Spielerfrau- Joshua Kimmich ff

Fan-meile

"UND TOOOOORRR! 2:1 FÜR DEUTSCHLAND IN DEN LETZTEN SPIELZÜGEN! FAST SCHON EIN WUNDER!"

Die ganze Fan-meile grölte und schrie. Fahnen wurden geschwänkt und Lieder in die rauchige Luft gesungen.
Hier in Berlin war die live Übertragung der WM und EM Spiele ein absolutes Highlight. Auch für mich, Lillyen Kreiner. Ich liebte die Stimmung und die Menschen. Jeder feuerte sein Team an und man konnte immer wieder aufs neue sehen, wie viele Leute hinter unserer National 11 standen. Unfassbar!

Toni Kroos, der mit dem Freistoß unser zweites Tor gegen Schweden gemacht hatte, wurde von allen Spielern, Trainern und Managern gefeiert und auch von uns allen hier in Berlin. Es war ein grandioses Tor gewesen. Nicht zu einfach, nicht zu gerissen, einfach perfekt! Wir feierten es alle miteinander, wobei nicht wenig Alkohol floss.
Selbst in den U-Bahnen schon zwei Stunden nach dem Spiel waren die Fans noch auf Hochtouren und ich konnte nicht anders, als mit ihnen in das "Olé" einzustimmen.

Nach fast einer Stunde Fahrt stand ich vor meiner Tür und schloss sie auf. Meine kleine aber feine Wohnung hatte ich alleine für mich. Ich schmiss alle Sachen aud den Sessel, nahm mir Schlafsachen und ging ins Bad um mich zu duschen. Das warme Wasser hatte die ganze schwarz-rot-gelbe Schminke abgespült, jedoch keinesfalls mein Siegerlächeln. Ich freute mich tatsächlich sehr über den Sieg. Verständlich, sonst wären wir aus der WM 2018 ausgestiegen.
Okay, es war eher ein übertriebenes Grinsen. Ich liebte Fußball!

In den letzten zwei Spielen hatte ich besonders ein Auge auf den Spieler mit der Nummer 18 geworfen. Erstmalig dabei: Joshua Kimmich. Er war nicht nur ein unglaiblich guter Spieler, sondern auch unheimlich attraktiv wie ich fand. Jaa ich war ein ziemlicher Fan von dem 23-jährigen.

Als ich mich unter die Decke gekuschelt hatte und nebenbei noch die Auswertung des Spiels und ein paar Interviews liefen, erinnerte ich mich an die WM 2014 zurück. Es war ein toller Tag, als jeder von ihnen auf meinem Trikot unterschrieb, ich sie hautnah bei mit hatte und mit ihnen redete. Einfach unfassbar! Jedoch betrauere ich den Verlusst meiner Tasche bis heute noch etwas. Ich muss sie damals irgendwo abgelegt und dort vergessen haben. Wenig Geld hatte ich auch nicht dabei gehabt...
Naja, dann hat sich vielleicht jemand anderes drüber gefreut.
Langsam wurde ich müde und schaltete den Fernseher und das Licht aus, sodass ich schnell im Land der Träume war.

Manuel Neuer; 2014

Das Mädchen hatte ihre Tasche an meinem Platz liegen gelassen und ich wusste nicht einmal ihren Namen, um ihr nachzurufen. Langsam verschwand die braunhaarige in dem Gemenge. Ohne ihre Tasche. Was machte ich jetzt am besten damit?
Nach kurzem Überlegen schnappte ich mir die Tasche und steckte sie in meinen Rucksack. Nachher würde ich darin nach einem Ausweis suchen. Vielleicht hatte ich ja Glück und man kann sie ihr wieder geben.

Später im Mannschaftsbus
(sry für die vielen Sprünge^^)

Es war ein schwarz weißes Bild, das ich in der Hand hielt. Es verschlug mir die Sprache. Wie konnte es möglich sein? Warum hatte der Trainer das nie erwähnt?
Auf der Suche nach Personalien bin ich in dem Portemonnaie des Mädchens auf ein Foto gestoßen, auf dem sie als Baby mit ihren Eltern zu sehen war. Eine blonde Frau hatte sie auf dem Arm und hinter dieser stand ein Mann. Dunkelhaarig und sportlich gekleidet lächelte er in die Kamera.
Es war nicht irgendein Mann. Es war der Trainer. Deshalb verschlug das Bild mir dei Sprache.
Er hat auf dem Bild eine Familie, eine Freundin und eine Tochter und die stand vor ein Paar Stunden noch vor mir. Nicht im klaren darüber, dass sie eine Berühmtheit als Vater hat.

Joachim Löw; 2014

Manuel kam zu meinem Sitz gestürmt und hielt ein kleines Foto in der Hand.
"Jogi, schau dir das Bild an. Kennst du sie?" Ich nahm das Foto entgegen und staunte nicht schlecht, als ich erkannte, wer darauf war. Ich, eine Frau und- ich stockte. Ein Baby...
Das war doch nicht möglich. Das konnte nicht sein!
Keineswegs war ihre Mutter mir in Vergessenheit geraten, jedoch hatte ich nie wieder etwas mit ihr zu tun gehabt.
Bis zum heutigen Abend hatte ich seit Jahren keinen Gedanken mehr an diese Affäre verschwendet, aber nun quälte mich der Gedanke, dass wir eine gemeinsame Tochter hatten.