|Shirabu Kenjirou|

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Geschrieben: 10.08.2018
Veröffentlicht: 18.08.2018
Überarbeitet: 31.03.2020

Ap-a-thy: Fehlendes Interesse, Enthusiasmus oder Sorge

||you don't get what you wish for. You get what you work for||

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(V/n) P.O.V:

Leise summte ich zur Musik, die aus meinen Kopfhörern drang und lief leichtfüßig über den Gang, während ich im Kopf die Schritte durchging die ich für mein Solo in-, und auswendig gelernt hatte.

Es musste perfekt werden, denn die Scouts saßen im Publikum. Und das würde es auch.

Noch gut zwei Monate und es war so weit. Bis dahin galt es: Üben, üben, üben und bloß keine Pause machen.

Ich stieß die Tür zur Umkleide auf und blickte in die Gesichter einiger Mädchen, die sich gerade umzogen und panisch wurden, sobald sie mich erkannten. Wie sie hießen, wusste ich nicht weil ich mir nie die Mühe gemacht hatte, es mir zu merken.

Mir doch egal, wie sich mein Fußvolk nannte.

Ich ging zu einer freien Bank und ließ mich darauf sinken, meine Tasche in einer flüssigen Bewegung neben mich fallen, damit auch ja niemand auf die Idee kam, sich neben mich zu setzen.

Ich löste die Bänder meiner Ballettschuhe und rieb mir über die Knöchel, die sicherlich rot wie Feuer waren. Ich trug noch meine Leggings, weswegen ich es nicht sehen konnte, doch ich würde sie sicherlich nicht ausziehen, wo die anderen dann vielleicht sehen könnten, dass selbst ich nicht ohne Spuren vier Stunden ohne Pause tanzen konnte.

Aber Perfektion hatte ihren Preis. Und den war ich bereit einzugehen.

Ich rieb über den schwarzen Stoff der Leggings und hörte über die Musik hinweg, wie eine Tür ins Schloss fiel.

Ich warf einen unauffälligen Blick zur Seite und stellte erleichtert fest, dass die anderen Mädchen verschwunden waren.

Sofort riss ich mir die Kopfhörer vom Kopf und ließ sie neben mich auf das Holz fallen, woraufhin ich mich erschöpft nach hinten gegen die Wand lehnte, den Blick zur Decke gerichtet und das Gesicht verzog.

"Scheiße", zischte ich wütend. "Das brennt wie die Hölle."

Ich blickte zu den Neonröhren an der Decke und hing kurz meinen Gedanken nach. Dann gab ich mir einen Ruck und zog meine normalen Schuhe an, während ich die Spitzschuhe in meine Sporttasche verbannte. Ich zog mir eine Strickjacke über das enge Oberteil, welches ich erst Zuhause ausziehen würde, weil ich mich danach direkt unter die Dusche begeben könnte.

Nachdem ich meine Tasche über die Schulter geworfen hatte, verließ auch ich die Umkleide wieder.

Ich lief über den leeren Gang des großen Ballettstudios und sah nebenbei, als ich an einem der vielen Fenster vorbeiging, wie sich draußen der Himmel verdunkelte.

Gerade als ich meine Kopfhörer wieder aufziehen wollte, hörte ich eine aufgebrachte Stimme aus dem Büro meiner Tanzlehrerin.

Haikyuu!! OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt