Ein heller Schein raste auf mich zu und ruckartig riss ich meine Augen auf.
Wo war?
Hatte ich geträumt?
Oder... war ich Tod?
Jeder Quadratmillimeter meines Körpers fühlte sich taub an. Nur sehr langsam kamen die Erinnerungen zurück. Auch nur langsam öffnete ich meine Augen und wollte mich aufsetzen. Halb aufgerichtet fiel ich zurück ins Kissen. Was war das denn? Neuer Versuch. Doch auch diesmal fiel ich wieder ins Kissen. Suchend nach dem Grund blickte ich mich um. Ein silberner Metallring am Bettgestell festgemacht und einer an meinem Handgelenk grinsten mich praktisch an. Nur langsam drang diese Information zu mir durch. Handschellen? Ich rüttelte noch mal dran um sicher zu gehen, ob es vielleicht nicht doch nur ein Traum war, doch es war keiner. Handschellen? Wo war ich?
Bis es mir wie ein Blitzschlag einfiel... Ich war gestern bewusstlos geworden, während ..., wenn es nicht sogar länger her war. Ich wollte nicht genauer darüber nachdenken. Ich setzte mich auf und wischte mir mit der freien Hand durchs Gesicht, während sich langsam ein gewisser Druck in meiner Blase meldete, den ich vorher gar nicht bemerkt hatte. Mit geschlossenen Augen horchte ich, ob der Fernseher lief. Ja der Fernseher lief, das hieß mein Vater war zu Hause, nur ob er auch wach war, war die andere Frage. Ich schluckte einmal, zweimal und ein drittes Mal: „ VATER!!!!!!", brüllte ich so laut es mir mit trockener Kehle gelang.
Noch mal horchte ich. Aber es schien, als tue sich nichts. Verzweifelt überlegte ich, wie ich jetzt auf Toilette komme. Ich schaute zu den Handschellen und entdeckte eine Flasche Wasser auf meinem Nachttisch sowie ein belegtes Brot. Ich griff nach dem Brot, das schon steinhart war. Also war ich wohl doch länger als ein Tag bewusstlos gewesen. Dann griff ich nach der Flasche Wasser und leerte sie auf Ex, wie man so schön sagte. Ich musste zwar auf Anhieb noch dringender Pinkeln, konnte aber jetzt auch lauter brüllen. Und es schmeckte mir gar nicht, ihn jetzt anbetteln zu müssen. Doch ich wollte mir auch nicht in die Hose, geschweige denn auf mein Bett machen, weshalb mir gar nichts anderes übrig blieb.
Ich holte noch einmal tief Luft: „VATER! BITTE WACH AUF! BITTE ! VATER ! HILFE!" Dann horchte ich wieder. Und tatsächlich regte sich etwas im Wohnzimmer, der Fernseher verstummte und schwere Schritte kamen auf mein Zimmer zu.
„WAS DENN?!", brüllte mein Vater mir entgegen mit einem Blick, der töten würde, wenn Blicke dazu alleine reichen würden.
Kleinlaut und vorsichtig machte ich ihn auf die Handschellen aufmerksam:„ Du hast mich ans Bett festgemacht und ich muss wirklich extrem dringend zur Toilette." Ich kniff die Augen zusammen und rechnete damit wieder angeschrien zu werden, doch es kam kein Ton. Vorsichtig öffnete ich die Augen und sah ihm nach wie er wortlos mein Zimmer verließ. Das konnte doch nicht sein ernst sein, er wird mich doch nicht wirklich einfach hier sitzen lassen, bis ich mich einnässte. Das konnte doch jetzt nicht wahr sein. Wie konnte er mich einfach hier so sitzen lassen? Ich kochte vor Wut.
Wieder und wieder huschten meine Augen durch den Raum, um vielleicht etwas zu finden, um die Handschellen auf zu bekommen. Und plötzlich stand mein Vater wieder vor mir. Verwirrt blickte ich ihn an und er hatte schon wieder so ein ekelhaftes Grinsen im Gesicht, das mir ein Schauer über den Rücken laufen ließ.
Kaltes Leder legte sich um meinen Hals und ich traute meinen Augen nicht, er legte mir ein Halsband an und machte allen Ernstes auch eine Leine dran. Dann machte er die Handschellen los und meinte nur trocken: „Dann geh."
Unsicher stand ich auf und bewegte mich aufs Badezimmer zu. Nach gelehrter Blase sah ich meinem Vater zu wie er die Badewanne mit Schaum und Wasser füllte und etwas am Duschkopf hantierte, doch was genau er da macht oder wofür traute ich mich nicht zu fragen. Die Leine hatte er gegenüber der Toilette mit einem Hacken an der Wand befestigt. Anscheinend hatte er in den letzten Tagen mehrere Vorrichtungen in die Wände gebohrt, an denen er die Leine festmachen konnte, denn im Bad gab es drei. Eine neben der Tür, eine gegenüber dem Waschbecken und eine gegenüber der Toilette und damit genau neben der Wanne.
Da er nicht hinsah, versuchte ich den Hacken an meinem Halsband zu lösen, doch nirgends war in Druckhebel, Druckknopf oder ähnliches zu finden, um es wie zu Beispiel bei einem Schlüsselanhänger zu öffnen. Ich stand auf und ging zum Hacken an der Wand. Entsetzt starrte ich darauf. Ein kleines Schloss hing in der Kette und um den Hacken. Also brauchte man wirklich einen Schlüssel dafür.
Ich hörte die Toilettenspülung und schrak zusammen. „Geh baden.", meinte mein Vater und machte die Leine los. Er wusste ich würde nicht versuchen jetzt weg zu laufen. Ich hatte viel zu viel Angst vor ihm. Stumm entkleidete ich mich und setzte mich in die Wanne, den Blick stur auf meine Füße gerichtet. Sich immer wieder von neuem vor ihm auszuziehen und sich zu entblößen, fühlte sich auch immer wieder schrecklich erniedrigend und demütigend an.
„Geh auf alle viere", sagte er streng und ich gehorchte. Ich war doch einfach nur erbärmlich, wie ich auch noch wirklich wie ein Hund gehorchte. Aber die Angst lähmte mich und ließ nicht zu, dass ich mich ihm widersetzte. Noch bevor ich mich fragen konnte, was er jetzt vorhat, drang er mit dem Duschschlauch in mich ein. Viel zu schnell drehte ich den Kopf nach hinten und altbekannter Schmerz durchzuckte meinen Körper. Entsetzt schrie ich ihn an:„ Nein! Mach das nicht." Doch er hatte das Wasser schon aufgedreht. Als er es wieder abgedreht hat, sowie mir den Schlauch entfernt, ging er sofort zur Seite und ich sprang zur Toilette. Ich versuchte die aufkommenden Tränen zu unterdrücken.
„Du wirst das jetzt solange machen, bis du dort sauber bist und von außen wirst du dich auch ordentlich reinigen", befahl er mir. Ich bettelte ihn vehement an aufzuhören, doch er lachte nur immer und immer wieder. Er tunkte mich mit dem Kopf mehrfach unter Wasser, bis ich zu husten begann, weil ich fast jedes Mal Wasser dabei schluckte. Irgendwann bettelte ich ihn dann an mich zu "reinigen", so wie er es nannte, Hauptsache er hörte auf mich zu ertränken. Meine Lungen und Hals schmerzten einfach zu sehr von dem ganzen Husten und Wasser schlucken. Der einzige Vorteil, wenn ich mit dem Kopf unter Wasser war, man sah meine Tränen nicht. Das Ganze ging gefühlte 5 Stunden, auch wenn es am Ende nur zwei waren. Als ich ihm dann von innen sauber genug erschien, ließ er mich im Bad alleine, damit ich mich auch von außen reinigen konnte.
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Dunkelheit und Licht
RomanceDylan Balflour ist 17 Jahre alt und hat es alles andere als leicht. Dank seinem Vater durchlebt er die gefühlte Hölle, doch interessiert es diesen gar nicht. Er schwört sich irgendwann genau alldem zu entfliehen und sein Leben zu leben. Doch bis jet...