~Kapitel 19~

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POV. Maudado

„N-nein...Ich finde ihn schön."

Ich hatte das gerade wirklich laut gesagt.
Die Hitze stieg in meine Wangen und ich wollte mich einfach nur vergraben. Es war zwar keine schlimme Aussage gewesen, aber trotzdem war es mir irgendwie unangenehm.

„Wirklich? Na dann ist ja gut." ,erwiderte Micha und zwinkerte mir zu ehe er wieder lachte.
Okay, das hatte mich gerade dezent aus der Fassung gebracht. Er hatte mir gerade zugezwinkert.

Ich versuchte meinen Herzschlag ruhig zu halten, aber es ging einfach nicht.
Und das bei so einer kleinen Sache.

„Wie lange wohnt ihr schon hier?" ,fragte Wintercracker.
„Seit wir zusammen sind. Also auch erst ein paar Monate." „Wohnen eure Eltern auch hier?"
„Meine Eltern wohnen ca. sieben Minuten von uns entfernt und Chessies ungefähr dreizehn oder vierzehn." ,erzählte Micha.

„So nah?"
„Ja, sie wollten noch in unserer Nähe bleiben..." ,meinte Chessie, doch irgendwie hörte sich ihre Stimme dabei leicht kalt an.
Dann lächelte sie jedoch wieder.

Hatte ich mir das gerade eingebildet?

Wir redeten eine ganze Weile, wobei ich am wenigsten redete und alle wurden langsam aber sicher immer vertrauter miteinander.

„Bevor ich's wieder vergesse." ,meinte Fabian,
„Hier, meine Nummer. Nein, das ist keine Anmache, nur falls wir uns wieder treffen wird das nicht so verplant wie heute."
OSaft lachte und hielt Chessie den Zettel hin, den sie ebenfalls lachend ergriff.

Warum hatte er immer einen Zettel und Stift parat? Ich musste darüber schmunzeln und erinnerte mich an unser erstes Treffen, wo er genau das gleiche getan hatte.
Als hätte er meine Gedanken gelesen schaute OSaft zu mir und grinste mich an, was ich erwiderte.

Nach einer kleinen Weile bemerkte ich das ich auf Klo musste.
„Äh...Leute, ich müsste mal auf die Toilette." ,sagte ich leise.
Chessie und Micha tauschten kurz einen Blick aus. „Du kannst bei uns gehen. Ich begleite dich." ,sagte Micha freundlich und stand auf.

Warte was? Ich? Allein mit ihm?
Ich stand langsam auf, nickte leicht und versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass mich die Situation überforderte.
Er lief los und ich blieb leicht perplex stehen. „Kommst du?" ,fragte er nachdem er sich zu mir umgedreht hatte.
Meine Augen wanderten erst kurz zu OSaft, der mit den Augenbrauen wackelte und grinste und danach zu Wintercracker der mir nur zunickte.

Nun lief ich los und tappte mit etwas Abstand hinter ihm her. Seine Schulterblätter bewegten sich bei jedem Schritt und ich konnte nicht aufhören auf seinen Rücken zu starren.
Diese surreale Situation überforderte mich mehr, als ich anfangs gedacht hätte.

Irgendwie wollte ich mit ihm reden.
Ich wusste nur nicht, was ich sagen sollte.

„Wie kam es, dass du mit deinen Freunden vorbeikamst? Warum ausgerechnet dieses Feld?" ,fragte Zombey neugierig und durchbrach somit die unangenehme Stille.

„Ich hab geträumt, dass ich dich hier treffen würde." Ganz bestimmt nicht.

„Ich bin zufällig im Internet darauf gestoßen und fand es hübsch..." ,log ich und schaute auf meine Füße. Nach ein paar Schritten stieß ich in etwas und schaute überrascht in ein paar blaue Augen was mir nun ziemlich nah war.
Zu nah.

„Und jetzt die Wahrheit." ,flüsterte er und ich konnte seinen Atem schon leicht auf meiner Haut spüren.
Ich schluckte und konnte mich wieder nicht rühren. Diese plötzliche Nähe verunsicherte mich, ich musste mich zurückhalten um nicht durchgehend auf seine Lippen zu starren.

Ich spürte wie ich rot wurde und seine Augen durchbohrten mich unbarmherzig.
Mein Herz schlug mir bis zum Hals.
Er war einen halben Kopf kleiner als ich, sodass nach unten gucken nicht wirklich was bringen würde.
Trotzdem tat ich es.

Schließlich entgegnete ich ebenfalls flüsternd:
„Du hälst mich für blöd wenn ich dir das sage."
Er beugte sich seitlich runter, sodass er von unten zu mir hochguckte. „Halte ich nicht. Aber du musst es mir nicht erzählen wenn du nicht möchtest."

Ich biss mir auf meine Unterlippe.
Ich konnte es ihm nicht sagen.
Noch nicht.

„Verstehe, vielleicht irgendwann mal..." ,gab er nach und lief weiter als wäre nichts geschehen.
„T-tut mir Leid." ,sagte ich beschämt.
„Ach was, alles gut. Wir kennen uns ja nicht lange. Ein Grund mehr dich besser kennenzulernen." ,erwiderte er und ich konnte aus seiner Stimme raushören, dass er grinste.
Erneut legte sich ein leichter Rotschimmer auf meine Wangen.

„Dann sag ich dir auch später was..." ,sagte er sehr leise, doch ich hörte es trotzdem.
Jetzt wurde ich neugierig, doch ich blieb standhaft.

Wir liefen weiter und dieses Mal durchbrach ich die Stille.
„Bist du...Öfters hier auf dem Feld?"
„Joah, schon relativ oft. Ist halt auch echt schön hier." ,antwortete er und lächelte mich an.
Ich nickte zustimmend und musste auch lächeln.

Er ist wirklich nett.

Wir liefen einen kleineren Pfad entlang und kamen schließlich an einem Haus an.
„Ist das euers?" ,fragte ich und betrachtete das Haus. Micha nickte und schloss auf, als wir vor der Tür standen.

„Und es ist echt in Ordnung, d-dass ich...Also eure Toilette be-..." „Ja ist es, es ist nur ein Toilette. Alles gut Maudado." ,sagte er schmunzelnd und legte seine Hand auf meine Schulter, „Ich darf dich doch so nennen oder?"

Ich spürte wie ich wieder rot wurde,
ich hasste diese Eigenschaft von mir so sehr.

Die Wärme seiner Hand breitete sich langsam in meiner Schulter aus.
„Äh, klar...Danke." ,sagte ich leise.
Er lachte und meinte nur:„Echt süß wie du rot wirst."

Augenblicklich spürte ich wie ich noch röter wurde, falls das überhaupt möglich war.
Michael lachte wieder und ich fragte um der Situation zu entkommen leise:„Wo ist jetzt die Toilette?"
Er beschrieb mir den Weg und ich tapste den Flur entlang, wobei ich mich interessiert umschaute.

Das Haus ist echt schön.

Nachdem ich fertig war lief ich zurück zur Tür wo Zombey schon auf mich wartete.
Wir verließen ihr Haus.

Mein Herzschlag war die ganze Zeit schneller als sonst.
Sowas nennt man wohl Hals über Kopf verknallt.
Ich musste schmunzeln bei demGedanken.

Wir liefen zu den anderen zurück und meine beiden Freunde grinsten mich an.

Ich schüttelte nur kichernd den Kopf, weil ich mir denken konnte was sie sich dachten und setzte mich dann wieder neben OSaft.



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952 Wörter.

Lululu...
Ich hab nichts zu sagen.

Bis dann ihr Schwubbadubbaschuggabubbas.👋🏻

Das Weizenfeld                                                  |Zomdado Ff|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt