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Vereint

Kapitel 5

Wie ich es geschafft habe, neue Kraft zu schöpfen, ohne eine Yoga-matte zu benutzen


Mila's Sicht

Mein Wunsch war in Erfüllung gegangen. Und schöner hätte es einfach nicht werden können. Ich war von meinen Gefühlen so überwältigt, dass ich einfach geflennt habe, wie ein Hund. Doch als ich dann in Yoongi's Armen lag, war mir das auch egal. Seine Umarmung war so warm und liebevoll, dass ich mich am liebsten mit Sekundenkleber an ihn geklebt hätte, um ihn danach nie wieder los zu lassen. Es war wunderschön. Und dann noch die anderen zu sehen, wie sie mich alle anlächelten und ihre Freude auf mich abfärbte. Ich konnte nicht anders, als ohne Pause zu lächeln.

Als Yoongi meine Hand nahm, hatte ich das Gefühl, dass mein ganzer Magen platzen würde. Scheiss auf die Schmetterlinge. Ich war unglaublich nervös, meine Hand zitterte und ich schwitzte. Erst als wir alle ein paar Minuten mit einander gesprochen hatten, wurde ich lockerer. Den restlichen Tag gestalteten wir mit Geschichten erzählen, lachen, Videos schauen und auch ein paar Tränen. Ein paar von Freude, ein paar aber auch von Trauer.

Der Abschied allerdings war für mich viel schwerer als geplant. Ich hatte das Gefühl, dass die Jungs in den paar Stunden zu meinen aller besten Freunden geworden waren. Ich fühlte mich jemandem noch nie so nahe und ich hatte einfach das Bedürfnis, noch unendlich lange weiter mit ihnen zu reden. Doch als die Sonne langsam unterging, stand Namjoon auf. ,,Wir müssen gehen, es wird sonst zu spät für uns. Morgen ist wieder hartes Traning angesagt.'' Daraufhin erhoben sich Jin, Jhope und Jungkook. Yoongi und Tae saßen jeweils neben mir. Tae legte einen Arm um mich. Wieder spürte ich, wie meine Beine zu Wackelpudding wurden. ,,Ihr könnt mich ja dann morgen vorm Training wieder abholen. Ich bleib hier.'', grinste er und mein Gesicht verfärbte sich rot. Yoongi drehte seinen Kopf schlagartig zu Tae. ,,Dann bleib ich aber auch hier, nicht dass ihr noch dumme Dinge anstellt.'' Wenn es überhaupt möglich war, hatte mein Gesicht noch einen dunkleren Rotton angenommen. ,,Das hättet ihr wohl gerne!'', hörte ich Jin sagen, der mir zu zwinkerte. Ich musste kichern und Tae drückte mich für einen Moment an sich. Dann stand auch er auf.

Die sechs Jungs verabschiedeten sich mit einer sanften Umarmung und einem Winken, bevor sie durch die Tür verschwanden. ,,Na dann muss ich mich wohl auch auf den Weg machen, hm?'', sagte Yoongi neben mir. In seiner Stimme hörte ich, dass er etwas enttäuscht war. Aber das hatte ich mir bestimmt nur eingebildet. Als er aufstand, verschwand mit ihm die Wärme neben mir und mich überkam ein unangenehmer Schauer. Ich wollte ihn wieder haben. Ich wollte nicht, dass er geht. Mit einem leichten Schmollen, schaute ich ihn an. Ich war erleichtert, dass meine Mutter sich gegen Nachmittag auf den Nachhauseweg gemacht hatte, sonst wäre ich bestimmt nicht so locker gewesen. ,,Ey, schau mich nicht so an. Sonst bleibe ich nachher wirklich noch.'', witzelte er. Ich kicherte. ,,Vielleicht will ich ja auch genau das erreichen?'' Flirtete ich gerade? Mit einem Kpop Idol? Alter war ich bescheuert. Ich erntete nur ein Lächeln von ihm, während er seine Jacke anzog. ,,Ich hatte einen schönen Tag, danke Mila.'', sagte er und nahm wieder meine Hand. Ich schüttelte nur den Kopf. ,,Ich habe euch zu danken. Ich glaube das war der schönste Tag in meinem Leben.'' Er hob leicht seine Hand und streichelte mir über die Haare. 'Ich werde mich nie wieder duschen.' ging es mir durch den Kopf.

,,Auf Wiedersehen, Mila.'', sagte er. Ich hatte das Gefühl, dass es ihm schwer fiel, diese Worte über seine wunderschönen Lippen zu bringen. Ich nickte traurig und nahm ihn nochmal in den Arm. Für einen kurzen Moment schloss ich die Augen und genoss unseren letzten gemeinsamen Moment. Dieser ging viel zu schnell vorbei. Denn so schnell ich meine Augen wieder aufgeschlagen hatte, so schnell war er auch schon verschwunden.


* * *

Als ich am nächsten Tag aufwachte, dachte ich zuerst, alles wäre ein Traum gewesen. Yoongi war nicht hier gewesen und hatte mit mir geredet, meine Hand gehalten und mich umarmt. Das war alles nicht echt gewesen. Doch als ich mich zurück in meine Kissen kuschelte, stieg mir dieser Duft in die Nase. Doch, es war Realität. Yoongi war hier gewesen und das nur wegen mir. Mehrmals ließ ich den gestrigen Tag in meinem Kopf revue passieren. Der Moment, als er vor mir stand.. Ich hätte die ganze Bude zusammen schreien können. Ich war mir sicher, dass diese Erinnerung, eine von diesen war, die ich niemals in meinem Leben vergessen würde.

Plötzlich fühlte ich mich unglaublich stark. Ich war motiviert, weiter gegen meinen Krebs zu kämpfen. Ich konnte den Kram besiegen, das wusste ich. Ich war mir sicher, dass ich dazu fähig war. Und das alles lag wirklich nur an ihm? 

Vereint || BTS SUGA Fanfiction || m.yg #wattys2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt