes Tshirt war mittlerweile in Blut getränkt. >>Komm schon<< Kiki sah sich um. Wo blieb Indigo? Sie presste mit bei den Händen auf die Wunde. Ironhide schrie auf >>Tut mir leid...tut mir leid<< presste sie hervor. >>Ihr...Menschen seit...ganz schön...gebrechlich<< Ironhide biss die Zähne zusammen um nicht erneut los zu schreien. >>Im Vergleich zu außerirdischem Metall?<< Kiki lachte >>Damit kann unsere Haut nicht mithalten<< Die Minuten vergingen wie Stunden. Irgendwann hörte sie Reifen über das Stoppelfeld brettern. >>Indigo!<< Kiki wollte aufstehen und ihre "Babysitterin" in Empfang nehmen erinnerte sich dann aber an den halb verblutenden Ironhide. >>Alles gut. Beruhig dich<< Indigo hockte sich neben die beiden und legte Ironhide eine Hand auf die Schulter. >>Ich hab Ratchet informiert er breitet alles vor. Wir müssen ihn so schnell es geht zurück zum Stützpunkt bringen<< meinte sie. Vorsichtig legte sie ihm eine Hand um den Bauch mit der anderen nahm sie seinen Arm und legte ihn über ihre Schulter. >>Kiki stütz ihn<< das Mädchen griff Ironhide augenblicklich unter den anderen Arm und half ihm so gut es ging beim Laufen. Kiki war überrascht wie gut und vor allem ruhig Indigo reagierte. Sie an ihrer Stelle würde durchdrehen. >>Ratchet wir sind auf dem Weg<< verkündete Indigo als sie Ironhide so vorsichtig es ihr möglich war auf die Rückband zu verfrachten. >>Kiki bleib bei ihm. Sorg dafür das er wach bleib und halte die Hand wieder auf die Wunde<< befahl Indigo und setzte sich ans Steuer. >>So...schlimm ist die...Verletzung auch...nicht<< keuchte Ironhide. Doch Indigo ignorierte dies einfach. Es war schwer schnell zu fahren und trotzdem aufpassen zu müssen das Ironhide keine größeren Schmerzen empfand. Vor allem weil sie über ein Stoppelfeld und unbefestigte Straßen fahren musste.

Mit quietschenden Reifen stoppte Indigo auf dem Gelände der Fabrikhalle. Ratchet kam ihnen mit einer Trage entgegen. Kikis Hände waren voller Blut. Ab jetzt ließ sie Ratchet übernehmen >>Was ist genau passiert?<< wollte Ratchet von ihnen wissen. Kiki zuckte mit den Schultern und folgte ihm in die Halle >>Decepticons haben uns angegriffen. Ironhide und ich haben uns aufgeteilt um Kiki aus der Gefahrenzone zu bringen. Zwei sind mir hinter her und der andere Ironhide<< versuchte Indigo zu erklären. >>Er hat irgenwann gestoppt und mit den...Decepticons...gekämpft<< fügte Kiki noch hinzu. Sie musst sich noch an die Namen der verschiedenen Gruppen gewöhnen. Ratchet nickte und überflog Ironhides Verletzungen schnell. Eine Schusswunde unter der Rippe...wahrscheinlich hatte die Kugel die Rippe gestreift. Das würde eine lange Operation werden, vor allem ohne Assistent. Indigo hielt Kiki auf die Ratchet und Ironhide durch eine Tür folgen wollte. Diese führte anscheinend zu einer Art Labor oder einer Miniaturversion einer Praxis. Kiki sah den beiden hinter her. Indigo reichte ihr ein Handtuch für ihre Hände. >>Hast du gut gemacht<< kurz wuschelte sie dem Mädchen durch die Haare. Skydive kam surrend auf Indigos Schulter gefolgen. >>Tja dann heißt es jetzt wohl warten...<< meinte Indigo und strich ihm über den Kopf. >>Machst du dir keine Sorgen?<< Kiki folgte Indigo die Treppe zu den Betten hinauf. >>Ratchet bekommt ihn wieder hin...Die Statue hat jetzt Vorrang<< murmelte Indigo und krammte in der Kiste herum die unter ihrem Bett stand. >>Aber...Er wurde angeschossen!<< Kiki deutete entgeistert auf die Tür in der Ratchet und Ironhide verschwunden waren. >>Hör mal zu kleine<< Indigo erhob sich. >>Ich hab in meinem Leben schon schlimmere Verletzungen gesehen. Diese "kleine" Schusswunde ist für mich wie ein Kratzer. Glaub mir, wenn du tausende von Jahren um deinen Planeten kämpfst siehst du Freunde sterben, du siehst Familie sterben, du siehst Feinde sterben. Irgendwann gewöhnst du dich dran. So einfach ist das! Ich weiß das Ironhide das überlebt. Sich in der Ecke zusammen rollen und sich den Kopf vor Sorgen zu zerbrechen hilft ihm nicht weiter<< Kiki fiehl aus allen Wolken. Jemand den sie kannte war angeschossen wurden und sie redete so einfach darüber. Das klang so als würde das zum Altag gehören! Indigo schnaufte als sie Kikis entgeisterten Blick bemerkte. >>Natürlich versteht ihr Menschen das nicht. Ihr könnt mit euren fetten Ärschen jedes mal zurück in euer Haus kriechen und am nächsten Morgen sicher wissen das alles so ist wie es mal war. Aber was wenn du Abends ins Bett gehst und plötzlich tobt ein verdammter Bürgerkrieg? Was wenn du deinen Arsch nicht mehr in ein sicheres Bett legen kannst? Was wenn du weißt das jede Sekunde deine Letzte sein könnte? Irgendwann ist dir alles egal! Was zählt ist das man selber noch am Leben ist! Irgendwann hast du auch nichts mehr worüber man trauern könnte! Dein Haus liegt in Schutt und Asche. Deine Mutter ist tot, dein Vater wahrscheinlich auch, deine Schwester wurde vor deinen Augen umgebracht und die Liebe deines Lebens kehrt dir den Rücken zu und schließt sich genau denen an gegen die ihr kämpft<< Indigo hatte angefangen zu schreien. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. >>Um was willst du dann trauern? Darum wie miserabel alles ist? Glaub mir irgendwann kümmert dich das alles nicht mehr. Irgendwann bist du froh noch am Leben zu sein. Im Krieg bleibt keine Zeit um über eine einfache Schusswunde zu jammern!<< Indiog hockte sich vor die vollkommen verstörte Kiki. Das Mädchen hatte nie erwartet das Indigo so dachte. >>Ich verspreche dir Kleine wenn ich die Wahl habe zwischen der verdammten Statue oder dir glaub mir ich werde mit Freuden die Statue nehmen. Denn ich hab genauso wenig für euch übrig wie ihr für uns<< damit rauschte sie davon.

Das Virus/ ABGEBROCHEN Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt