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Vereint

Kapitel 1

Wie ich bemerkt habe, dass Karma wirklich eine Bitch ist


08.02.2018

Ich habe Angst. Meine Hände zittern, während ich im Bus sitze und versuche, die richtigen Buchstaben auf meinem Ipad zu tippen. Ich fahre zu meiner Schwester nach Hause. Man könnte sagen, dass sie meine größte Bezugsperson ist, doch trotzdem kann ich mit ihr über dieses Thema nicht sprechen -mit niemandem. Ich fresse es in mich hinein, und wenn der Kessel überläuft, weine ich meistens alleine, wenn meine Eltern bereits schlafen. Meine Mum hat mir gerade eine Nachricht geschrieben, um mir zu sagen, dass es jetzt soweit ist. Die OP meines Bruders steht an, in der der größte Teil seines Tumors entfernt wird. Er ist dafür extra in eine Spezialklinik gekommen. Zum ersten Mal gibt es wieder Hoffnung darauf, dass er noch länger, als nur ein paar Monate hat.


Ich sitze in meinem Bett. Naja, nicht mein richtiges Bett. Ich bin schon seit Monaten in diesem widerlichen Krankenhaus und kämpfe um mein Leben. Warum? Ich habe Lungenkrebs. Ja ich weiß, klingt beschissen - ist es auch. Ich muss ohne Pause einen Beatmungsschlauch tragen. Innerlich weiß ich, dass es für mich bald zuende sein wird, doch für meine Eltern, meine Freunde und für meine große, unerreichbare Liebe, kämpfe ich bis heute.

Entspannt schaue ich aus dem Fenster, während in meinen Kopfhörern, meine Lieblingsmusik spielt. Nur dann kann ich meine Krankheit für einen Moment vergessen. Als das letzte Mal mein geliebtes 'bultaorune' erklingt, schließe ich für einen Moment meine Augen und spüre, wie mich Gänsehaut überkommt. Es ist viel zu schön. Wie gerne würde ich diese Stimme auch im echten Leben geniessen können? Doch das ist und bleibt wohl ein weit entfernter Taum, der sich niemals erfüllen kann.

Damit ich mich noch einmal richtig vorstellen kann; Ich bin Mila, 19 Jahre alt und träume schon eine halbe Ewigkeit davon, diese sieben vom Himmel geschickten Engel in real sehen zu dürfen. Oft schaue ich mir Konzerte oder Fanmeetings an, um mir vorzustellen, dass ich eine dieser tausenden, wunderschönen Mädchen bin. Ich habe sogar einmal die Chance gehabt, doch weil Karma ja bekanntlich eine Bitch ist, wurde mir das auch verwehrt. Zwei Tage vorm Fanmeeting, bevor ich ihn hätte sehen können, bekam ich Atemnot und wurde in dieses Krankenhaus gebracht. Seitdem bin ich auch nicht mehr rausgekommen. Ihn.. oh ja.. ..Da war er wieder und schwirrt in meinem Kopf herum. Suga.. Yoongi.. Ich konzentriere mich kaum noch auf die Musik und denke nur noch an Yoongi.. Seitdem ersten Video, dem 'No More Dream MV', konnte ich nichtmehr aufhören, an diesen attraktiven, süßen Jungen zu denken. Sein Lachen, seine Augen, seine Stimme, einfach alles an ihm war unglaublich perfekt. Manchmal kann ich selber nicht glauben, wie wunderschön dieser Mensch sein kann.

Ich schrecke aus meinen Träumereien, als mir jemand den Kopfhörer aus dem Ohr zieht. ,,Was-..!'', wollte ich schon losbrüllen, verstummte allerdings, als ich meine Mum vor mir sah. Augenrollend schaute ich weiter aus dem Fenster. ,,Mila, nimm doch mal die Kopfhörer aus den Ohren, wenn ich schonmal hier bin.'', sagte sie. Ich wusste, dass sie ungern zu mir kam. Sie meinte immer, sie fühle sich nicht wohl, mich so zu sehen. ,,Hm?'' Ich drehte meinen Kopf erneut zu ihr, um in ihr Gesicht zu schauen. Sofort sah ich, dass sie mal wieder viel zu lange gearbeitet hatte, was daran lag, dass sie sich zuhause nur noch mit meinem Dad stritt und sie nicht mehr zuhause sein wollte. Als sie nicht antwortet, hake ich nach. ,,Hallo? Erde an Liz?'' Trotz der Tatsache, dass sie meine Mum war, wollte sie von jedem nur Liz genannt werden. Sie meinte, es wäre doch cool. Hmh ne is klar. ,,Deine Operation wurde schon wieder verschoben..'', fing sie an ,,..wir können einfach noch nicht bezahlen.'' Sie schaute mich mitleidig an. Ich hasste es, wenn sie das tat. Es kam so rüber als würde sie denken, Das Arme Mädchen wird sterben und ich kann nichts dagegen tun.

Ich gab ihr einen entspannten Gesichtsausdruck zurück. ,,Hätte ich mir denken können. Bevor ich irgendwann operiert werde, ersticke ich sowieso.'', sagte ich und drehte mein Gesicht meinem kleinen Ipod zu, um das Lied zu wechseln. ,,Nein Mila, sag soetwas nicht. Du weißt, dein Vater und ich arbeiten hart für dich.''

,,Jaja ich weiß.'' Innerlich verdrehte ich die Augen. Liz sagte ab da an nichts mehr. Sie wusste wahrscheinlich gar nicht, was sie noch sagen sollte. Es war sowieso immer das Gleiche. Wir hatten kein Geld für die OP. Ich seufzte, als ich kurz meine Augen schloss. ,,Liz, bitte geh einfach wieder. Ich bin müde.'' Sofort erhob sie sich. Sie konnte es wohl kaum abwarten, dass ich sie wegschicke. ,,Soll ich etwas mitbringen, wenn ich morgen wiederkomme?'' Für einen Moment musste ich überlegen, bis ich auf eine Idee kam. ,,Meine Kamera und das Stativ. Und meinen Laptop bitte.'' Ich schaute sie an. Das tat ich immer, kurz bevor sie ging. Ich wusste schließlich nie, wann es das letzte Mal sein würde. Liz gab mir einen Kuss auf die Stirn. Ich mochte es eigentlich nicht, aber es war mit der Zeit zum Ritual geworden. Als das Klackern ihrer Pumps immer leiser wurde, wischte ich mir mit dem Unterarm über die Stirn. 'Endlich', dachte ich mir. Ich stopfte mir wieder meine Kopfhörer ins Ohr und kuschelte mich in das große Kissen. Als 'Butterfly' in meinen Ohren erklang, schloss ich meine Augen und zog die Bettdecke bis unter mein Kinn.


Also.. endlich habe ich das erste Kapitel meiner Geschichte veröffentlicht.. Ich weiß, dass ich noch zeitliche Fehler drin habe. Ich werde diese aber später noch verbessern, also seid nett mit mir :D ihr könnt mir ja ein Feedback da lassen, ob euch das erste Kapitel schon neugierig auf mehr gemacht hat <3 

Vereint || BTS SUGA Fanfiction || m.yg #wattys2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt