~Kapitel 39~

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POV. Maudado

Wintercracker und Osaft sind nun ein Paar.
Das bedeutet, dass Fabian über mich hinweg ist und Sven keinen Liebeskummer mehr hatte.
Es machte mich glücklich, dass die beiden nun endlich zueinander gefunden hatten.

Zombey und ich waren mittlerweile wieder bei mir und saßen immer noch still nebeneinander auf dem Sofa.

Micha schien über irgendwas nachzudenken, was man daran erkennen konnte, dass er seine Augenbrauen wieder einmal zusammengeschoben hatte.
Es machte mich neugierig, aber ich beschloss ihn nicht darauf anzusprechen.

Nach einer Weile kam Micha wohl wieder in die Realität zurück, da er mich nun anschaute und begann zu lächeln.
Shit, hatte ich ihn die ganze Zeit angestarrt?

„Sollen wir vielleicht...Schlafen gehen? Sonst bekommen wir gar keinen Schlaf mehr." ,schlug ich vor und musste nach dem Satz wie auf Kommando gähnen. Der Angesprochene schmunzelte, nickte aber dann und wir beide gingen nach oben.

Als wir im Flur ankamen hielten wir an.

Es war immer noch stockdunkel.

„Licht." ,sagte Micha einfach nur und ich kicherte. Ich tastete mich an der Wand entlang, fand aber noch keinen Lichtschalter.
Wo waren die nochmal?

„Was ist los?" ,fragte er hinter mir.
„Ähm...Also..." ,ich schaute verlegen nach unten obwohl er es nicht sehen konnte,
„Ich hab gerade irgendwie vergessen wo die Lichtschalter nochmal sind."
Micha lachte los und auch ich musste über mein tolles Gedächtnis lachen.

„Nicht dein Ernst." ,sprach Zombey belustigt.
Nachdem wir uns beruhigt hatten begannen wir beide nach dem Schalter zu suchen. Ich hörte wie er zur anderen Seite der Wand ging und wohl auch suchte.

„Hä, wo zur Hölle ist dieser Schalter?" ,fragte Micha nach einiger Zeit teils belustigt, teils verwirrt woraufhin ich kichern musste.
Ich erwiderte schlicht:„Wenn ich das nur wüsste..."
„Maudado du lebst hier!"
„Ja tut mir Leid!"
Wieder mussten wir lachen.

Ich ging weiter in die Mitte des Flurs und hörte wie Micha nach ein paar Momenten auch dazukam.
Auf einmal ertönte ein dumpfer Knall.
„Ah, fuck!"
Ich drehte mich erschrocken um.
„Michael? Ist alles gut?" ,fragte ich etwas besorgt nach.

„Wer stellt denn hier 'nen beschissenen Tisch hin?!" ,fluchte er gereizt und ich konnte nicht anders als loszuprusten.
Micha seufzte.

„Hast du dich verletzt?" ,fragte ich besorgt.
„Geht schon, hab mir den kleinen Zeh gestoßen..."
„Autsch." ,flüsterte ich mitfühlend.
Das tat echt weh.
„Ja, autsch." ,wiederholte er.

Nach einer Weile gab ich's auf den Schalter zu suchen und sagte am Ende meiner Nerven:„Egal, lass uns einfach gehen. Den Schalter finden wir wohl ni-..."
Plötzlich wurde es hell und der Flur war mit Licht überflutet.

Ich kniff die Augen zusammen und blinzelte ein paar Mal, ehe ich mich an die Helligkeit gewöhnt hatte, dann schaute ich zu Micha der eine Hand noch am Schalter hatte.
Die andere hatte er in die Hüfte gestemmt und er sah mich triumphierend grinsend an.
„Hab ihn."

Im nächsten Moment zwinkerte er mir zu und ein Kribbeln breitete sich in mir aus.
Warum muss er nur so attraktiv und toll sein?
Wie gern ich ihn jetzt einfach an die Wand drücken würde und me-...
„Maudado? Du schaust mich gerade so an als würdest du mich auffressen wollen."
Der Satz brachte mich zurück in die Realität und ich wurde knallrot.
Verdammt, meine Gedanken waren gerade komplett in eine andere Richtung als geplant gegangen.

Micha lachte und sagte dann schelmisch:
„An was für Sachen hast du denn gedacht...?"
Er kam wieder näher zu mir.

Er soll damit aufhören! Irgendwann kann ich mich echt nicht mehr beherrschen und dann...
Ja, was wäre dann eigentlich?

Er hat doch verlangt das ich ihn küsse, also was wäre dabei?
Aber trotzdem bin ich mir nicht sicher...

Michael hat mich auf die Wange geküsst.
Sollte ich mir darauf was einbilden?

Was wenn er das doch nur freundschaftlich meinte?

Alle Situationen mit ihm wiederholten sich in meinem Kopf.
Das war nicht freundschaftlich...oder?
Der Blauäugige stand dicht vor mir und ich hielt es nicht aus.

Die Nähe von ihm tat gerade einfach nur weh...
Ich wollte endlich Klarheit!
Ich wollte mir nicht ständig unnötige Hoffnungen machen!

Fühlte er wirklich etwas für mich, oder war es nur freundschaftlich?

Ich schaute ihn an und er hielt schlagartig inne.
Sein Blick wurde besorgt und er musterte mich.
„Maurice? Was ist los?"

Ich wollte es ihm sagen.
Ihm sagen das ich ihn liebe und ihn fragen was er für mich fühlt, doch ich konnte nicht.
Es kam einfach nichts aus mir raus und dieser Schmerz wurde immer unerträglicher.
Die Angst vor der möglichen Abweisung ließ mich erstarren.

Etwas heißes lief meine Wange hinab.
Verdammt, natürlich musste ich anfangen zu weinen...Ich bin so schwach.

Michael reagierte sofort und nahm mich in den Arm, ich erwiderte die Umarmung schwach.
Ich war dankbar das er dieses Mal nicht nachfragte sondern einfach nur da war, obwohl er der Grund für diesen Schmerz war.

Jetzt würde ich ihn am liebsten wieder küssen.
Wie konnte die Nähe eines Menschen so weh tun, aber sich gleichzeitig so gut anfühlen?

Ich beruhigte mich und wischte mehrmals über meine Augen um die Tränen zu entfernen.

„Geht's wieder?" ,fragte er sanft und leise und ich nickte nur leicht.
„Lass uns jetzt schlafen gehen." ,sagte ich leise um der Situation zu entkommen und wollte weiter zu meiner Tür laufen, wurde aber am Handgelenk festgehalten.
„Tut mir Leid, aber es interessiert mich zu sehr...
Was war los?"

Innerlich seufzte ich.
Es war klar, dass er nachfragen würde, aber trotzdem hatte ich gehofft, das er es nicht tat.

Was sollte ich nun sagen?
Sollte ich den Mut zusammenfassen und ihm die Wahrheit sagen?

Nein, ich möchte ihn nicht verlieren, das kann ich nicht riskieren.

„Ich...Kann es dir nicht sagen." ,kam es nur sehr leise von mir und ich ließ den Kopf sinken.
„Maudado-..."
„Ich kann es dir nicht sagen!" ,unterbrach ich ihn lauter als beabsichtigt.

Er ließ mein Handgelenk langsam los und ich lief sofort los zu meiner Tür.
„Maurice, bitte..." ,ich stoppte und meine Hand ließ die Türklinke wieder los.

Seine Stimme klang leicht gebrochen und ich drehte mich verwundert um.
Seine Augen glitzerten leicht und mein Herz zog sich zusammen.
Hatte er Tränen in den Augen?

„Ich hasse es wenn du leidest. Ich möchte dir helfen, aber du musst mir sagen warum. Ich kann es nicht ertragen dich so traurig zu sehen."
Meine Augen weiteten sich.

Das hatte ich nicht erwartet.
Seine Stimme klang so verletzt, dass der Schmerz in meiner Brust rasant zunahm.

Das war das erste Mal, dass ich ihn in so einer Verfassung sah. Das erste Mal, dass ich klar erkennen konnte, was er gerade fühlt.

Und dann ist es wegen mir...?
Ich biss mir fest auf meine Lippe, um die wieder aufsteigenden Tränen zu unterdrücken.
Verdammt, ihm geht es so beschissen wegen mir.
Eine Welle von Schuldgefühlen überschwappte mich.

Ich holte tief Luft und sagte dann gerade laut genug das er es verstehen konnte:
„Wie sollst du mir denn helfen, wenn...du der Grund bist?"




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969 Wörter.

A little bit drama.

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Bis dann ihr Schwubbadubbaschuggabubbas.👋🏻

Das Weizenfeld                                                  |Zomdado Ff|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt