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Vereint

Kapitel 21

Ein letzter Tanz


Nachdem auch Mark, Anna und David abends wieder unser Haus verlassen, fühle ich mich schon etwas wohler, als zuvor. Ganz besonders stolz bin ich darauf, dass meine Freunde Yoongi kennengelernt haben. Sie haben sich alle gut verstanden und ich bin zu hundert Prozent sicher, dass sie –auch wenn sie Plappertanten sind- es für sich behalten können. Meine Eltern räumen das Wohnzimmer langsam auf und gehen dann zusammen ins Badezimmer. Das ist auch ewig schon nicht mehr passiert. Sie scheinen sich wieder besser zu verstehen und das macht mich umso glücklicher. Mit friedlichem Blick schaue ich Yoongi an, der die Haustür nach den anderen schließt und mich anlächelt. ,,Musst du jetzt auch gehen?'', frage ich und schmolle. ,,Ich habe draussen noch keinen Wagen gesehen und noch hat mich niemand angerufen, dass mich jemand vermisst.'', grinst er und kommt zu mir. ,,Wir können ja noch etwas im Wohnzimmer Musik hören, wenn du magst.'' Darauf nicke ich und gehe mit ihm ins Wohnzimmer, schließe die Tür, damit meine Eltern nicht durch die Musik gestört werden –bei was auch immer.

Yoongi setzt sich mit mir auf die Couch und macht etwas Musik an, stellt sie etwas leiser und legt den Arm um mich. Wieder spüre ich, wie meine Wangen rot werden. Schließlich sitzt ein Star neben mir.. ein Weltstar, kann man sagen. Und er mag mich. Ausgerechnet mich. In meinen Gedanken verloren, bemerke ich nicht, dass Yoongi mich die ganze Zeit über beobachtet. Erst als er mich anstupst, erwache ich aus meinem kleinen Tagtraum. ,,Woran denkst du?'', fragt er.

,,Ich kann das hier alles immer noch nicht ganz glauben. Es ist wie ein Traum, als würde ich gleich wieder im Krankenhaus aufwachen und dann weinen, weil es einfach zu schön ist. Ich bin gesund.. Du bist hier..'' ,,Ist das gerade sowas wie eine Liebeserklärung?'', fragt er und grinst. Erneut werde ich rot. ,,Idiot.. Du weißt doch wie ich fühle..'' Schüchtern schaue ich auf meine Hände. Ich bin vorher nie in so einer Situation gewesen. Ich habe nie einen festen Freund gehabt, nie groß rumgeknutscht oder-.. naja. Bevor ich das alles erleben sollte, kam meine Krankheit dazwischen. Und im Krankenhaus gibt es sicher keine Jungs, die mir gefallen haben. Nicht, weil es andere kranke Leute sind, sondern einfach, weil ich von Anfang an immer Yoongi vor Augen hatte und immer noch habe. Wieder schwelge ich in Gedanken und schaue erst auf, als Yoongi meine beiden Hände nimmt und aufsteht. ,,Lass uns zu diesem Song tanzen.'' ,,Ich.. kann nicht tanzen.'' ,,Ich kann auch nicht tanzen. Jedenfalls keine Partnertänze.. also treten wir uns einfach gemeinsam auf die Füße.''

Er ist wie ein Zauberer. Egal wie es mir geht, er kann mich immer zum Lächeln, wenigstens zum Grinsen oder schmunzeln bringen. Also stehe ich auf lege meine Hand in seine. Seine Hände sind riesig und seine Finger so lang.. Es gefällt mir auf jeden Fall.

Am Ende schwanken wir einfach zusammen hin und her. Aber auch das ist einfach ein wunderschönes Gefühl. Mein Kopf liegt an seiner Brust und trotz der Musik kann ich seinen regelmäßigen Herzschlag hören. Wie sehr ich diesen Mann liebe.. auch wenn ich so jung bin, bin ich unendlich verliebt und würde diesen Moment niemals gegen etwas anderes eintauschen wollen. Langsam schließe ich die Augen und konzentriere mich nur noch auf ihn. Sanft gibt er mir einen Kuss auf den Kopf und auf meinen Lippen bildet sich ein kleines Lächeln.

Ich spüre, wie es in seiner Hosentasche vibriert und ich hebe meinen Kopf. ,,Ich denke, jetzt muss ich gehen.'' Traurig nicke ich. Ich will nicht, dass er geht. Ich vermisse ihn jetzt schon. ,,Ich komme ja wieder, mach dir keine Sorgen. Mich wirst du nicht so schnell los.'' Er lächelt mich an und küsst dann meine Stirn. In diesem Moment schließe ich meine Augen, um das als Abschluss für diesen Tag einfach zu genießen.


Yoongi's Sicht

Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Mila ist einfach ein wunderbares Mädchen. Wenn ich sie anschaue, dann kribbelt es in mir. Mein Gefühl sagt mir, dass sie die Richtige ist. Als sie so gedankenverloren auf ihre Hände schaut, will ich sie einfach ablenken. Ich tanze eigentlich nicht so gerne, denn ich bin gerne mal faul. Auch wenn ich mehrere Stunden täglich trainiere, liebe ich es, einfach mal im Bett zu liegen und zu schlafen.

Doch wenn ich so mit ihr im Arm zur Musik schaukle, fühle ich mich so wohl wie in meinem Bett. Vielleicht sogar noch ein bisschen wohler. Sie gibt mir Sicherheit und Vertrauen. Ich bin gespannt, wie sich das noch zwischen uns beiden entwickelt. Zum Abschied gebe ich ihr einen Kuss auf die Stirn. ,,Schlaf gut, Mila.'', sage ich und gehe dann aus der Tür. Plötzlich fühle ich mich richtig leer. Als wenn ich sie nie wieder sehen würde. Der Abschied fällt mir schwer.

* * *


Die nächsten Tage gestalte ich vollbepackt mit Terminen und Training. Jetzt muss ich ja auch irgendwie noch Mila mit in meinen Terminkalender unterbringen, was mich unfassbar stresst. Man könnte sagen, dass ich andauernd am Schwitzen bin.

Nachdem wir neun Stunden trainiert haben und uns jetzt etwas zu essen gönnen, entscheide ich spontan, den anderen von mir und Mila zu erzählen. ,,Leute ich muss euch was sagen.'', sage ich und stehe auf. Alle schauen mich an. ,,Yah jetzt sag nicht sowas wie, ich bin müde.'', sagt Jimin mit vollem Mund. ,,Nein er will sagen, dass ich der schönste von uns bin.'' Namjoon lacht auf Jin's Spruch. Ich räuspere mich. ,,Nein.. nichts von beidem. Ihr wisst ja, dass ich in letzter Zeit viel mit Mila verbracht habe.'' ,,Das Mädchen aus dem Krankenhaus, ja das wissen wir.'', sagt Jungkook und Tae springt sofort auf. ,,Das hübsche Mädchen da? Hab ich gar nicht mitbekommen..''

,,Jedenfalls.. vor ein paar Tagen habe ich ihr gesagt, dass ich sie mag. Dass ich sie sehr mag. Und das tue ich wirklich. Ich habe auch schon mit dem PDnim gesprochen und es ist okay aber.. sie ist meine Freundin.'' Ich presse meine Augen zu, weil ich nicht weiß, wie sie reagieren werden. ,,Whoa.'', höre ich aus Jimin's Richtung und spüre dann, wie mich jemand umarmt. Und dann noch jemand, und noch jemand. Und noch zwei weitere Personen. Als ich meine Augen öffne, hängen Jungkook, Taehyung, Jimin, Namjoon und Hoseok an mir dran und lächeln, als hätten sie gerade ein regenbogenscheissendes Einhorn gesehen. Sie sprechen mir zu und wünschen mir Glück. Ich bin wirklich erleichtert, als alle mich wieder loslassen. Doch als sich die anderen wieder setzen, merke ich, dass Jin überhaupt nicht aufgestanden ist und mit überkreuzten Beinen weiter auf dem Sofa sitzt. ,,Also ich dachte nun wirklich, dass du sagen willst, dass ich der schönste von euch allen bin.'' Wie eine Diva schiebt er sich sein Essen in den Mund und daraufhin fangen wir alle an zu lachen. 

Vereint || BTS SUGA Fanfiction || m.yg #wattys2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt