1. Kapitel

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Die Sonne schien hell auf den Sand der Übungsarena und blendete mich. Klingen blitzten bei jeder Bewegung. Lichtflecken tanzten bei jeder Bewegung an den Wänden. Schweiss rann über mein Gesicht und nasse Haare klebten mir im Nacken. Ich stand in der Mitte der Trainingsarena von Siena und musste mich gegen einen anderen Anwärter im Schwertkampf beweisen. Metall traf auf Metall. Mit dem Schwert versuchte ich einen weiteren Schlag des Gegners abzuwehren. Für einen kurzen Augenblick verlor ich das Gleichgewicht und strauchelte. Der Gegner nutzte diesen Moment und schlug mich zu Boden. Ich konnte mich gerade noch schnell genug weg rollen, bevor mich der nächste Schwerthieb ausser Gefecht setzen konnte. Hastig sprang ich wieder auf die Beine. Dann holte ich aus und schlug dem Anwärter das Schwert aus der Hand. Wegen des Heftigen Schlags schwankte dieser und verlor das Gleichgewicht.
Schliesslich unterbrach der Trainer unseren Übungskampf. Ich half Darius, der immernoch auf dem Boden lag, auf die Beine. Anerkennend nickte der Trainer Darius zu. Mich würdigte er keines Blickes. Während ich meinen Blick durch die Arena streifen lies, fielen mir einige Schaulustige auf, die sich wohl in der Zeit des Kampfes angesammelt hatten. Doch als sie merkten, dass das Training vorbei war, erhoben sie sich und schlenderten Richtung Ausgang. Mein Blick wanderte über die anderen Anwärter und traf den Blick von Piero. Er war mein bester Freund. Genau genommen war er auch mein einziger Freund. Aufmuntern nickte er mir lächelnd zu. Ich versuchte zurück zu lächeln. Hoffentlich wirkte es nicht zu gestellt.
Offensichtlich nicht. Denn Piero's Lächeln wurde zu einem Grinsen.

Gemeinsam gingen wir aus der Arena. Im Hinausgehen klopften mir einige Anwärter anerkennend auf die Schulter. Wenigstens waren sie der Meinung, ich wäre nicht so mieserabel im Schwertkampf. Seit einigen Tagen kreisten meine Gedanken fast ausschliesslich nur noch um die Drachenreiterzeremonie. Noch nie war eine Frau als Kämpfer bei der Zeremonie dabei gewesen, noch nicht einmal bei dem 10-jährigen Training. Würde ich überhaupt bis dahin durchhalten oder würde mich Trainer Salvatore vorher exkommunizieren? Diese Frage und noch viele weitere plagten mich schon seit geraumer Zeit.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen als ich vor dem Waffenlager der Arena unerwartet angerempelt wurde. Ich kam ins straucheln. Doch der Rempler fing mich bevor ich hinfallen konnte. An den breiten Schultern und an dem Gang konnte ich erkennen, dass es ein Mann war. Allerdings erhielt ich kein Anzeichen der Reue von dem Angreifer. Wie angewurzelt blieb ich stehen. Da drang eine Stimme an mein Ohr. «Geht es dir gut Aurea? Was für ein Grobian nicht wahr?» Es war Piero. «Ähm...ja. Alles gut.» Entgegnete ich. Ungläubig sah er mich an. Piero kannte mich zu gut. «Wie kommt es nur, dass ich dir das nicht glaube. Deinem Gesichtsausdruck nach zu Urteilen, hast du gerade ein Gespenst gesehen», schmunzelte er. Da musste ich auch anfangen zu grinsen. «Du hast wieder einmal Recht» ,gab ich zu. Kaum hörbar fügte ich hinzu: «Wie eigentlich immer.»

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