21 David Viktor

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02.04.18 Montag

Da habe ich meine Rechnung allerdings ohne einen bestimmten Herren gemacht.

"Sieh mal einer an." Der Typ, der mich auf einen Kaffee eingeladen hat, steht neben mir und sieht arrogant zu unserem gegenüber. Geradewegs in Davids argwöhnischen, blauen Augen.

"David Viktor Havering, wenn das keine Überraschung ist." Er grinst David hochnäsig an, was David nur unnötig provoziert, doch dies interessiert mich gerade weniger. Eine andere Sache interessiert mich in diesem Moment mehr.

"David Viktor? Dein Zweitname ist Viktor?" Warum auch immer bringt mich das leicht zum prusten. David wirkt davon kurz überrumpelt, sodass er mir nur verständnislos entgegensieht und angebunden antwortet.

"Ja, ich kann mir meinen Namen wohl nicht aussuchen", seufzt er angestrengt und fährt sich durch seine dunklen Haare. Sofort blickt er wieder zu meiner Begleitung, wodurch er wieder sehr angespannt aussieht. Plötzlich kommt er auf mich zu, packt mich am Arm und zieht mich an ihn ran.

"Eve, du solltest hier nicht mit ihm sein. Komm mit mir", flüstert er mir ins Ohr. Die ganze Situation verwirrt mich total, aber ich bleibe erstmal ruhig.

"Wieso sollte ich das nicht?", flüstere ich ihm zurück. Er antwortet nicht, sieht mich nur flehend an. Das alles ist total skuril. Seit wann sieht David jemanden flehend an? Es passt einfach nicht.

"David, könntest du die Dame loslassen? Es ziemt sich nicht ein Mädchen ohne Erlaubnis zu packen." Der arrogante Typ mit den grünen Augen sieht David mit hochgezogener Augenbraue an. David knirscht darauf nur mit den Zähnen und lässt mich widerwillig los, mit dem Blick auf den grünäugigen gerichtet. Ich entscheide mich dafür mal einzugreifen bevor es zwischen den beiden ausarten könnte.

"Vielen Dank für die Einladung. Ich würde mich vorerst von dir verabschieden. Wir sehen uns in der Schule wieder. Bis dann", richte ich mich an freundlich an meinen Begleiter.

"Wir werden uns wiedersehen." Eindringlich sieht er mich an, aber ich drehe ihm schon den Rücken zu und gehe schnellen Schrittes davon. Allerdings bin ich mir bewusst, dass David mir folgt. Als wir uns außer Reichweite befinden drehe ich mich zu David und will zum Sprechen ansetzen, doch er zieht mich nur am Arm mit sich. Ich habe Mühe dabei ihm zu folgen und frage ihn mehrmals, wieso er das tut, aber er zieht mich nur stur mit sich. Nach knappen acht Minuten kommen wir bei seinem Haus an. Vor der Tür lässt er mich los, um die Tür aufzuschließen. Dann zieht er mich wieder mit sich, ins Innere des Hauses.

Ich stehe vollkommen verwirrt im Flur und weiß nicht genau, was ich jetzt machen soll. David jedenfalls, rauft sich die Haare und geht in sein Wohnzimmer. Ich tue es ihm dann gleich, allerdings fange ich dann an drauf los zu plappern.

"Was hast du dir dabei gedacht? Was sollte das? Erklär es mir." Gespannt warte ich auf seine Antwort. Dabei verschränke ich die Arme und mustere ihn. Er sieht erschöpft, aber auch wütend aus. Wie ein bockiges Kind sehe ich ihn an, bis er aufsteht und auf mich zu kommt.

"Ich will dich nicht in seiner Nähe sehen. Er ist kein guter Mensch." Die folgenden Worte, die aus meinem Mund kommen, klingen unglaublich kindisch, aber das liegt vielleicht daran, dass ich so aufgebracht bin.

"Bist du etwa eifersüchtig? Kennst du ihn so gut?" Genervt seufzt er.

"Beides kann ich verneinen. Aber ich weiß es, vertrau mir." Der Ausdruck in seinen Augen sagt die Wahrheit, doch ich verstehe das Ganze einfach nicht. Es ist alles so verwirrend. Vorallem, wenn er direkt vor mir steht, trägt das nicht dazu bei einen klaren Verstand zu behalten. Ich sehe ihm in die Augen, wodurch mir meine Worte im Hals stecken bleiben. Seine Augen sind wie ein tobender Ozean. Man weiß nie, was im nächsten Moment passiert. Sie sind undruchdringbar, absolut verschlossen. Meine Neugier sagt, dass ich wissen will, was in seinem Innern vorgeht.

Let's pole danceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt