Angst

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„... Ähm- das ist komisch. Oh man... Also ich muss gestehen, dass ich mir unglaublich dumm vorkomme, jetzt in diesem Zustand mit dir zu reden, da du mich sicherlich eh nicht hörst. Und ich komme mir feige vor, weil ich nicht den Mut habe, es dir unter normalen Umständen zu erzählen...
Es ist so, dass ich, seitdem du mich bei dem Unfall versucht hast wieder ansprechbar zu machen. Das hört sich komisch an... ansprechbar machen. Naja also jedenfalls ähm ich habe- du bist- also ich konnte nur noch an dich denken...
Du hast geweint, stimmt's? Ist ne rhetorische Frage, musst du nicht drauf antworten. Wie auch, du schläfst ja. Egal.
Daran muss ich denken. Warum hast du geweint? Um ehrlich zu sein würde ich gerne weil ich Angst um dich hatte hören. Haha! Das Lachen gerade war pure Verzweiflung, nur das du es weißt. Und ja- ich wünschte es wäre so. Ich hab dich gern, okay? Und ich hab Angst, Angst um dich. Ich weiß das ist bescheuert, nach eigentlich so wenig Zeit so etwas zu behaupten, aber - ich liebe dich Joshua." Den letzten Teil flüsterte ich nur noch und dann fing ich an zu weinen. „Und ich weiß, wie bescheuert das klingt und ich bin feige, weil ich es dir nicht sagen kann, wenn du bei Bewusstsein bist. Ich weiß, du wirst meine Gefühle nicht erwidern. Das ist okay. Ich meine, du kannst jedes Model haben, aber die kann dich auch wegen ganz anderen Dingen lieben. Ich liebe dich, weil du einfach DU bist und es niemanden, niemanden gibt, bei dem ich mich jemals so schnell so wohl gefühlt habe. Du weißt, man kann die Liebe schwer beschreiben, aber die Schmetterlinge, die alle so gerne in der Literatur verwenden, die haben bei mir angefangen zu flattern, als ich das erst Mal in deiner Nähe war und sie haben nie damit aufgehört. So etwas wie gerade wird niemand mehr von mir zu hören bekommen, weil es nur dich gibt, dem ich das sagen will. Wahrscheinlich nicht einmal mehr du... Das Leben spielt seine Spielchen mit uns und man weiß nie, an welcher Strippe der Marionette als nächstes gezogen wird. Wie können nicht wissen, was in der Zukunft passiert, aber wir wissen, was jetzt geschieht. Und nur das können wir lenken, nur durch das jetzt können wir die Zukunft verändern. Und wie gerne würde ich meine Zukunft mit dir zusammen verändern... Nichts ist gewiss, aber was ich weiß ist, dass ich dich liebe."
Unzählige Tränen waren auf die Bettdecke getropft. Nun waren sie versiegt und ich sah von Joshuas Gesicht auf zum Fenster. Langsam ging die Sonne wieder auf und tauchte die Landschaft in ein schönes rot.
„Weil ich Angst um dich hatte."
Ich schreckte zusammen und sah in Jo's Gesicht. Seine Augen waren geöffnet und ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen. Ich atmete hörbar erleichtert aus. Dann realisierte ich, was er gesagt hatte. „Du- Du hast mich gehört?" Sein Lächeln wurde zu einem Grinsen. „Die ganze Zeit." Es blieb still.
Dann passierte das, was ich mir schon so lange erträumt hatte. Seine Lippen fanden den Weg zu meinen.
Der Kuss war tastend, vorsichtig und doch voller Gefühle. Als wir uns lösten, musste ich wohl aussehen wie eine Tomate. „Süß. Du bist rot!", lachte Jo. „Wäre dir grün lieber?"
Auch mein Mund umschmeichelte nun ein Lächeln. „Nein, rot ist okay. Steht dir." Er zwinkerte mir zu. Kopfschüttelnd sah ich noch einmal aus dem Fenster und dann wieder zu ihm. „Ich liebe dich, Lilly."
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Tüdelüü! First Kiss!!!!! Ich habe so so sooo lange darauf gewartet und tadaa hier ist er!

Spielerfrau- Joshua Kimmich ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt