Kapitel 13: Die Hölle geht erst los

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IIm Krankenhaus angekommen, realisierte ich nichts mehr und bekam auch nichts mehr mit. Ich hielt die kalte Hand meiner Mutter, strich ihr ein paar Strähnen hinters Ohr und betrachtete ihre bleiche Haut. Das Einzige, das ich noch wahrnahm, war das regelmäßige Piepen der ganzen Geräte, an denen meine Mutter hing. Mein Vater redete vor der Tür mit den Ärzten und selbst meine Tante, die sich sonst einen Dreck um uns scherte, war da.


Ich versuchte das alles zu ignorieren und fühlte mich als wäre ich wieder ein Kind, meine Mutter war noch gesund und ich lag mit 5 Jahren, mit einer heftigen Grippe im Bett und sie umsorgte mich richtig und kochte mir Suppe und ich durfte eine Stunde länger als sonst fernsehen. Nun war sie diesmal der 5 - jährige Junge und ich die Mutter, die ihn umsorgen sollte. Nur ein Jahr nach meiner Grippe kam die Diagnose meiner Mutter, Krebs. Doch am Ende halfen alle Medikamente und Chemotherapien nichts. Der Krebs hatte zu viel gestreut und gewonnen. Die Frage, die meine Familie so heiß draußen im Flur diskutierte war :

Maschinen an oder aus?

Ich begann meiner Mutter einfach Geschichten zu erzählen, die ich erlebt hätte, wenn sie nicht die Diagnose bekommen hätte und uns mein Vater für seinen Scheiß Job bei der Bundeswehr nicht hätte sitzen lassen. Er hatte sich für einen Auslandsaufenthalt verpflichten lassen. Ich war 9, als ich ihn das letzte Mal sah, bevor er uns verließ. Vielleicht wollte er meiner Mutter nicht beim Sterben zu sehen, oder er wollte keine Frau, die er nicht flachlegen konnte. Ich wusste es nicht. Ich suchte mir ziemlich schnell kleine Nebenjobs, was mir aber auch ziemlich schnell zu viel wurde. Als ich mit 12 dann zusammenbrach und ins Krankenhaus kam, suchte sich meine Mutter schnell jemanden der uns versorgen konnte.

Und dann kam mein Stiefvater dazu. Oft hatte ich meine Mutter schluchzen hören, auch mal schreien. Ein Jahr lang und dann ging es ihr ziemlich schnell immer schlechter. Ich wusste nicht, was sie dem Mann versprochen hatte, dass er uns nahm. Doch mit 13 begann dann für mich die Welt nach und nach zur einem Gang durch die Hölle zu werden. Dass der erst jetzt richtig anfangen würde, hätte ich nicht gedacht.

„Wir melden uns, wenn wir uns entschieden haben", hörte ich meinen Vater sich von dem Arzt verabschieden.

Doch ich wollte noch nicht gehen, ich wollte weiter so tun, als würde ich eine so seltene Zweisamkeit mit meiner Mutter genießen, die ich leider viel zu selten erleben durfte, aber der Blick von ihm ließ keine Widerworte zu, auch hatte ich keine Kraft welche zu leisten.

Ich rieb mir die Tränen von den Wangen. Ich glaubte, so viel wie heute hatte ich in meinen ganzen Leben noch nicht geweint. Stumm folgte ich ihm nach draußen, wo wir wieder auf ein Taxi warteten. Selbst er hatte ein paar Tränen verloren, ich sah es an seinen roten und noch feuchten Augen, doch wollte ich nicht glauben, dass er meine Mutter wirklich geliebt hatte. Die Taxifahrt verlief, schweigend.

Zu Hause angekommen durfte ich in mein Zimmer gehen. Als hätte man meinen Vater ausgetauscht. Kein Geschrei, keine Befehle, nichts. In meinem Bett kuschelte ich mich in meine Decke und versuchte einfach jeden Gedanken zu verdrängen. Ich wollte nichts mehr denken, wissen oder fühlen. Zum ersten Mal wollte ich sterben. Ich wollte zu meiner Ma, hatte ich doch jetzt nichts mehr, wofür ich kämpfen wollte, sollte oder konnte.


Kurz, nachdem wirklich keine Träne mehr meine Augen verließ, schlief ich ein.
Ich konnte nicht sagen, wann ich einschlief oder wie lange ich schlief, bis ich dann wieder wach wurde. Es war bereits 11 Uhr. Hastig sprang ich auf und machte mich fertig für die Maßnahme. An der Tür stoppte mich die Stimme meines Vaters: „Du bist bis nächste Woche entschuldigt."

Ich stockte. Ja ich wäre gerne in die Maßnahme gegangen, denn nun war ich mit ihm hier in diesem Haus alleine gefangen.

„Ich kann wirklich zur Maßnahme", versuchte ich zaghaft.

Wütend erhob sich mein Vater aus seinem Sessel: „Du bleibst hier, wenn du schon entschuldigt bist! Geh in dein Zimmer los!", schrie er mich an. Der Bierflasche, die er nach mir warf, konnte ich nur knapp ausweichen. Schnell zog ich mich in mein Zimmer zurück und kuschelte mich in meine Decke. Aus dem Fenster heraus schaute ich zu, wie die Welt in dicken Regentropfen ertrank. Irgendwann musste ich wohl wieder eingeschlafen sein, denn als mein Vater mich weckte, war es bereits wieder dunkel.

Ich merkte sofort dass etwas anders war. Er konnte wieder grinsen wie sonst auch.
„Zieh dich aus. Deine Klamotten brauchst du nicht, solange du hier im Haus bist."

Ich konnte und wollte nicht glauben, dass noch nicht mal ein ganzer Tag vergangen war und er schon wieder genauso war wie immer. Nicht einen Tag hatte er gebraucht. Nur eine Nacht. Unfähig zu reagieren schüttelte ich den Kopf, als würde sich dadurch die Situation die sich mir bot ändern. Als ich ihm nicht schnell genug reagierte, zog er mich am Kragen zu sich und sagte ganz leise, jedoch streng: „Hab ich zu undeutlich geredet? Hast du mich etwa nicht verstanden? Ausziehen, jetzt!" Mit diesen Worten schubste er mich zurück aufs Bett. Ich war dennoch nicht fähig seinen Worten Folge zu leisten. Nach weiteren 5 Minuten in denen nichts passierte, verlor er die Geduld und riss mir meine Kleider einfach vom Leib. Erschrocken und aus meiner Starre herausgerissen, schrie ich auf. Erst jetzt war ich wieder zu Bewegungen fähig und versuchte mich ihm zu entwinden, da mir auch immer noch alles weht tat. Doch das interessierte ihn nicht im Geringsten. Er zog mich aus und dieses dämliche Halsband wieder an. Auch zog er mir eine komische „Vorrichtung", ein anderes Wort fiel mir nicht ein, an.

Es waren einzig und allein Lederriemen, welche wie Hosenträger auf meinen Schultern lagen, am Hintern zusammentrafen, ihn umrandeten und auch einen Kreis um meinen Penis bildeten. An meiner Brust ging ein Lederriemen bis zum Halsband, wo er beides verband und um meine Brust bildeten sich noch zwei Quadrate.

„Wenn du zu Hause bist, trägst du das ab sofort immer. Verstanden?!",fragte er barsch und ich nickte nur zaghaft. Und damit ging die Hölle erst richtig los.

Dunkelheit und LichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt