17 Mysterium

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28.03.2018 Mittwoch

"Haaaah" Ein herzhaftes Gähnen verlässt meinen Mund, zusammen mit gemischten Gefühlen. Irgendwas ist falsch an allem. Ach, stimmt! Mit zusammengekniffenen Augen streife ich die Decke von meinem Körper ab, woraufhin sie auch auf den Boden fällt. Jetzt kann ich mir auch mein Zimmer genauer ansehen. Alles ist sauber, nichts liegt auf dem Boden. Jemand muss wohl aufgeräumt haben aber ganz bestimmt nicht ich.

Schon wieder unterdrücke ich mir ein Gähnen. Wie lange habe ich geschlafen? Welcher Tag ist heute? Fragen über Fragen, die den Sinn des Lebens bestimmen. Nein, ich hör schon auf. Trotzdem muss ich unbedingt mal nachsehen, wie spät es ist, weil ich gerade garkein Zeitgefühl habe. Blind taste ich nach meinem Handy, dass irgendwo neben meinem Bett liegen sollte, doch dort liegt es nicht. Etwas panisch sehe ich hin und suche ich das Handy. Recht schnell sehe ich es auf meinem Schreibtisch liegen, allerdings weiß ich genau, dass es vorher nicht dort lag.

Dort steht, dass es 18 Uhr ist. Okay, das geht noch. Das bedeutet, ich habe noch ungefähr eine Stunde Zeit, um zur Arbeit zu kommen. Es heißt aber auch, dass ich wohl von circa 10 Uhr bis jetzt geschlafen habe. Starke Leistung von mir an dieser Stelle. Mir fällt noch eine andere Sache an meinem Handy auf. Der Whatsapp Tab ist offen, obwohl ich die Tabs immer schließe.

Eine ungelesene Nachricht.

[28.03.2018; 16:57 Uhr] Daddy: Ich hab mir mal das Recht genommen, mich selbst einzuspeichern. Außerdem sahst du echt zum anbeißen aus.😋

Ignorieren wir mal, dass ich zum anbeißen aussah aber warum muss er sich unbedingt als "Daddy" einspeichern? Idiot. Vielleicht sollte ich mich erstmal auf den Weg zur Arbeit machen, bevor ich weiter über diesen Schwachmaten nachdenke. Eins muss man trotzdem sagen. Er ist gestern sehr süß gewesen. Schluss jetzt damit. Ich gehe duschen, esse schnell noch eine Kleinigkeit und gehe dann auch schon hinaus.

Gemächlich spaziere ich bis zum Club mit entspannender Musik in den Ohren. Schnell komme ich dort an und ich muss leicht aufseufzen. Es macht echt nicht viel Spaß hier zu arbeiten aber auf ein neues. Im Club gehe ich geradewegs auf die Umkleiden zu, wo ich mir irgendwas aufreizendes herausnehme. Ein Blick auf den Plan verrät mir, dass ich wieder mit dem Poledance dran bin. Wieder außerhalb der Umkleiden mache ich mich auf den Weg zu den Stangen.

Eine neue Musik fängt an zu spielen. Sie hat etwas gefährliches und dynamisches an sich. Meine Hüften bewegen sich, wie von selbst. Ich tanze an der Stange, als würde ich nichts anderes in meinem Leben tun. Heiße Blicke bohren sich in meinen Körper von allen Seiten, doch ich gebe dem Songtext mehr Beachtung.

She my chick, she the baddest
Ass ain't fat, has the fattest
She work with me, help me stack it Now put that back out, let me smack it
Ah, ah, just put it on me like an outfit Clothes comin' off before we in the house shit
No lie, the sex game be the truth
Merry-go-round be the way she move around it
Ah, and she fuckin' with a boss
She biting my chains, cuz she wanted that floss
She got that horsepower like the booty...

Every move I make she behind me
Fuck boys holla, she declining
Now get on top, mami climb it
I ask who this is you remind me

Oh how we do that
Hit the right spot when you do that Screaming hold up when you do that Baby don't stop when you do that
Put it on me
Go put it on me...

Das Lied neigt sich langsam dem Ende zu und auch meine Bewegungen werden langsamer aber nicht weniger intensiv. Plötzlich krallen sich starke Hände in meine Hüften, weswegen ich leicht aufschreien muss. Ich werde hochgehoben und weggetragen. Nebenbei höre ich einige Lacher aus dem Publikum, welches mich beobachtet hat. Eine Tür wird hinter mir geschlossen, was auch sofort alle Geräusche abdämpft. Alles wird leiser aber eine Stimme ertönt an meinem Ohr.

Let's pole danceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt