Wieder wache ich schweißgebadet aus meinem Alptraum auf. Das war derselbe Traum wie in der vorherigen Nacht. Wieso träume ich schon wieder davon? Das ist doch Bockmist!
Aber es ist ja nur ein Traum. Und Träume sind nicht die Wirklichkeit. Außer man macht diese zur Wirklichkeit. Einige kann man so verwirklichen, andere kann man nur mit Magie verwirklichen.
Apropos Magie... Ich habe sie, seit ich hier in dieser Zeit lebe, noch nicht zum Leben erweckt... Denn ehrlich gesagt habe ich mich noch nicht getraut sie 'anzuschalten'. Jetzt gerade bin ich wie ein Mensch, doch wenn ich meine Kräfte erwecke, bin ich eine Hexe. Zwar sieht man mir das nicht an, doch meine Zauberkräfte werden ab und zu durch meine Emotionen kontrolliert. Zum Beispiel hatte es mal einen ganzen Tag lang geregnet, als ich geweint hatte. Und dann am Abend, von der einen auf die andere Sekunde, schien plötzlich die Sonne und dass genau in dem Moment, als meine Mom mich leicht aufgemuntert hatte. Oder als ich mal Schnupfen hatte, hatte es jedes mal gehagelt, als ich genießt habe. Und das wirklich nur ein paar Millisekunden.
Doch jetzt, wo ich eine ausgebildete Optimistin bin und wo ich Lust habe mal wieder ein bisschen zu Zaubern, denke ich, dass ich meine Innere Magie wieder benutzen werde.
Im Schneidersitz setze mich auf das Bett, wo schon einige Sonnenstrahlen raufschienen. Griechisch oder auch Altgriechisch beherrsche ich, wie das Atmen. Die Sprache ist ebenfalls die Sprache der Hexen. In Griechenland wurden die allerersten Hexen heraufbeschworen. Ja, Beschworen. Von irgendwelchen Leuten, die sehr an Dämonen glaubten. Doch diese Dämonen waren keine hässlichen, allestötenden Biester. Eher Menschlich, nur halt mit Kräften.
Also das Fazit ist, dass ich halb Dämon, halb Mensch bin.
Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich auf das Schlagen meines Herzes. Nachdem ich die ersten Worte auch nur ausgesprochen hatte, spürte ich ein paar Blitze, die durch meinen Körper zuckten: "Mageía, parakaló akoúste me."
Dieses Gefühl war berauschend. So hatte ich das Gefühl nicht in Erinnerung gehabt. "Eláte na me voithísete na zíso os aftó pou pragmatiká eímai.", sagte ich dann in einem leisen Ton.
Ich merkte wie das Bett nicht mehr unter mir zu spüren war. Vorsichtig öffnete ich meine Augen. Ich schwebte! Es hatte geklappt, meine Magie ist wieder da!
Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Jackie kam herein. Sofort verlor ich mein Gleichgewicht und ich viel wieder auf's Bett.
"Oh .. Äh, Nora, du bist ja schon wach! Eigentlich wollte ich dich gerade wecken, da heute ja dein erster Schultag ist.", meinte sie und lächelte freundlich.
"Äh, ja, Ich bin immer so früh wach." Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, da ich an ihrem Blick erkennen konnte, dass sie nichts von meiner Schwebe-Aktion mitbekommen hatte.
"Ach so, dass macht es am Morgen um einiges Leichter. Machst du dich fertig, ich habe da ja noch etwas für dich..." Mit einen Schmunzeln verließ sie mein Zimmer.
Stimmt, da war ja noch etwas... Den ganzen Abend hatte ich gestern überlegt, was es sein könnte. Dabei kam ziemlich viel raus, einige sinnvolle andere eher sinnlose Dinge. Wie zum Beispiel: Schmuck, Essen, ein Spiel ... vielleicht aber auch etwas ganz anderes.
Glücklich schüttelte ich meinen Kopf, da ich Überraschungen liebte, so wie Bücher. Und das muss schon was heißen! Mit einem eher hüpfenden, als gehenden Gang, lief ich ins Badezimmer.
Nach dem ich mir meine Zähne geputzt , so wie meine Haare gekämmt hatte, ging ich zu meinen Kleiderschrank und suchte mir Kleidung heraus. Schlussendlich wurde es dann ein schwarzes Top - heißt das so? Ich bin eine Niete in der neuen Sprachweise -, eine schwarze, lange High-Waist Hose und eine Lederjacke. Jetzt sehe ich aus wie ein richtiger Pessimist! Toll, eigentlich wollte ich wie ein Optimist aussehen, aber na ja, ist ja trotzdem schick.
Als ich mich aufs Bett setzte, bekam ich plötzlich Lust auf einen Kaffee. Und da ich jetzt ja meine Kräfte hatte, wünschte ich mir in Gedanken einen Kaffee. Keine drei Sekunden später hielt ich eine Tasse mit einem lauwarmen Kaffee in der Hand.
Ich liebe meine Magie!
Nach dem ich meinen Kaffee genossen hatte, machte ich mich, mit meiner Schultasche, auf den Weg in die Küche. In der Mitte des Raumes befand sich eine Kücheninsel, wenn ich mich nicht beim Wort irrte. Aber ich glaube so hatte es Jackie immer genannt.
"Da bist du ja, Mäuschen.", sagte Jackie, als ich die Küche betrat.
"Und was ist die Überraschung?", fragte ich aufgeregt und neugierig.
"Nicht so schnell, du bist ja voll aufgedreht. Willst du nicht vorher noch etwas Frühstücken?", fragte sie und zeigt auf den ... Wie hieß dieses Teil nochmal? Kühl... Box? Behälter? Schrank? Ah ja, das wars. Kühl-Schrank.
Dankbar lehnte ich ab, da der Kaffee mich schon gesättigt hatte.
"Oh Okay. Ja, dann...", fing sie an und grinste, "dann ist es Zeit für die Überraschung, ich hoffe wirklich du kannst es gebrauchen. Komm mit."
Ich folgte ihrer Aufforderung und lief mit ihr nach draußen. Was ich dort sah, verschlug mir den Atem. Es war ein Fahrzeug!
Es sah einem Pferdekörper ein wenig ähnlich.
Ich wusste zwar nicht wie man dieses ... Ding bediente, doch ich rannte auf es zu und schwang mein linkes Bein über den Sitzbereich. Als ich drauf saß, war ich aufgeregt wie noch nie, Gott ist das gemütlich! Leicht nach vorne Lehnend, lege ich sanft meine Hände um die Griffe. Fahren konnte ich diese Maschine eigentlich nicht, aber mit ein wenig Magie wird das schon.
"Schön, dass das Motorrad dir gefällt. Hast du denn überhaupt eine Fahrerlaubnis?", fragte sie mich lächelnd.
"Äh... ähm, Ja.", log ich und lächelte.
"Ach, wie passend. Dann hier ist der Schlüssel" - sie überreichte mir den Schlüssel um den Motor des Motorades zu starten - "Hier ist noch ein Helm, nur für deine Sicherheit."
Ich zog mir grinsend den Helm auf und steckte den Schlüssel in das Schlüsselloch des Motorrades.
"Danke, danke, danke! Für alles!", sagte ich, während ich sie mit einem Arm umarmte.
"Das ist doch selbstverständlich, Mausi." Danach erklärte sie mir noch den Weg zur Schule.
"Hast du alles verstanden?", fragte sie, um noch mal sicherzugehen, ob ich auch alles mitbekommen habe. Ich nickte ihr grinsend zu.
"Okay, dann hab viel Spaß in der Schule!", waren ihre letzten Worte, bis sie dann wieder ins Haus ging.
Direkt ließ ich wieder Blitze durch meinen Körper zucken und ließ sie in das Motorrad gleiten. Wie auf Anhieb, wusste ich wie jedes auch nur kleinste Detail am Fahrzeug funktionierte. Ich drehte den Schlüssel im Schloss um und der Motor begann zu brummen. Vorsichtig drehte ich mein rechtes Handgelenk nach unten und stellte meine Füße auf die dafür vorgesehenen Plätze. Magie ist das beste auf der Welt!
Mit einem Dauergrinsen, welches wahrscheinlich den ganzen Tag anhalten wird, fuhr ich zur Schule. Und dass nicht im Schneckentempo, oh nein, sondern im Speed-Modus.
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Happy Girl
RomantizmÜber 200 Jahre lang, war eine Art Hexe, in einen Stein verbannt worden. In diesem ist sie kein Stückchen gealtert. Jetzt nach Zweihundert Jahren, schafft sie es aus diesem Stein zu entkommen. Wie wird es wohl für die 17 Jährige Elenora sein, in eine...